Natasha Kmeto - Crisis

So sehr es das Eigentliche, Einzigartige eines Werkes untergräbt oder schier daneben liegt, es kann doch helfen, wenn ein Album an ein anderes erinnert. Hätte ich Cooly Gs Playin' Me nicht gekannt, ich weiß nicht, ob ich darin Vertrauen gehabt hätte, dass sich Natasha Kmetos an zwei, drei Stellen ähnliches Album nach mehrmaligem Hören offenbaren würde. Ungemein stimmungsvoll designter und delikater, sich auch innerhalb der Stücke oft subtil und graduell aufspannender Pop, so gut, dass ich mir ihn in Ermangelung eines (abspielbaren) physischen Mediums sogar als schnöden Download zugelegt hab.

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Todd Terje - Strandbar (Disko)

Ich freu mich ja jetzt schon auf seine nächsten Singles Sønnenbad, Surfbård und Hängmatta, aber selbst wenn Todd Terje sich damit wieder ein Jahr Zeit lässt, wird Strandbar bis dahin wohl kaum an Frische verlieren. Ganze drei Versionen hat man davon sogar zur Auswahl, wobei Terje nunmal Terje und die Disko-Version die terjigste ist: Drei Minuten Aufbau bedeuten zwar keine Sofortbefriedigung, dafür fällt der Pianohammer dann umso genüsslicher.

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Owel - Owel

Eben weil sich so viele herausragende Alben auf Bandcamp entdecken lassen, laufe ich zumindest mittlerweile Gefahr, etwas nach einmaligem Wegklicken wieder aus den Augen zu verlieren. Passiert war mir das zum Beispiel mit Owels Debütalbum, doch die Lösung für dieses Problem lautet einfach: "Wishlist-Funktion". Mag sein, dass die nicht unbedingt dafür gedacht ist, aber erfüllt seinen Zweck ganz prima. So konnte ich mich nochmal davon überzeugen, wie irre schön dieses Album in Richtung früher Jimmy Eat World oder Death Cab For Cutie emo-gelagert ist, prachtvolle Streichereinlagen und süßeste Gesangsschwingen auffährt und doch mit großartigem Songwriting voller Bei- und Untertöne einfach nicht so platt ausfallen will, wie das in 99% aller Fälle geschehen müsste. Allein schon The Unforgiving Tide könnte mit Fug und Recht einen festen Platz auf so einigen Emo-Klassikern für sich behaupten.

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TV Colours - Purple Skies, Toxic Rivers

Ich hab's gerade erst gesagt und werd's gleich nochmal schreiben, die Benachrichtigungsfunktion von Bandcamp ist eine bedeutsamere Einführung als jeder neue große Streamingservice, der eh nur die Sachen anbietet, über die man auch anderswo erfahren kann. Keine Ahnung hingegen hätte man bei solchen Diensten von der Existenz von TV Colours, deren noisepop-tastisches Debüt mit dermaßener Verspätung heraus kam, dass ich es selbst wohl aus den Augen verloren hätte - hätte ich eben nicht die Möglichkeit gehabt, mich darüber automatisch benachrichtigen zu lassen. Wenn Merchandise sich von Beginn an ins Melodisch-Hymnische statt ins Gothseits entwickelt hätten, hätten sie vielleicht so geklungen:

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