Stream: Vondelpark - Seabed

Dieses Album mag verschiedenen Leuten unterschiedliche Attraktoren bieten. Ein zeitgemäßes Klanggebilde ist es wohl, mit bedachtvoll konstruierten Perkussion-Melodie-Dynamiken, voluminös maßvollen, weichen Soundkompressionen und ultraschlaffen, entrückten Vocals, die irgendwie vage irgendwas seufzen. Vor allem aber eben - für mich - ist Vondelparks Debüt herrlich leichtfüßiger, entspulter Softrock-Chillout oder zumindest etwas, das diese Vibe verströmt und zur gänzlich arbeitsfreien Fahrt auf einem futuristischen Rollband einer sonnenbestrahlten Küste entlang einlädt.

[Stream] Vondelpark - Seabed

Stream: British Sea Power - Machineries Of Joy

British Sea Power sind gewiss nicht die einzige Band, die sich zuletzt der häufigen Veröffentlichung verschrieb, doch anders als z.B. Parenthetical Girls und Los Campesinos! schafften sie es, bequem sechs EPs in weniger als einem Jahr rauszubringen. Wer nicht hardcore Fan ist, kam da nur schwer mit, doch dienten die zweieinhalb Stunden Musik unter anderem eben auch als Rohmaterial fürs neue Album Machineries Of Joy, das mit 43 Minuten Spiellänge nicht nur für angesichts dieser ursprünglichen Songmasse, sondern auch für BSPs Verhältnisse überraschend kompakt ausgefallen ist.

[Stream] British Sea Power - Machineries Of Joy

HAIM - Go Slow

Nach und nach muss ich wohl meine Meinung zu HAIM hier revidieren. Erst gefielen mir die Vocals vor allem in Remixen, dann die Produktion ihrer Originale, ohne dass es die Songs in Gänze taten. Doch mit der Zeit und vor allem in der Summer ihres mittlerweile veröffentlichten Materials hat sich das geändert, auch abseits der Singles: Go Slow hat gemäß seiner Entspannungskurve zwar keine Stelle, an der sich ein paar Vocal-Silben zuviel in eine Zählzeit quetschen müssen, doch sowohl satt klatschende Drums als auch tollkühne Tonsprünge zeigen selbst in diesem Stück typische HAIM-Charakteristika, das weniger auf Hit-Aufmerksamkeit als goldig gewebte Stimmung ausgelegt ist.

[Stream] HAIM - Go Slow

Stream: Dick Diver - Calendar Days / Camperdown & Out - Couldn't Be Better

Es ist eigentlich ganz einfach: Wenn darin über schlechtes Wetter gesungen wird, ist es gute australische Musik. Melbournes Dick Diver (Hauptband von Boomgates' Steph Hughes und produziert von Mikey Young, quelle surprise) treiben das in ihrem zweiten Album grenzparodistisch auf die Spitze, indem sie sogar Regenfall sampeln - an der Schönheit ihres Downer-Jangles ändert das aber nichts. Durchgängig ein Stück flotter halten Camperdown & Out, wenn auch nicht so furios wie die Band ihres Bassisten Royal Headache oder so versägt wie deren anderes Nebenprojekt Bed Wettin' Bad Boys - bloß leichtfüßiger Jangle-Pop in grenzperfekt imperfektem Sound, in dem mir allerdings noch kein Schlechtwetter aufgefallen ist.

[Spotify] Dick Diver - Calendar Days
[Stream] Camperdown & Out - Down & Out