Radiohead vs. Bittorrent: 2:1

Wenn Radiohead mit ihrem Experiment nun zeigen wollten dass man Musik auch direkt an den Mann bringen kann solange man den Mann den Preis selber bestimmen lässt, so ist das Experiment nach diesem Artikel nicht ganz gelungen. Danach wurde In Rainbows in den ersten paar Tagen allein über Bittorrent fast halb so oft heruntergeladen wie Radiohead es über ihre eigene Webseite absetzen konnten.
Nun ist Bittorrent zwar das meistgenutzte P2P-Netzwerk aber bei weitem nicht das einzige, außerdem sind noch so einige Zehn- oder wahrscheinlich Hunderttausend Kopien über Filehoster wie Rapidshare rundgekommen (allein in den ersten paar Stunden nach dem Albumrelease hatte ich gut zwei Dutzend solcher Links in Googles Blogsuche ausgemacht), weswegen die tatsächliche Zahl von Downloads abseits der offiziellen Quelle noch weitaus höher ist. Dürfte interessant werden die Entwicklung über die nächsten Wochen zu beobachten, auch stehen ja noch die Veröffentlichung des "Fanpakets" und der Ladenversion an.

wiesengrund - 18. Okt, 10:52

ich stimme da dem artikel durauch szu, und das überrascht mich kaum, schließlich ist es für viele menschen komfortabler gewohnte wege zu gehen, um an das zu kommen, was sie (vielleicht) interessiert. sollten die zahlen wirklich stimmen, hat das glaub ich sehr wenig mit piracy an sich zu tun, sondern damit, dass viele leute den besuch einer neuen webseite viel unkomfortbaler finden, als in den üblichen torrent-listen/foren herumzusurfen. wer das album urpsünglich hochlädt gehört vermutlich zu den "wir decken alles ab"-komplettierungsidee. auch darf man nicht vergessen, dass der preis für "in rainbows", bei all seiner gratisheit, das ausfüllen einer bestellmaske, inkl. dann zu fakender personlicher daten ist. da wundert es mich gar nicht, dass die zig million nicht-ganz-hardcore-fans die torrents nahmen (auch in anbetracht der tatsache, dass es jedem klar war, dass das was in den torrents war, the real deal auch war, ohne qualitätseinbußen oder so....)

oder eben in deren worten: the store price of a new album plays little role in determining how often it will be pirated.

uliuli - 18. Okt, 11:03

Ah, das mit den persönlichen Daten wusste ich gar nicht. Das ist schon happig, inbesondere in Abwesenheit einer Datenschutzerklärung, sogar die Handynummer wollen sie haben. Ich muss auch feststellen dass dort immer noch keine näheren Angaben zum Download gemacht werden, dachte eigentlich das hätten die mal ergänzt um Beschwerden vorzubeugen. Da ist man mit Piraterei echt besser informiert, kurios.
Fabian (Gast) - 18. Okt, 13:47

Radiohead vs. Usability 1:5

Für mich gings folgendermaßen ab:

- Flash-Site von inrainbows.com: geht nicht. 0:1
- HTML-Site von inrainbows.com: geht. 1:2
- Formular mit zu vielen Pflichtfeldern: 1:3
- Formular frisst meine Telefonnummer nicht (ja, ich war so ehrlich): 1:4
- meine Mailadresse wurde trotzdem gespeichert, d.h. Korrektur nicht möglich: 1:5

Fazit: isohunt.com - suche - download - fertig. Sorry, Jungs, der Wille war da.

Gutes Album übrigens.