70 aus 2008 Teil 3
Von Uli am 24. Dezember 2008, 20:08
(Teil 1) (Teil 2) (Teil 4) (Teil 5) (Teil 6) (Teil 7) (Teil 8) (Teil 9) (Teil 10)
Platz 56
Windsurf – Coastlines
Westküstensommer die Zweite! Diesmal allerdings die amerikanische Variante, die Herren Hatchback und Sorcerer tun sich zusammen zu einem Album das einerseits eine Synthese aus ihren beiden Solosachen ist, andererseits lustigerweise eine völlig andere Wirkung auf mich hatte als das später noch zu erwähnende Hatchback-Album. Windsurf habe ich erst richtig genießen können als ich mal aufhörte hinzuhören, als ich die Musik einfach im Hintergrund auf mich wirken ließ schälten sich die Melodien richtig hervor, die quer durchs bunte Farbspektrum getränkten Horizonte begannen sich aufzuspannen und in mir erwachte die Lust nach einem eiskalten Cocktail.
[MP3] Windsurf - Pocket Check
Platz 55
Morgan Geist – Double Night Time
Ich kam für den Greenspan und blieb für den Geist. Dass mich die vertraute Stimme direkt an Junior Boys erinnerte half sicherlich dabei dass ich sofort Gefallen an dieser Platte fand, darüber hinaus aber sind es Geists feine Kompositionskünste die auf emotionale Resonanz stoßen. Ähnlich der letztjährigen Chromatics-Platte ist Double Night Time eine Liebeserklärung an nächtliche (Irr-)Fahrten, an Lichter die die Großstadt erleuchten und das gewaltige Erleignispotential das schon einer einzigen Nacht innewohnt.
Platz 54
The Hold Steady – Stay Positive
Stay Positive ist gewiss nicht die lauteste Rockpatte die ich mir dieses Jahr zugelegt habe, jedoch war hier der Punkt bei mir erreicht wo die Aufnahmen einfach so hässlich klangen dass mir die Lust am Hören verging. The Hold Steady dürften daran keine Schuld tragen, sie schreiben immer noch großartige Songs (was noch deutlicher daran wird dass die Bonustracks auf dieser CD locker mit dem Rest des Albums mithalten können, nur eben nicht richtig reingepasst hätten) und obwohl ich mich genausowenig damit identifizieren kann wie letztes Jahr bei James Murphy macht es Spaß Craig Finn zuzuhören wie er darüber sinniert würdevoll zu altern. Nur wenn man sich das Ganze nicht in Ruhe anhören kann muss man halt ein paar Spaßabstriche machen.
[Video] The Hold Steady - Stay Positive
Platz 53
Ladytron – Velocifero
Schon als die saftigen Numan-Synths von Black Cat erstmalig ertönten hatte ich ein enorm gutes Gefühl, nach mehreren Monaten des Hörens bin ich mir nun sicher dass dies mein Lieblingsalbum von Ladytron ist. Klar stehen die beiden fabelhaften Gesangsstimmen heraus (wobei Daniel Hunts Einsatz auf dem finalen Versus auch gelobt werden muss), die manchmal meterbreiten Synthklänge sind noch tiefschwarzer geworden, die Geheimwaffe sind aber die Drumsounds die auch dann Aufregung in die Stücke bringen wenn eines der anderen beiden Elemente generische Momente hat. Wenn dann alle drei wie auf I'm Not Scared in Hochform erscheinen vergesse ich auch sofort den kurzen Durchhänger den die Platte in der Mitte hat.
[MP3] Ladytron - Black Cat
Platz 52
TV On The Radio – Dear Science
Tja öhm, siehe zwei Einträge zurück sage ich mal. Eine Woche habe ich's vielleicht mit dieser Platte probiert und ich glaube ich mag sie, aber seitdem muss ich nur daran denken wie das große Finale dadurch versaut wird dass selbst die leisesten Momente laut und blechern aus meinem Kopfhörer dröhnten und mir vergeht wieder die Lust diesen Eindruck zu verstärken. Wenn die Band keinen Vertrauenskredit bei mir hätte wär die Platte noch ein gutes Stück weiter unten.
[Video] TV On The Radio - Golden Age
Platz 51
Glass Candy – Deep Gems: A Collection Of Singles, B-Sides & Rarities
Wenn man sich den globalen Tourplan von Glass Candy in diesem Jahr anschaut scheint sich einiges für Ida No und Johnny Jewel geändert zu haben, ihre Tonträger jedoch verschicken sie immer noch zusammen mit IDIB-Mitbegründer Mike Simonetti eigenhändig. Deep Gems sollte noch vor dem nächstjährigen Album klar machen dass der kreative Brunnen der beiden nicht so schnell erschöpfbar ist, selbst die Alternativversionen von Beatbox-Tracks sind so verschieden dass man sich glatt ein zweites Mal in sie verlieben kann. Darüber hinaus gibt es aber viele neue Italo-Taumeleien mit romantisch-finsterem Unterton, mit den charakteristischen Knarzsynths, interessanten neuen Percussion-Arragements und Nos Vokalcharisma. Favoriten: das treibend stampfende The Beat's Alive und das sexy schunkelnde (für Rheinländer ein vermeintliches Oxymoron, ich weiß) Feeling Without Touching.
[Video] Glass Candy - Feeling Without Touching (live)
Platz 50
The Indelicates – American Demo
Lange hab ich mich drauf gefreut, dieses Jahr brachten The Indelicates endlich ihr Debütalbum heraus das so viele Qualitäten verkörpert die ich an britischem Pop so schätze, herrlich böse, witzig, politisch, kurz alles was unvereinbar mit modernem UK-Indie Marke NME ist. Sie sind nicht die handwerklich besten Musiker der Welt und wissen es auch, trotzdem und gerade deswegen schreiben sie clevere, eingängige Songs vom Ende der Popmusik, über den Niedergang des Feminismus oder das dieser Tage prophetisch wirkende If Jeff Buckley Had Lived und echoen dabei Kenickie, Kate Bush (man vergleiche Romeo And Juliet mal mit Dream Of Sheep) und Luke Haines.
[VIdeo] The Indelicates - America
Platz 56
Windsurf – Coastlines
Westküstensommer die Zweite! Diesmal allerdings die amerikanische Variante, die Herren Hatchback und Sorcerer tun sich zusammen zu einem Album das einerseits eine Synthese aus ihren beiden Solosachen ist, andererseits lustigerweise eine völlig andere Wirkung auf mich hatte als das später noch zu erwähnende Hatchback-Album. Windsurf habe ich erst richtig genießen können als ich mal aufhörte hinzuhören, als ich die Musik einfach im Hintergrund auf mich wirken ließ schälten sich die Melodien richtig hervor, die quer durchs bunte Farbspektrum getränkten Horizonte begannen sich aufzuspannen und in mir erwachte die Lust nach einem eiskalten Cocktail.
[MP3] Windsurf - Pocket Check
Platz 55
Morgan Geist – Double Night Time
Ich kam für den Greenspan und blieb für den Geist. Dass mich die vertraute Stimme direkt an Junior Boys erinnerte half sicherlich dabei dass ich sofort Gefallen an dieser Platte fand, darüber hinaus aber sind es Geists feine Kompositionskünste die auf emotionale Resonanz stoßen. Ähnlich der letztjährigen Chromatics-Platte ist Double Night Time eine Liebeserklärung an nächtliche (Irr-)Fahrten, an Lichter die die Großstadt erleuchten und das gewaltige Erleignispotential das schon einer einzigen Nacht innewohnt.
Platz 54
The Hold Steady – Stay Positive
Stay Positive ist gewiss nicht die lauteste Rockpatte die ich mir dieses Jahr zugelegt habe, jedoch war hier der Punkt bei mir erreicht wo die Aufnahmen einfach so hässlich klangen dass mir die Lust am Hören verging. The Hold Steady dürften daran keine Schuld tragen, sie schreiben immer noch großartige Songs (was noch deutlicher daran wird dass die Bonustracks auf dieser CD locker mit dem Rest des Albums mithalten können, nur eben nicht richtig reingepasst hätten) und obwohl ich mich genausowenig damit identifizieren kann wie letztes Jahr bei James Murphy macht es Spaß Craig Finn zuzuhören wie er darüber sinniert würdevoll zu altern. Nur wenn man sich das Ganze nicht in Ruhe anhören kann muss man halt ein paar Spaßabstriche machen.
[Video] The Hold Steady - Stay Positive
Platz 53
Ladytron – Velocifero
Schon als die saftigen Numan-Synths von Black Cat erstmalig ertönten hatte ich ein enorm gutes Gefühl, nach mehreren Monaten des Hörens bin ich mir nun sicher dass dies mein Lieblingsalbum von Ladytron ist. Klar stehen die beiden fabelhaften Gesangsstimmen heraus (wobei Daniel Hunts Einsatz auf dem finalen Versus auch gelobt werden muss), die manchmal meterbreiten Synthklänge sind noch tiefschwarzer geworden, die Geheimwaffe sind aber die Drumsounds die auch dann Aufregung in die Stücke bringen wenn eines der anderen beiden Elemente generische Momente hat. Wenn dann alle drei wie auf I'm Not Scared in Hochform erscheinen vergesse ich auch sofort den kurzen Durchhänger den die Platte in der Mitte hat.
[MP3] Ladytron - Black Cat
Platz 52
TV On The Radio – Dear Science
Tja öhm, siehe zwei Einträge zurück sage ich mal. Eine Woche habe ich's vielleicht mit dieser Platte probiert und ich glaube ich mag sie, aber seitdem muss ich nur daran denken wie das große Finale dadurch versaut wird dass selbst die leisesten Momente laut und blechern aus meinem Kopfhörer dröhnten und mir vergeht wieder die Lust diesen Eindruck zu verstärken. Wenn die Band keinen Vertrauenskredit bei mir hätte wär die Platte noch ein gutes Stück weiter unten.
[Video] TV On The Radio - Golden Age
Platz 51
Glass Candy – Deep Gems: A Collection Of Singles, B-Sides & Rarities
Wenn man sich den globalen Tourplan von Glass Candy in diesem Jahr anschaut scheint sich einiges für Ida No und Johnny Jewel geändert zu haben, ihre Tonträger jedoch verschicken sie immer noch zusammen mit IDIB-Mitbegründer Mike Simonetti eigenhändig. Deep Gems sollte noch vor dem nächstjährigen Album klar machen dass der kreative Brunnen der beiden nicht so schnell erschöpfbar ist, selbst die Alternativversionen von Beatbox-Tracks sind so verschieden dass man sich glatt ein zweites Mal in sie verlieben kann. Darüber hinaus gibt es aber viele neue Italo-Taumeleien mit romantisch-finsterem Unterton, mit den charakteristischen Knarzsynths, interessanten neuen Percussion-Arragements und Nos Vokalcharisma. Favoriten: das treibend stampfende The Beat's Alive und das sexy schunkelnde (für Rheinländer ein vermeintliches Oxymoron, ich weiß) Feeling Without Touching.
[Video] Glass Candy - Feeling Without Touching (live)
Platz 50
The Indelicates – American Demo
Lange hab ich mich drauf gefreut, dieses Jahr brachten The Indelicates endlich ihr Debütalbum heraus das so viele Qualitäten verkörpert die ich an britischem Pop so schätze, herrlich böse, witzig, politisch, kurz alles was unvereinbar mit modernem UK-Indie Marke NME ist. Sie sind nicht die handwerklich besten Musiker der Welt und wissen es auch, trotzdem und gerade deswegen schreiben sie clevere, eingängige Songs vom Ende der Popmusik, über den Niedergang des Feminismus oder das dieser Tage prophetisch wirkende If Jeff Buckley Had Lived und echoen dabei Kenickie, Kate Bush (man vergleiche Romeo And Juliet mal mit Dream Of Sheep) und Luke Haines.
[VIdeo] The Indelicates - America