Stars Im Kulturkrampf?
Von Uli am 16. August 2007, 12:08
Eigentlich wollte ich gestern noch was zur Kulturkampf-Webseite der Visions schreiben, hatte aber keine Zeit mehr und jetzt hab ich alles vergessen. Blame alcohol! Jedenfalls ist der dazu gehörige Artikel über die Umwälzungen in der Musikkultur auch wenn man schon x andere Berichte zu den einzelnen Themen kennt trotz des eines NME würdigen reißerischen Titels erstaunlich lesenswert weil dort nicht nur die üblichen PR-Wischiwaschis zu Wort kommen sondern Leute wie Christof Ellinghaus von City Slang, von dem man u.a. ganz offen erfährt dass der Ausfall der Arcade Fire-Tour Anfang in diesem Jahr ein gewaltiger finanzieller Schlag für das Label war und dass das Downloadangebot des Stars-Albums zunächst auf nahezu keine Resonanz traf.
Bei letzterem hoffe ich dass sich das wirklich nur auf den ersten Tag bezieht, da die News zuerst vom amerikanischen Label der Stars kam hatten die ersten die davon berichteten auch nur Links zu deren Shop gesetzt. Wenn sich das Album in Deutschland bis jetzt wirklich schlecht verkaufen sollte wäre das eine interessante Einsicht in transatlantisch verschiedene Mentalitäten, in den USA soll das Experiment nämlich ziemlich gut laufen.
Bei letzterem hoffe ich dass sich das wirklich nur auf den ersten Tag bezieht, da die News zuerst vom amerikanischen Label der Stars kam hatten die ersten die davon berichteten auch nur Links zu deren Shop gesetzt. Wenn sich das Album in Deutschland bis jetzt wirklich schlecht verkaufen sollte wäre das eine interessante Einsicht in transatlantisch verschiedene Mentalitäten, in den USA soll das Experiment nämlich ziemlich gut laufen.
Musik ist eine Kunst, und mit dieser Kunst werden Geschäfte gemacht“, schreibt der Chicagoer Branchenintimus Robert Lyng in seinem Buch „Die Praxis im Musikbusiness“, das sich kurzerhand zum „Nachschlagewerk über das härteste Geschäft der Welt“ erklärt. Selbst wer Musik für ein überirdisches Gut hält, dessen wahrer Wert sich nicht im Warenwert ausdrückt, in den Verkaufszahlen und Kalkulationen multinationaler Unterhaltungskonzerne, wird es spätestens einsehen, wenn dieses überirdische Gut seinen ganz irdischen Weg über den Plattenhandel zum Hörer finden soll: Musik ist ein Produkt
ich finde das sind alles sehr klare ansagen. auch zB "Masse statt Klasse." (siehe auch das erste zitat oben) oder wenn von der verpassten "Entlarvung" der "schlechte Entschuldigungen" für "Diebstahl an geistigem Eigentum" geredet wird. es folgt yet another studie über das (verantwortungslose?) download-verhalten der kids. dann diese repgow-absurdität. dann das eminem+metallica vs. die eh nur polemisierende courtney, die eh keine plattenfirma brauchte (im gegensatz zu eminem+metallica).
schließlich gibt es dann noch die fruchtabrkeit:Fundiert wie polemisch stellt er in „The Cult of the Amateur“ dar, wie das Internet Unterschiede nivelliert, die für eine fruchtbare Kultur notwendig sind. und dann soll usner herz brechen weil encycolpedia brittanica 150 leute entlassen hat. wegen wikipedia, wo echte experten nicht rumbrüllen dürfen. dann kommen zahlen, nobelpreisträger, für mich: klare ansagen. und am klarsten wirds wohl am ende: Niemand hat etwas dagegen einzuwenden, wenn Künstler freiwillig ihre Musik verschenken, um sich ohne Einfluss von Firmen auszutoben und ihr Geld über Konzerte oder Nebenjobs machen. Deswegen aber die künstlerische Leistung anderer, die man auch noch glaubhaft und mit ganzem Herzen schätzt, nicht auch monetär zu unterstützen, ist bigott. Wie immer man Musik wahrnimmt, als Viel- oder Gelegenheitshörer, als Plattensammler oder Playlisten- Sortierer, als Internet-Surfer oder Ladenbesucher – es hilft allen Beteiligten, sich des eigenen Einflusses auf die Musikkultur bewusst zu sein, es als Wahlfreiheit zu begreifen und auch zu nutzen. Denn im Gegensatz zur Politik, wo man mitunter daran zweifeln mag, hat diese Wahl Folgen, und ein selbstgerechter Wahlboykott zieht schlimmstenfalls das Ende liebgewonnener Bands nach sich, die einmal Berührendes und Wichtiges erschaffen haben und doch aufgaben, weil sie stets draufzahlten. Aereogramme sind das jüngste Beispiel. Für echte, intensive, kompromisslose Musik zu sein, dann aber seine Geldbörse zu schließen und die, die sie anbieten, nicht zu unterstützen, ist überhaupt keine Wahl.