Stream: Pet Shop Boys - Yes

Die Kritiker sind schon aus dem Häuschen, nach dem Liveauftritt und der wundervollen Single hatte auch ich guten Grund zur Hoffnung dass die Pet Shop Boys mit Xenomania-Support auf ihrem neuen Album wieder zur Höchstform angelaufen sind. Und gerade rechtzeitig bevor es morgen erscheint kann nun jeder den Selbsttest machen, Yes ist vorab in voller Länge anhörbar. So kann der Feierabend gerne öfter beginnen.

[Stream] Pet Shop Boys - Yes

Livestreams Vom South By Southwest-Festival

Viel kann man noch bis Ende der Woche vom Musikteil des SXSW in diverser Lang- und Kurzform lesen, allerdings nicht so viel selbst sehen und/oder hören. Zwei gute Möglichkeiten hab ich aber gefunden: Zum Einen überträgt der Radiosender NPR einige Konzerte, u.A. den gestrigen Auftritt bei dem die Decemberists ihr komplettes neues Album am Stück aufgeführt haben, live und stellt diese auch anschließend online.

Das Musik- und (würg) Lifestyle-Magazin The Fader wartet sogar gleich mit einem Videostream seiner Bühne auf, da die dort auftretenden Bands wie heute Handsome Furs oder in den kommenden Tagen The Pains Of Being Pure At Heart und Blank Dogs schon recht früh anfangen kann man die meisten davon sogar gut in den (hiesigen) Abendstunden erwischen, wenn mich das Internet nicht belügt sollte die Zeitdifferenz 6 Stunden betragen so dass z.B. heute die Furs um 20.15 loslegen. Aber auch hier kann man noch im Nachhinein zulangen, die gestrigen Auftritte von Abe Vigoda oder Micachu And The Shapes können auf dieser Seite angesehen werden.

Konzert: Jay Reatard


Vielleicht war das der bessere Deal. Zu der Zeit als ich Jay Reatards letztes Konzert in Köln knapp verpasste erstreckten sich seine Konzerte noch selten über eine Viertelstunde; nun, fast 2 Jahre später, konnte ich ihn dafür im Gebäude 9 gut dreifach so lange in Aktion sehen. Umso eindrucksvoller weil sein Auftritt eine einzige Flut von Hits war zwischen denen es keine stille Sekunde gab. Kaum war das tighte Powertrio, ausgestattet mit Flying-V-Bass und -Gitarre, mit einem meist schneller und punkiger als auf Platte gespieltem Stück fertig ging es nach wenigen Sekunden anhaltenden Gitarrenhalls direkt eins zwo drei vier weiter, für eine knappe Songansage des hinter Lockenhaar verschwundenen Reatard blieb da kaum Zeit, für Applaus noch weniger.

Das Set war eine herrliche Mischung aus allem was der Mann im Laufe seiner noch recht jungen Solokarriere geschaffen hat, sogar ein gutes Drittel nahmen die Blood Visions-Klassiker wie My Shadow, Greed, Money, Useless Children und Fading All Away ein. Von den Singles 06/07 war ich besonders froh dass auch Hammer I Miss You und Let it All Go dabei waren, die nicht minder tollen Matador Singles 08 gab es wie im Falle des eröffnenden An Ugly Death oder Trapped Here auch schon mal in extra ausgedehnten Versionen zu hören während für I'm Watching You auch mal kurz zum halbakustischen Sechssaiter gegriffen wurde.

Nicht nur weil ich lange darauf gewartet hatte war ich arschglücklich diese herrlichen Songs mal live zu hören. Wegen der Art wie diese wohlgeformte Masse gnadenlos berauschend von der Bühne runtergespielt wurden stellte sich bei mir ein merkwürdiger Zustand freudiger Überreizung ein der mir aber erst auffiel als ich nach dem Abgang der Band eine Weile brauchte um wieder richtig klare Gedanken fassen zu können. Noch so ein Konzert bei dem es sinnvoller war keine Zugabe zu geben, wenn der ganze Abend bereits ein einziges Ausrufezeichen ist kann man schwer noch einen Punkt zum Schluss setzen.

Stream: Micachu - Jewellery

Nach anfänglicher Schwierigkeit find ich die idiosynkratischen Popsongs von Micachu mittlerweile richtig gut und wie es sich bisher anhört gestaltet sich auch ihr Debütalbum so frisch und verquer ohrwurmig. Besonders angenehm fällt auf dass die Stücke nicht zu lang gehalten sind, manchen Ideen tut es einfach besser wenn sie kurz und knapp rausgehauen werden, und bei dem Quietschen von Curly Teeth verstehe ich nun auch wie man via Quay Cur schnell zu einem Furnaces-Vergleich kommen könnte. Das nächste Woche erscheinende und enorm vielversprechende Jewellery kann bei 3voor12 gehört werden:

[Stream] Micachu - Jewellery

Neues Von The Juan Maclean


Ich hab mich zwar entschlossen die Zahl der Promofotos stark zu reduzieren, aber dieses ist so toll dass ich einfach eine Ausnahme machen muss. Nach dem letztjährigen Single-des-Jahres-Kandidat Happy House veröffentlicht The Juan Maclean heute den nächsten Indikator dass sein am 24.04. zu erwartendes Album The Future Will Come schwer großartig werden könnte, statt ausgedehntem Sternenflug serviert Maclean hier aber, wieder mit Gesang von LCD Soundsystems Nancy Whang, etwas kompakteren aber ebenso wunderbaren synthigen Tanzpop.

[Stream] The Juan Maclean - One Day

Bald ist The Juan Maclean auch in der Eurozone live zu sehen, wenn's mit voller Bandbesetzung wie hier sein sollte wird das ein ganz übler Terminkonflikt mit The Hold Steady:

25.Apr.2009 Case À Chocs, Neuchâtel
26.Apr.2009 Mascotte, Zürich
03.Mai.2009 Blue Shell, Köln
08.Mai.2009 Berghain, Berlin

Nite Jewel Live

Dem Eintrag von vorgestern sollte noch angefügt werdem dass Nite Jewel zwar ihr Debüt solo aufgenommen hat, mittlerweile zumindest live aber als Duo unterwegs ist. Einen richtig gut klingenden Auftritt der beiden vom Januar kann man nun bei Dublab herunterladen, im Rahmen der mehr als halbstündigen Session gibt es neben ein winzigbisschen reichhaltiger arrangiertem Good Evening-Material auch zwei neue Songs zu hören.

Nite Jewels Sprout Session 19.01.2009

The Pains Of Being Pure At Heart Live Im Bad

Auch mit ein bisschen aufgepeppter Produktion haben die Songs von The Pains Of Being Pure At Heart auf ihrem Album nichts von ihrer Leichte und Süße verloren. Für A>D>D begeben sich die vier während einer Party aufs stille Örtchen, spielen zwei Stücke von ihrem Debüt die auch von Kachelwänden reflektiert fein klingen sowie The Pains of Being Pure At Heart und Doing All the Things That Wouldn't Make Your Parents Proud, den einzigen Song dessen Titel noch länger als ihr nicht ganz handlicher Bandname ist.

A>D>D mit The Pains Of Being Pure At Heart

Neues Von Crystal Antlers, Eat Skull

Gerne hätte ich ja Crystal Antlers letztens live erlebt um zu sehen ob sie noch mehr zu bieten haben als ihre vielversprechende EP. Da der Abend aber ausfiel heißt es nun halt noch drei Wochen warten bis ihr Debütalbum Tentacles erscheint, das daraus zu hörende Andrew bewahrt schon mal Wohlklang und Wucht des bisherigen Materials und klingt fast ein bisschen wie eine psychedelischere Ausgabe früher The Walkmen.

[MP3] Crystal Antlers - Andrew

Eat Skull hingegen scheinen den Psych-Faktor noch mehr zurückzuschrauben und sich folkig dem Pop hinzuwenden. Was höchst erfreulich ist, denn schon auf ihrem großartigen Erstling Sick To Death demonstrierten sie letztes Jahr dass sie einen großen Vorrat an Hooks haben den sie am besten direkt an den Mann bringen. Geblieben sind schrottiger Sound und lauter Mix, ebenso das Label, zwei clever betitelte Stücke des am 14.04. auf Siltbreeze erscheinenden Wild And Inside gibt es schon online zu hören:

Eat Skulls Myspace

Stream: Tim Hecker - An Imaginary Country

Zum Märzende steht eine regelrechte Flut an Neuveröffentlichungen an, da fang ich lieber früher als später damit an mich da reinzuhören. Den Anfang macht heute Tim Hecker, dessen sechstes Soloalbum An Imaginary Country nächste Woche auf Kranky erscheint und herrlich dronige Ambientlandschaften verspricht. Seine letztjährige Kollaboration mit Aidan Baker wollte bei mir irgendwie nicht so zünden wie bei anderen, was ich bislang hiervon höre gefällt mir aber direkt sehr und für einen Albumstream entwickelt das auch schon eindrucksvolle Basswirkung. Das Original dürfte in der Hinsicht noch deutlicher wirken.

[Stream} Tim Hecker - An Imaginary Country