48 Andere Songs Aus 2009

Ich weiß nicht ob es an meinen entschleunigten Hörgewohnheiten lag und es da ein an die Wochen des Jahres gebundenes Phänomen gibt, aber sowohl meine Film-, Album- als auch diese Liste der meistgehörten Songs - seien es Einzelveröffentlichungen oder Songs von Alben die dieses Niveau nicht halten konnten - die sich nicht auf den Platten der Albumliste finden, rangierten nicht nur alle im 50er-Bereich sondern kamen bei einer spontanen Aufstellung alle kurioserweise auf 48 oder 49 Einträge. Bislang hatte ich mich an sowas nicht rangetraut in der Sorge zuviel zu übersehen, aber über Twitter- und Tumblr-Einträge (sowie über die gratis verfügbaren Songs von denen ich mich nicht trennen wollte) konnte ich diesmal ganz gut nachvollziehen was dieses Jahr jenseits von Alben mein Ohr im Griff hatte. Plus, dank Twitter war ein Großteil der Texte dazu schon vorher fertig, der Natur des Mediums entsprechend natürlich auf 140 Zeichen beschränkt (inklusive Künstler, Songtitel, Tag zum Wiederfinden und Link zum Hören wohlgemerkt - alles andere wäre zu komfortabel). Mit den Links war ich diesmal ebenso faul, aber über Google sollten sich die als legale Gratissongs erhältlichen Stücke bei Interesse leicht finden lassen.

A Mountain Of One - Bones:
Wer das Barbarella-Remake dreht sollte für nen trippigen Space-OST bei AMO1 anfragen.

A Sunny Day In Glasgow - Ashes Grammar / Ashes Math:
Zart umherwirbelnd wie ein Gefühl das gerade vergessen wird

Air France with Roos - GBG Belongs To Us:
Eine Ode an die Heimatstadt im Stil ihrer Helden Saint Etienne

Anamanaguchi - Dawn Metropolis:
Gameboyrock-Farbexplosion Marke Trans Am mit endlos-Repeat-Appeal

Architecture In Helsinki - That Beep:
Bester Sommerpartysong 2009, bedauerlicherweise 5 Monate zu früh erschienen

Atlas Sound - Quick Canal (ft. Laetitia Sadier):
Krautgroovt mit leuchtenden Droneschwaden in himmlisches Rauschen

Boredoms - Ant 10 (Remix By DJ Lindstrom):
Aus den Weiten des Kosmos über Discofunk zur großen Euphorieexplosion

Boris - Buzz In (Optimo Remix):
Ganz recht, das sind wirklich DIE Boris im schottischen Laserfeuer-Discogewitter.

Cold Cave - Theme From Tomorrowland:
Wuchtig, futuristisch, hymnisch und doch innerlich verwirrt

David Cassidy Vs. Donna Summer - Romance (Lovemix):
Brummbär und Discoqueen an der Riviera.

Demis Roussos - Love Is (Dimitri From Paris Sunday At The Loft Remix):
So grandios & soulig wie der Titel verheißt

Destroyer - Bay Of Pigs:
Bejar spielt mit Elektronik und freestylt über Windsurfschen Softdance - Warum nicht?

DJ Kaos - Love The Nite Away (TieDye Mix):
Garantiert lange, sanfte und festive Mittelmeer-Sommerabende

Girls Aloud - The Loving Kind:
Herrlicher Pet-Shop-Boys-Song, spätestens erkennbar an der Verwendung von "disinclined"

Grizzly Bear - Two Weeks:
Tänzelnde Stimmen und ornamentierte Musik walzern im Lichtermeer

Holy Ghost! - I Will Come Back:
Die DFA-Geheimwaffe auch großer Synthdisco-Sommerhitjagd in der Großstadt

James Blackshaw - Cross:
Kristallene Traumwelt wächst um Blackshaws Gitarrenspiralen - der Song des Jahres

Johnny Foreigner - Criminals:
Mit Wechselgesang und Gitarrenspiralen gegen korrupte Bauausschüsse. Fight the power!

Katy Perry - Hot 'N Cold:
Prescht egozentrisch und überdreht voran; mit einem Song rechtfertigt Perry ihre Existenz

Lindstrøm & Prins Thomas - Tirsdagsjam:
Ein intergalaktisches Progkrautdiscogroovemonster das auch Samstags jammt

Los Campesinos! - The Sea Is A Good Place To Think Of The Future:
Immer noch beautiful & doomed, mehr Xiu Xiu & Emo

Lucky Soul - Lonely This Christmas:
Wie jedes Jahr brachten auch diese Festtage mindestens einen veritablen Ohrwurm hervor

Major Lazer (feat. Ricky Blaze & Nina Sky) - Keep It Goin' Louder:
So pumpend und synth-pulsierend dass selbst Autotune-Exzess nicht stört

Manic Street Preachers - Jackie Collins Existential Question Time (Saint Etienne Version):
Manics als eleganter Pop

Memory Cassette - Surfin (Sail A Whale Version):
The Field ohne Loopgedönse und ein paar Sphären höher schwebend

Men - Off Our Backs:
Der Moment als nach langem Spannungsaufbau der shoutige Refrain ausbricht: Sensationell

Mini Viva - Left My Heart In Tokyo:
Hookgeladener Discopop glänzt so poliert-futuristisch wie eben jene Stadt

Montée - Isle Of Now:
Norwegische Version von Phoenix mit Bongos und Falsettrefrain zum ultimativen Yachtcore-Jam

Nite Jewel - Want You Back:
Vereint elegant distanzierten Gesang, pointierte Synthanschläge und Beats mit Schmackes

Parallels - Ultralight:
Glammig-futuristischer Neo(n)-Italo als kanadische Kehrseite von Junior Boys' Wimplectro

Pissed Jeans - False Jesii Part 2:
Pigfucker exen ein Sixpack und toben durch den schweißtriefenden Kellerclub

Prince Rama Of Ayodhya - Golden Glow:
Joanna Newsom verliert Harfe bei Tibet-Reise, kehrt mit Buddhistenband zurück

Pure Ecstasy - DWLDWD:
Trockene Hallade lullt im zauberhaften Schleichtempo ein

Richgirl - He Ain't Wit Me Now (Tho):
Auch Chartpop-Hits können zu Geheimtipps werden, siehe auch Electrik Red

Saint Etienne - Method Of Modern Love (Richard X Join Our Clique Mix):
Bringt nach zwei Minuten pure Erhabenheit

Saint Etienne - Spring (Air France Remix):
Federleichtem Klassiker einmal frisch durch die Federn gewuschelt

SNSD - Gee:
Anderswo holte sich der boomende K-Pop RedOne und Bloodshy&Avant ins Haus, der addiktivste Song war aber Eigenbau

Still Going - Spaghetti Circus:
Mächtige Vocals + Pianohämmern + Nudelgitarre kann auf DFA wohl nicht versagen.

Superchunk - Crossed Wires:
Die Indie-Helden melden sich zurück, rasant und melodisch wie eh und je

The Horrors - Sea Within A Sea:
Die Zutaten sind bekannt, das Resultat trotzdem arpeggitastisches Britkraut

The Kiara Elles - Odio:
Abgehackt-dringlicher Gesang auf saucool hüpfendem Beat in perfekten 2:22 Popminuten

The Noisettes - Wild Young Hearts:
Alben kriegen sie immer noch keine hin, dafür eine Single wie diese

The Raveonettes - Suicide:
Zuckerduett steht den Dänen doch ein wenig besser als Lynch und Lederjacken

The School - All I Wanna Do:
Die walisische Ausgabe von Lucky Soul/Camera Obscura, nicht minder grandios melanchoherzig.

The Sound Of Arrows - Into The Clouds:
Luftiger Göteborg-Pop anno 2008 auf Indiedisco gebügelt, trotzdem gut.

The Veronicas - Untouched:
Wunderbar dramatischer, verwirrter, hektischer Düsterrave mit Bombastgitarren

Visti & Meyland - Yes Maam (All Nite Long):
Prisencolinensinainciusol groovt eng umschlungen mit Machs On And On

Von Spar - HyBoLT:
Herrlicher Griff nach den Krautdiscosternen, übertrifft sogar den remixenden Prins des Metiers

Yeah Yeah Yeahs - Heads Will Roll

The Hundred In The Hands / Nika+Rory



Wie immer beginnt das neue Jahr mit den Songs, bei denen es mich während meines selbstauferlegten "Nicht über neue Musik schreiben"-Embargos der letzten Tage am meisten in den Fingern gejuckt hat. Dressed In Dresden von The Hundred In The Hands wartet mit einer derartig auf mich zugeschnittenen Mischung auf dass ich mich doch fragen muss wie ich das Duo so lange ignorieren konnte, elektronisch rhythmisierte Gitarren-Schrapnelle mit wach-warmem K-Records-Gesang als hätten Bloc Party nach Silent Alarm Kele Okereke mit Khaela Maricich ersetzt. Da der Song den Leuten von Warp Records wohl auch gefallen hat, hat man dort das Duo unter Vertrag genommen und verschenkt in Aussicht auf mehr nun eben jenen Song:

[MP3] The Hundred In The Hands - Dressed In Dresden



Nika+Rory ist eine der kürzlich erwähnten Kollaborationen von Nika Roza Danilova alias Zola Jesus, mit dem Beatmacher Rory Kane lässt sie jenseits von Düstergefilden mal richtig die große Popsängerin raus und das Ergebnis ist im Falle von I'm Not Going Anywhere auch derart fabelhaft dass ich seit zwei Wochen dadurch mindestens einmal pro Tag zu Myspace getrieben werde. Mehr Songs haben die beiden glaub ich schon fertig, dauert also vielleicht nicht mehr allzu lange bis zur ersten Veröffentlichung.

[MP3] Nika+Rory - I'm Not Going Anywhere

Nika+Rorys Myspace

48 Aus 2009 (Teil 6)

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Platz 8
The Fiery Furnaces - I'm Going Away / Take Me Round Again

Es wäre kein Jahr gewesen ohne mindestens eine Furnaces-Platte, kein Jahr ohne mindestens drei weitere angekündigte neue Furnaces-Projekte von denen sich höchstens eins materialisiert und kein Jahr ohne dass die Furnaces versuchten, einen vor den Kopf zu stoßen. Dabei ist I'm Going Away mit seinen sauberen, leichten Arrangements das für Einsteiger am leichtesten zu verdauende Werk der Friedbergers seit EP, voller herrlicher Songs die diesmal von Eleanor geschriebene Situationen und Geschichten schildern und sich vom detaillierten Weltenbummeln in Kneipen und Clubs verlegen. Doch es wäre einfach zu einfach gewesen es dabei zu belassen, also folgte vor ein paar Wochen Take Me Round Again, auf dem beide Geschwisterteile für sich fünf der Songs in reduzierter Form selbst neu interpretieren - die Fiery Furnaces covern sich selbst. Wer auch sonst. [mehr]

[MP3] The Fiery Furnaces - The End Is Near (von I'm Going Away)
[MP3] The Fiery Furnaces - Keep Me in the Dark (Eleanor Friedberger version) (von Take Me Round Again)
[Stream] The Fiery Furnaces - I'm Going Away
[Stream] The Fiery Furnaces - Take Me Round Again

Platz 7
Future Of The Left - Travels With Myself And Another / Last Night I Saved Her From Vampires

Wer McLusky immer noch nachtrauert hat Future Of The Left wahrscheinlich noch nicht gehört und garantiert noch nicht live gesehen. Ihre Konzertqualitäten zeigte Anfang des Jahres bereits das Livealbum Last Night I Saved Her From Vampires auf, bei dem natürlich die unvergleichlichen Zwischenansagen ans und Verbalduelle mit dem Publikum nicht fehlen dürfen. Bald darauf folgte das zweite Album des Trios und übertraf das hervorragende Debüt nochmal locker, von Anfang an, wenn man den Fehler begeht und das leise Intro auf verständliche Lautstärke dreht nur um vom tatsächlichen Beginn überrollt zu werden dass man vor Schreck an die Decke springt (ist mir sicher 4mal passiert), wird klar dass Travels With Myself And Another entgegen "Alles wahllos laut"-Trends eine echte dynamische Breite bietet und so eben auch wirklich Einschlaglöcher hinterlässt wenn's kracht, andererseits seinen Pop-Appeal auch voll ausspielen kann. Andy Falkous' Stimme ist dabei über alle Ruhe erhaben, er schwingt sie so absurd und manisch wie er will, was eben auch perfekt zum Humor der Platte passt, wie wenn sich der Satanistist in You Need Satan More Than He Needs You durch schlechtes Wetter plötzlich deprimiert fühlt und die anstehende Orgie höchst skeptisch betrahtet, erst recht wenn die verdammte Opferziege außer Rand und Band ist. Ist ja auch viel interessanter als zu böser Musik einen auf böse zu machen.

[MP3] Future Of The Left - Arming Eritrea (von Travels With Myself And Another)
[MP3] Future Of The Left - Manchasm (live) (von Last Night I Saved Her From Vampires)
[Stream] Future Of The Left - Travels With Myself And Another
[Stream] Future Of The Left - Last Night I Saved Her From Vampires

Platz 6
St. Vincent - Actor

Pompös scheint Actor zu beginnen, doch der hallende Chorgesang weicht nach Sekunden einem merklich eindrucksvolleren, der Stimme von Annie Clark die es schafft, erheblich weiser zu klingen als ihr Alter es vermuten ließe. Diese Stimme war es auch die mich zunächst bei der Stange hielt, die besser austarierten Arrangments dieses zweiten Albums wollten bei mir zunächst nicht so recht zünden, waren aber umso großartiger aber als es dann endlich soweit war. Dieser Kontrast zwischen klarer und verzerrter Stimme, zwischen Glockenspiel und Chor auf der einen und dissonant holzender Gitarre und Bläsern auf der anderen Seite, wie er z.B. In Black Rainbow zu minutenlanger Steigerung führen kann, und in Actor Out Of Work unter voran preschendem Schlagzeug und dem Gesang "I think I'm mad" alles manisch zusammen kommt, toll! Wie der Beat im kühl-atmospärischen Marrow abwechselnd links und rechts pocht, genial! Und darüber hinaus erstreckt sich Clarks Gespür für Dramaturgie und Sequenzierung auf auf das ganze Album, bestens exempliert am Finale, als nach dem prächtigem The Party und dem traumhaften Just The Same But Brand New leise davonfadend das Ende klar erreicht ist und Clark wohlwissend unter dem Titel The Sequel nochmal einen nachsetzt und es sich wirklich wie der Beginn von etwas Neuem anfühlt.

[MP3] St. Vincent - The Strangers
[Stream] St. Vincent - Actor

Platz 5
jj - jj n° 2

"Wanna hear my masterplan? Here's my masterplan." Ja, was ist eigentlich der Masterplan von jj? Anonym (jj steht dabei für "Jules & Jim", Tach auch Truffaut) auf dem grandiosen Göteborg-Label Sincerely Yours, das uns u.a. schon Air France und The Tough Alliance brachte, simple, leichtfüßige Songs in der beliebten SY-DIY-Ästhetikformel Sport- und Strandvideos + Filmzitate + Pop-Cover + inspirative Slogans + ein Hauch Absurdum (auf 27 Exemplare limitierte T-Shirts) in die Welt setzen, die internetweit verstreuten Hörer einen ganzen Sommer lang von fernen Stränden an Afrika, Malaga, Miami und Mittelmeer träumen lassen und soviel Erfolg haben dass man im Frühjahr 2010 das Nachfolgewerk jj n° 3 international in die Welt setzen und mit The xx touren kann. Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert. [mehr]

[MP3] jj - Ecstasy
[Stream] jj - jj n° 2

Platz 4
Sunset Rubdown - Dragonslayer

Klar, ohne Spencer Krug geht hier oben nichts, der Mann vollbringt einfach immer wieder Großtaten. Nicht nur alleine, wie gut Sunset Rubdown zur Band gewachsen sind konnte man nicht nur live erleben, es wird auch auf Dragonslayer reflektiert das, nach dem glorreich überladenen letzten Album, dieses sauberere Zusammenspiel wiedergibt. Raum für wunderbare Vielfalt ist dabei natürlich immer noch, wie das kreuz-und-quer-Drumming und die Nintendo-Sounds in You Go on Ahead (Trumpet Trumpet II), herausragend auch die Karibik-Vibes von Paper Lace, das elegant barocke Nightingale / December Song das als einziges selbst von fünf Leuten live nicht repliziert werden kann oder die Momente wenn Black Swan schier explodiert, nicht erst am Ende sondern wie im Finale Dragon's Lair in einem Auf und Ab der Spannungskurve. Und natürlich glänzt Krug selbst wieder mit seiner unnachahmlichen Fähigkeit, Texte und Melodien zu schreiben die man, völlig egal ob man ihren Inhalt aus klassischen Mythen und Krug persönlicher Traum-Metaphorik versteht, aus vollster passionierter Kehle mitsingen möchte.

[MP3] Sunset Rubdown - Idiot Heart

Platz 3
Fuck Buttons - Tarot Sport

Es war einer dieser Momente, der klar machte, das etwas Großes in der Zukunft lag, als am Ende von Fuck Buttons' gutem aber nicht überraschenden Konzert auf einmal ein mächtig polternder Beat angaloppiert kam und das damals noch völlig unbekannte Flight Of The Feathered Serpent überwältigend zeigte dass man zu diesen krachgefüllten Stücken auch tanzen konnte. Und Tarot Sport enttäuschte keineswegs, hatte mit Olympians und Surf Solar zwei weitere epische Prachtwerke zu bieten, die nach stetigem Aufbau die Glückszentren im Körper voll belohnen, und war darüber hinaus wieder eine unterbrechungsfreie Folge ruheloser rhythmischer Regenbogennoisefeste. [mehr]

[Stream] Fuck Buttons - Tarot Sport

Platz 2
Devin Townsend Project - Addicted

Devin Townsend war auch so einer den ich die Jahre über abgeschrieben hatte. Sein naturspirituelles Terria hatte ich auf der anderen Seite dieses Jahrzehnts noch geliebt, aber danach war alles entweder zu absehbar ausgeflippt, absehbar ausgedehnt oder einfach nicht konstant auf ähnlichem Niveau mitreißend. Dass er ein neues Projekt mit vier Alben und je unterschiedlicher Bandbesetzung am Laufen hatte, ich auch erst heraus als mich die ersten Songs von Addicted neugierig gemacht hatten. Furchtlos und hochoriginell bubblegum-farbener Progmetalpop mit mächtigen Refrains, dichtestens mit Sound gefüllt den zu einem signifikanten Teil der himmlisch vervielfachte Gesang Anneke van Giersbergens einnimmt, eine perfekte Paarung mit Townsends unverkennbarem Stimmorgan die den 10 durchweg exzellenten Stücken erst ihren lebensfrohen Ohrwurmappeal verleiht. [mehr]

[Video] Devin Townsend Project - Bend It Like Bender!

Platz 1
Animal Collective - Merriweather Post Pavilion / Fall Be Kind EP

Devin Townsend kam noch überraschend nahe dran, aber letztendlich gibt es doch keinen Zweifel am Highlight des Jahres. Mit Freuden erwartet habe ich dieses Album schon seit ich die Songs vor zwei Jahren live liebte und so hin und weg war, dass ich auch so viel später mit einem Hören völlig vertraut mit ihnen war, als klar wurde dass Strawberry deswegen ein leichter Durchhänger war weil es ein Übergangswerk war. Auf Merriweather Post Pavilion lösen Animal Collective ein was Fireworks und Derek versprachen, poppige und emotional affektierende Songs mit Fluten von elektronischer Euphorie, beginnend mit dem Moment wenn In The Flowers einen nach einer Minute so wunderschön überrollt, transportiert von und auch, wie in Brother Sport, energetisch verwoben mit Beats die nicht ruhig sitzen lassen. Der Pop-Appeal ist gewiss immer noch kein universaler, die Maultrommel in Lion In A Coma gehört dabei noch zu den alltäglichen Sounds. So auch auf der Nachfolge-EP Fall Be Kind, die gerade in der zweiten Hälfte mit den pluckernden Bleed und On A Highway eher auf der sanften bis trippigen Seite gelegen ist, stellenweise gar ein wenig an das immer noch beste Collective-Album Feels erinnert, aber sich gefasster, runder als frühere Werke zeigt und mit dem flötenden Graze auch so zum Wippen und mit What Would I Want? Sky zum Segeln auf weißblauen Traumwellen einlädt.

[MP3] Animal Collective - My Girls (von Merriweather Post Pavilion)
[Stream] Animal Collective - Merriweather Post Pavilion
[Stream] Animal Collective - Fall Be Kind

48 Aus 2009 (Teil 5)

(Teil 1) (Teil 2) (Teil 3) (Teil 4) (Teil 6)

Platz 16
Julianna Barwick - Florine EP

Die menschliche Stimme war dieses Jahr ein beliebtes Musikinstrument, gesampelt, gefiltert und geloopt wurde sie bei manchen sogar zum Hauptbestandteil ihrer Kompositionen. Babe Terror benebelte mit seinem brasilianischen Tropicalia-Psych-Ambient, Matias Aguayo konstruierte mit seinem Organ hingegen Tanzbares und Julianna Barwick schichtete auf Florine ihren klaren Gesang so oft aufeinander bis sie in die höchsten Sphären des Glückes vordrang. Traumähnlich und erhaben gleiten die Stücke ins Bewusstsein und wieder hinaus, ähnlich und doch immer wieder neu und zurück bleibt das Gefühl, einem wäre eine kleine Sonne im Kopf aufgegangen.

[MP3] Julianna Barwick - Bode
[Stream] Julianna Barwick - Florine

Platz 15
The Juan MacLean - The Future Will Come

Spätestens beim Konzert (RIP Jerry Fuchs) war klar dass The Juan Macleans Songs den Körper mindestens genau so bewegen sollen wie die Seele, aber dazu braucht man eigentlich The Future Will Come nur einmal zu Ende hören, wenn, mit Human Disaster scheinbar am emotionalen Boden endend, das episch-herrliche Happy House jeglichen schlechten Gedanken mit Piano-House und Raketendisco auslöscht. Ähnlich wie die Belgier von Aeroplane brillieren The Juan MacLean mit musikalischem Maximalismus, nicht unbedingt subtile oder clevere Sounds und Motive werden mit größter Effektivität eingesetzt um den Hörer zu bewegen, sei es mit Melancholie oder Euphorie. Was mir auch völlig Recht ist wenn es so wunderbar funktioniert wie hier.

[MP3] The Juan Maclean - One Day
[Stream] The Juan MacLean - The Future Will Come

Platz 14
Oneohtrix Point Never - Rifts

Vier Jahrzehnte, und immer noch gibt es kein futuristischer klingendes Instrument als den Synthesizer. Das verleiht Rifts, auf dem der Großteil von Oneohtrix Point Nevers beatlosen Werken handlich und homogen versammelt ist, zwischen Retro- und Zukunfts-Assoziation ein unstetiges Hörgefühl von Zeitlosigkeit. Doch wie das Instrument in Filmsoundtracks auch für fast jedes anderes Genre, sei es Horror, Porno oder Komödie, genutzt wurde ist nicht jedes von Daniel Lopatins bildevokativen Stücken von der Marke Sci-Fi-Synth, er schlägt in einem wohltemperierten Meer aus Drone und Ambient die Brücke zwischen Arpeggio-Salven und Lasergewitter auf der einen und mit tropischen Tier- und Wellenklängen auf der anderen Seite, Rifts ist eine monumentale, gleichzeitig sehr intime Reise an deren Ende eine noch größere Überraschung wartet.

[MP3] Oneohtrix Point Never - Physical Memory
[Stream] Oneohtrix Point Never - Rifts

Platz 13
Dananananaykroyd - Hey Everyone!

Die zweite Campesinos!-Empfehlung die dieses Jahr richtig ihr Potential entfaltete. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht entfesseln Dananananaykroyd aus Glasgow auf ihrem Debütalbum eine ungemein fröhliche (Post-)Hardcoreparty, zwar hochenergetisch, aber nicht auf Konfrontation und Moshpits aus, dafür versprühen die sehr unmartialischen "Yeah"s, Händeklatschen und vor allem Melodien einfach zu wenig Testosteron, Schreiduelle Marke Blood Brothers und gedoppelte Trommelpower hin oder her. [mehr]

[Video] Dananananaykroyd - Some Dresses
[Stream] Dananananaykroyd - Hey Everyone!

Platz 12
Shiina Ringo - Sanmon Gossip

Nachdem Shiina Ringo mit Karuki Zamen Kuri No Hana 2003 an ihrem damaligen künstlerischen Höhepunkt angekommen war, kehrte sie der Popstar-Solokarriere überraschend den Rücken. Ebenfalls plötzlich erfolgte dieses Jahr ihre Rückkehr, wenn auch nicht so überraschend, hatten doch schon 2007 Heisei Fuuzoku, eine Kollaboration mit dem Komponisten Saiko Neto bei der Stücke quer durch ihre Diskographie zu zauberhaftem Orchestralpop transformiert wurden, und die Veröffentlichungen rund um ihr letztjähriges 10. Jubiläum Anlass zu Spekulation gegeben. Neto ist nun einer von vielen die jedem Stück auf Shiinas neuem Werk ein diskretes Klangbild verpassen: Instrumentalbombast, 70s-Agententhriller-Thema, Lounge-Pop, feuriger Clubjazz, ziehharmonikaunterstützter Sologesang und Cyber-Breakbeats u.a. werden hier symmetrisch um das zentrale Stück Shun angeordnet (auch was die Songtitellängen anbelangt), zwar traditionellere Stile als man es von der experimentellen Shiina gewohnt ist, die enorme Dichte an Ideen macht dies jedoch zu alles anderem als einem flachen Hörerlebnis. Wie immer bei Shiina verstehe ich nicht alles was sie macht, aber irgendwann klickt's einfach und ich bin wieder hin und weg.

[Video] Shiina Ringo - Tsugou No Ii Karada

Platz 11
Converge - Axe To Fall

Nach anfänglicher Begeisterung bin ich auf Converges letztes Werk No Heroes dann doch nicht mehr so oft zurückgekommen, mit Axe To Fall sieht das aber anders aus, das ist immer noch wie beim ersten Hören ein echtes Biest. Es ist ungemein schwer, Kurt Ballous herausragende Produktion zu beschreiben ohne zu martialischen Klischeemetaphern zu greifen, so wuchtig ist ihre Dynamik, so fernab der Realität wirkt sie und so stark ist ihr Eindruck auf den Hörer, aber die andere Attraktion ist natürlich die immer wieder frische Wendungen nehmende Musik selbst. Bis kurz vor dem verhältnismäßig ruhigen, aber nicht unpassenden Doppelfinale, gibt es zwischen den rasant und oft von D-Beat vorangetriebenen Songs keine Atempause und wie in dem etwas geradlinigeren, aber in seiner Kompaktheit umso beeindruckenderen Cutter gut zu hören schafft auch Jacob Bannons Gesang es immer wieder sich nochmal zu übertreffen, so wie es die ganze Band mit diesem Album getan hat.

[MP3] Converge - Axe To Fall

Platz 10
Dirty Projectors - Bitte Orca

Statt Fever Ray oder Bat For Lashes hätte ich mich bei Bitte Orca tatsächlich mal über eine erweiterte Neuauflage ein halbes jahr nach Erstveröffentlichung gefreut. Denn mit ihren Kollaborationen mit David Byrne und Björk sowie den neuen Stücken der, hierzulande unerklärlicherweise nicht mal als Download erhältlichen, EP Temecula Sunrise und B-Seiten als Bonusmaterial hätte ich mir das Album glatt nochmal gekauft, so konsistent toll zeigte sich David Longstreths Projekt dieses Jahr. Was mir bei Rise Above neben der komplexen Komposition noch fehlte war der Zugang zu den Melodien, die sind (mittlerweile über vier Stimmen verteilt) diesmal wirklich prächtig ausgefallen und werden von der leicht und warm wirkenden Musik bestens komplementiert - dabei wäre es nun wirklich kein Leichtes, sie nachzuspielen.

[MP3] Dirty Projectors - Stillness Is The Move
[Stream] Dirty Projectors - Bitte Orca

Platz 9
Mungolian Jet Set - We Gave It All Away...Now We Are Taking It Back

Wenn ich in den vergangenen 3 Monaten eine Melodie, einen Hook, einen ungewöhnlichen Rhythmus oder auch einen merkwürdigen, aber angenehme Konnotationen erweckenden Klang im Kopf hatte stammten die in gut 50% aller Fälle von dieser Platte. Zwar eine Sammlung von Remixen, aber Mungolian Jet Set verwursten ihr Quellmaterial dermaßen kohärent zu Weirdo-Disco, düsterem Großstadt-Jazzfunk, euphorischen Sternstunden und sonnengetränkten Yachtgrooves dass es oft ebensogut Eigenkompositionen sein könnten, außerdem sind die über 2 CDs verteilten Stücke kontinuierlich ineinander überfließend dass sie mehr wie ein Album wirken. Bemerkenswert auch wie viele ungewöhnliche, ach sagen wir lieber gleich bekloppte, Sounds zur Verwendung kommen (angefangen mit dem Markenzeichen der Norweger, dem Mung-Gong) und dass, während man sich immer wieder fragt "Was war das gerade für ein Geräusch? Was reden die da? Hab ich das wirklich gerade gehört?", Tracks mit Zungenschnalzen, dramatisch irrem Hecheln und Ziehharmonika trotzdem ernsthaft großartig und nicht alberne Gimmicks sind.

[MP3] Mungolian Jet Set - Creepy

48 Aus 2009 (Teil 4)

(Teil 1) (Teil 2) (Teil 3) (Teil 5) (Teil 6)

Platz 23
Real Estate - Real Estate

Das beste Argument für frei verfügbare Albumstreams. Auch wenn noch so viele Leute, mit denen ich geschmacklich oft auf einer Ebene liege, schon seit Monaten über diese Band schrieben, von verstreuten Einzelsongs wollte mir ihr Appeal nicht klar werden. Das änderte sich sofort als ich mir einmal das ganze Album bei Boomkat anhörte, ich musste erst mal mit der Stimmung dieser Musik auf eine Ebene kommen. Ihre entspannte Sanftheit/sanfte Entspanntheit/entsaftete Spinat hnn lässt die fast schon countrymäßigen Stücke, die durchaus My Morning Jacket zu Lagerfeuer-Zeiten ins Gedächtnis rufen, substanzarmer und eintöniger wirken als sie sind, besonders in der zweiten Hälfte nimmt das Debüt aber dann auch genug Fahrt auf dass einem Aufmerksamkeitsschwächling wie mir diese delikaten Melodien schnell und gut munden.

[MP3] Real Estate - Fake Blues
[Stream] Real Estate - Real Estate

Platz 22
Deerhunter - Rainwater Cassette Exchange EP

An dieser Stelle ist eine kleine Unterscheidung von Nöten: Der beste Song von Bradford Cox dieses Jahr ist ohne jeglichen Zweifel Quick Canal, seine herrlich neblig-schimmerige Kollaboration mit Laetitia Sadier vom zweiten Atlas-Sound-Album. Die bessere Veröffentlichung aber kam unfairerweise in Deutschland gar nicht heraus, auf Rainwater Cassette Exchange geben Deerhunter Grund zur Annahme dass Cox mit starken kreativen Köpfen zusammen noch besser agiert als solo und beweisen mal wieder dass sie momentan eine der besten verdammten Bands auf dem Planeten sind. Fünf Stücke die ihnen so lässig von der Hand zu gehen scheinen wie sie beeindrucken, mal psychedelisch und verträumt, mal tight und nach vorne wetzend und mal, wie im Finale Circulation, beides gleichzeitig. Das soll erst mal wer nachmachen.

[MP3] Deerhunter - Rainwater Cassette Exchange
[Stream] Deerhunter - Rainwater Cassette Exchange

Platz 21
Zola Jesus - The Spoils / New Amsterdam / Tsar Bomba

Wer von den Werken Nika Danilovas nicht genug bekommen kann darf sich glücklich schätzen, dieses Jahr hat sie sich in zwei Solo- und mindestens drei kollaborativen Projekten das Gegenteil von rar gemacht. Auch ihr Hauptschaffen als Zola Jesus erstreckt sich über deutlich mehr als ihr Debütalbum The Spoils, vorher sammelten bereits die New Amsterdam- und Tsar Bomba-EPs unveröffentlichte Songs und eine Radiosession bzw. 7 neue Stücke. Auf allen drei Releases befinden sich Songs (auf den EPs u.a. Be Your Virgin, Lady In The Radiator, Last Day, Sea Talk und natürlich Rester) die zu den besten des Jahres gehören und zusammen ein überragendes Album ergeben hätten. So ergeben sich "nur" drei sehr gute Veröffentlichungen, da werde ich mich aber sicher nicht drüber beklagen. [mehr]

[MP3] Zola Jesus - Clay Bodies (von The Spoils)
[MP3] Zola Jesus - Sea Talk (von Tsar Bomba)
[MP3] Zola Jesus - Dog (live @ WFMU) (von New Amsterdam)
[Stream] Zola Jesus - The Spoils

Platz 20
Handsome Furs - Face Control

Ich hätte ja nicht gedacht dass mir mit dem zweiten Album des kanadischen Traumpaares das Gleiche passieren würde wie mit dem ersten, I'm Confused kochte auf so hoher Flamme dass ich diesmal keinen langsamen Grower erwartete. Und doch ist auch Face Control, immer wenn ich es gerade höre, ein gutes Stück besser als ich es in Erinnerung hatte. Ist nicht schlimm, nur muss man sich halt merken dass man seinem Gedächtnis nicht trauen kann. Mehr als auf dem Debüt haben es mir diesmal die abwechslungsreichen und clever arrangierten Beats angetan, das hechelnde Klatschen der Single, das unterlassungslose Pochen und die drückende Intensivierung zum Refrain hin in Hotel Arbat Blues oder das Handtrommeln in Officer Of Hearts. Dan Boeckners markant-memorable Stimme und sein Gespür für Melodien sind mittlerweile auch über jeden Zweifel erhaben, gebau so verlässlich wie die Tatsache dass man das nächste Werk der Furs im Anschluss ans kommenden Wolf-Parade-Album erwarten dürfte. [mehr]

[MP3] Handsome Furs - I'm Confused

Platz 19
Marit Larsen - If A Song Could Get Me You

Die Norwegerein wäre beinahe schon letztes Jahr hier gelandet, wenn ich da nur meinen Arsch hochgekriegt hätte um ihr zweites Album The Chase zu importieren. Aber da in dieser Sammlung so ziemlich alle ihrer besten Stücke drauf sind war's vielleicht sogar ein wenig besser so, zum Glück wurde die detailfreundliche Produktion auch nicht nochmal neu überarbeitet. Denn mit herrlichen Details geizen Larsen Songs wirklich nicht, stellenweise laufen vier oder fünf verschiedene Melodien zwischen zwei Streichern, Piano, Gitarre und Gesang zwischen denen das Ohr wandern kann, dazu gibt es auch mal Banjo oder Handclaps (Whoo!) für die mehr folkigen als orchestralpoppigen Songs. Aber das Interessante an Larsens Songs ist der Kontrast zwischen leicht-optimistischer Musik und ihren weitaus ernsteren post-adoleszenten Situationsskizzen, in denen oft noch der rationale Verstand einer Erwachsenen mit emotionalen Impulsen in Konflikt gerät, ein Thema das sie wie kaum eine andere beherrscht.

[Video] Marit Larsen - Under The Surface

Platz 18
Ben Frost - By The Throat

Was pure, bis ins Mark spürbare körperliche Wirkung angeht kam dieses Jahr keiner an Ben Frosts drittes Album heran. Extrem noisig ist By The Throat nicht, es verströmt vielmehr ein Gefühl von Unbehagen, das sich langsam heranschleicht bis man sich völlig von ihm umgeben sieht. Gleichzeitig sind Frosts mit bemerkenswerter Klarheit aufgezeichnete Kompositionen auch von einer schrecklichen Schönheit, dass man immer, wenn man sich abgeschreckt fühlen könnte, wieder darin eintauchen möchte. [mehr]

[MP3] Ben Frost - The Carpathians
[Stream] Ben Frost - By The Throat

Platz 17
Home Blitz - Out Of Phase

Ich werde genau in dem Jahr wissen, dass ich ich nix mehr von aktueller Musik mitkriege, wenn ich am Ende so eine Platte nicht in meiner Liste habe. Veröffentlicht auf nem Kleinstlabel, und das noch Ende November, ist das reguläre Debütalbum von Home Blitz (das erste war eher ne Compilation) eines das schnell in der allgemeinen Schnellsurfigkeit übersehen wird. Dabei ist es in Sachen Powerpop, Garage-Krach oder wie man es auch nennen mag rasant zu meinem großen Favoriten geworden, schnelle, kurze Songs mit Replacements-Kaputtheit, frühe-R.E.M.-Jangle, aber vor allem Hits, Hooks und einer jugendlich-manischen Energie die alles kurz vorm völligen Auseinanderfallen zusammenhält. Da gniedelt Daniel DiMaggio in einer Sekunde ein geniales Riff herunter, verläuft sich scheinbar in der nächsten völlig und stolpert dann mit Getöse in einen wilden Schepperritt hinein. Inmitten des totalen Noise-Blowouts von A Different Touch taucht aus dem Boden unerwartet ein Klavier auf, genau so kaputt verzerrt wie alles andere, und ach ja, zwei der Stücke sind irgendwelche Ambientaufnahmen deren Zweck wohl einzig und allein ist einer 8+-Wertung in respektablen Musikpublikationen zu entgehen. Wahnsinn mit ein bisschen Methode.

[MP3] Home Blitz - Two Steps