Die hervorragende BBC-Produktion Do It Yourself: The Story Of Rough Trade ist, wie der Name nicht anders vermuten lässt, eine Dokumentation über die turbulente Geschichte von Rough Trade, dem wahrscheinlich bedeutendsten (Indie-)Label aller Zeiten. Über anderthalb Stunden geht es von den Anfängen, der Kreation von Indepentmusik und -Labels in Großbritannien über die Wachstumsprobleme die mit wachsenden Banderfolgen einhergehen, die Spannungen zwischen Shop, Label und Vertrieb, die Pleite und die doppelte Renaissance bis in die Gegenwart. Kann ich eigentlich nur jedem empfehlen wenn man noch nicht mit diesem Kapitel der Musikgeschichte vertraut ist, zu sehen gibt's das Ganze auf Google Video.

Do It Yourself: The Story Of Rough Trade

Zwei Mixe die mir gerade einen formidablen Vormittag bereitet haben: In Erwartung des Ende April erscheinenden The Future Will Come hat The Juan Maclean für Xlr8r Future Perfect angefertigt, ebenso wie Aeroplane mit ihrem Mixmag-Mix setzt er dabei weniger auf große Innovation oder dicke Hose mit ultraobskuren bzw. brandneuen Scheiben als auf durchweg gute Vibes. Genau das Richtige für das momentane Irrsinnswechseln zwischen Regen und Sonne.

Ich werd nicht lügen, schon seit Beginn des Monats halte ich fast täglich Ausschau nach neuen Tourdaten von Mi Ami. Nicht nur gehört deren Debüt Watersports mit seinem nicht in unter 5 Adjektiven beschreibbaren Stilmix zu meinen derzeitigen Favoriten, live scheinen sie zudem noch weitaus energetischer zu Werke zu gehen was zuletzt durch begeisterte Berichte vom SXSW nur bestätigt wurde. Da freue ich mich sehr dass für das Trio Ende April nun endlich auch ein Köln-Termin fest steht, hier die vier Eckpunkte der Rundtour: [via]

20.04.2009 K4, Nürnberg
21.04.2009 Festsaal Kreuzberg, Berlin
27.04.2009 Hafenklang, Hamburg
28.04.2009 Rubinrot, Köln

Mind-Melting Demo Disasters nennt sich das Blog auf dem ein Label ein paar der schlechtesten Demos die ihm je zugeschickt wurden veröffentlicht. Selbst wenn die (meistens Country-klischeehaften) Songs mal musikalisch halbwegs kompetent sind schaffen sie es mit unterirdischen Texten zu glänzen, vielleicht das bisherige Highlight ist Child Support, das mit der unvergesslichen Wortfolge "Well my girlfriend had an egg she wanted me to fertilize" beginnt. Ich musste es mir dreimal anhören bis ich zwischen meinen Lachausbrüchen einmal den kompletten Text verstanden hatte.

Der Tag ist gerettet: Donk DJ bereitet jeden dort hochgeladenen Track im zeitgemäßen Donk-Stil auf, jener anspruchsvollen Avantgarde-Musik die die britische Insel im Sturm erobert hat. Ein erster Test zeigt dass das Ding sogar ziemlich gut Refrains erkennt, nur mit graduellen Tempowechseln hapert es verständlicherweise etwas. Hier ein donkiges Beispiel:

Donk Parade - California Donker

Das erste was ich heute nach dem Aufstehen hörte war The Juan Macleans grandioses One Day, ebenso das zweite, dritte und vierte. Mit Wechselgesang und der bedachten Komposition, die stets zum richtigen Zeitpunkt jedes Element zu maximalem Effekt einsetzt, entwickelt sich der Song schnell zu meiner bisherigen Lieblingssingle des Jahres und just heute gibt es nun das Video dazu. Auch das hält ziemlich gut die Balance zwischen süßer Melancholie und funkelnd schöner Eleganz, schade nur dass man es nicht automatisch auf Endlosschleife abspielen kann.

[Video] The Juan Maclean - One Day