Robin Thicke - Blurred Lines (feat. T.I. & Pharrell)

Während sich Timba und Timbo etwas zu bemüht an die Kritik anbiedern, erinnert Robin Thicke umgehend daran, dass er in Sachen schmalzig-albernen R&B-Charmes in den letzten Jahren die Marktführung übernommen hat. Deutlicher kann er das kaum signalisieren als mit einem herrlich spaßig-verklöppelten Groover aus den Fingern von Timberlakes Ex Pharrell, der in vier Minuten lässiger überzeugt als jedes doppelt so lange 20/20-Stück und etwa zwei Dutzend .gif-Steilvorlagen aufbietet.

[Video] Robin Thicke - Blurred Lines (feat. T.I. & Pharrell)

Stream: The Suicide Of Western Culture - Hope Only Brings Pain

Ein wenig Befangenheit werde ich bei diesem Album nicht abstreifen können. Zu unauslöschlich ist mir das Bild eingebrannt, das sich bot, als The Suicide Of Western Culture live in einer simultanen Noisepop- und Kunstnebel-Attacke mehrere Unvorbereitete im Publikum die Flucht ergreifen ließen und mit ihren überzogenen Kapuzen wie sonische Terroristen wirkten. Wer das zweite Album von Fuck Buttons als poppig empfinden konnte, wird aber von Hope Only Brings Pain kaum terrorisiert werden, dessen Stücke nicht selten wie knappere Versionen davon mit einer Prise M83 wirken.

[Stream] The Suicide Of Western Culture - Hope Only Brings Pain

Bok Boks FADEMIX 003

Ich mag ja die Cyberbeat-Mixe aus dem Fade To Mind/Night Slugs-Kosmos am liebsten, wenn sie irgendein bindendes Motiv haben - einen Schlüsseltrack, der in diversen Facetten auftaucht oder variiert wird oder, wie in Bok Boks Mix, ein bestimmtes (Vocal-)Sample, das im Verlauf des Mixes immer wieder in die Musik eingewoben wird. Hier erstreckt sich das zwar nur über die erste Hälfte, aber Bok Boks Beats sind derart konsequent hämmernd, dass der Rest auch dadurch mit stärkerem Zusammenhalt erscheint.

FADEMIX003: Bok Bok

Stream: And So I Watch You From Afar - All Hail Bright Futures

Lustig, wie unterschiedliche Vorabeindrücke die Meinung in einen anderen Rahmen versetzen. And So I Watch You From Afar hatte ich bislang in Richtung überdurchschnittlich eklektischeren "Postrock"s (i.S.v. cineastisch getragener Instrumentalrock) verortet - umso erfreulicher die Überraschung, als sich ihr Freitag erscheinendes All Hail Bright Futures als catchig-kunterbuntes Powergegniedel à la Marnie Stern oder Dananananaykroyd entpuppte. Wohingegen ich nun schon mehr als eine Rezension gelesen habe, die über die Hinwendung zu so plumpem Effektgeboller enttäuscht war - gutmöglich, dass dies die Art Platte ist, mit der man Alt-Fans vergrault, aber da ich mich keineswegs dazu zählen kann soll's mein Schaden nicht sein.

[Stream] And So I Watch You From Afar - All Hail Bright Futures