Kurz gefasst, aber richtig

Ich bin kein großer Fan von Musebin-mäßigen weniger-ist-besser-140-Zeichen-Kurzrezensionen, meistens lesen sie sich wie ein ungeschickt aus einem größeren Text rausgerissener Auszug oder gehen nicht über ein plumpes "Ui das klingt schön/scheiße" hinaus. Ohne Begründung dahinter ist dann schwer zu erkennen warum verschiedene Texte verschiedene Positionen beziehen.

Aber Christopher Weingarten zeigt gerade auf Twitter wie man auch einen derart knappen Text lesenswert gestaltet, mit halben Nebensätzen gibt er mehr Dimension als manche "vollwertige" Besprechung und beweist dass man auch bei einem Einzeiler zwischen den Zeilen lesen kann. 1000 Alben will er in dem Format 2009 rezensieren, bisherige Highlights sind Bon Iver, Dälek und der M.Ward-Verriss.

1000TimesYes

phil (Gast) - 16. Jan, 13:27

schöne aktion,
aber allgemein zur kurzen rezension:

da bin ich ganz anderer meinung,
musik als gut oder schlecht zu begründen ist immer schwierig, denn die geschmäcker sind verschieden. kurze reviews geben setzen anhaltspunkte, machen aufmerksam und wecken interesse, überlassen dabei aber dem hörer eine befreitere selbsteinschätzung.

nicht falsch verstehen,
liebevolle, ausführliche artikel sind natürlich auch toll - aber deswegen muss man die kehrseite ja nicht gleich schlecht reden. :)

mfg, phil

phil (Gast) - 16. Jan, 13:29

na da oben hab ich mich aber schön verschrieben :)
hoppla.
uliuli - 16. Jan, 14:03

"kurze reviews geben setzen anhaltspunkte, machen aufmerksam und wecken interesse, überlassen dabei aber dem hörer eine befreitere selbsteinschätzung."

Mit dem Prinzip habe ich auch kein Problem, ich habe nur das Gefühl dass viele Schreiber der Fehlannahme unterliegen es wäre leichter wenn man nur 140 Zeichen zur Verfügung hat, eher im Gegenteil habe ich bis jetzt halt kaum lesenswerte Kurzrezis finden können. Wenn ich mir z.B. die Startseite von Musicbin anschaue sehe ich da keinen Text der deine Kriterien erfüllt, das sind für mich inhaltlich beliebige Sätze (die genauso gut über 100 andere Alben geschrieben werden könnten) die halt auch stilistisch so ideenarm sind dass sie mich nicht neugierig machen.