Massacooramaan - Fademix002

Ja klar, Nguzunguzu, aber der bassbetriebene Mix der Woche kommt für mich vom auch im Mix des Duos zuhauf vertretenen Massacooramaan. Nach noch recht verhaltenem Anfang fliegen einem bald Polyrhythmik, Synkopation und Breaks nur so um die Ohren, dass es eine Wonne ist, nimmermüde mutieren die Perkussionsmuster zu zackigen Vocal-Schnippelchen und esoterisch-ätherischen Melodiesamples, dass man sich bald daran gewöhnen muss, wenn kein Takt mehr mit einem nachfolgenden deckungsgleich ist.

[Stream/MP3] Massacooramaan - Fademix002

Animal Collective - Crimson

Anders als es auf Centipede Hz üblich ist, lässt Animal Collectives bislang nur in Radiosession-Aufnahmen hörbarer Outtake Crimson sich nicht sofort in die Karten gucken. Ich bin sogar überrascht, dass ich immer noch anfangs enttäuscht bin, wie sich die rhythmische Laffheit und Pausen des Stücks mit Avey Tares fast schon volkstümlichem Vortrag zu einem Eindruck der uninspirierten Ziellosigkeit kombinieren - bis sich die uterschwellige Unruhe verdichtet und Tare sich unter Beorgelung aus verengter Kehle entlädt. Jetzt, wo einmal klar ist, wohin dieses Stück die ganze Zeit hinaus lief, erscheint beim anschließend wiederholten Hören der Anfang in neuem, vorteilhaftem Licht.

[Stream] Animal Collective - Crimson

Stream: Carly Rae Jepsen - Kiss

Sicher, Call Me Maybe dürfte der Song des Jahres werden, doch dass Carly Rae Jepsen dem noch ein gelungenes Album folgen lasse würde - damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Nicht einmal Owl City kann Kiss mit seinem Gastspiel ruinieren (obwohl das Skippen des fünften Stücks zu empfehlen ist), denn der Sound des Albums mag sich nicht groß von z.B. dem Katy Perrys entfernen, doch Jepsen entpuppt sich als so vokalcharismatisch, dass sie ein ums andere Mal eingängige Songs in süchtig machend vergnügliche verwandelt.

[Spotify] Carly Rae Jepsen - Kiss

Juliane Werding - Großstadtlichter (Kinky Lovers Edit)

"Unknown" steht auf Soundcloud als Quelle dieser wundervoll deliriösen Überarbeitung, doch selbst Nichtdeutsche werden bei dem Titel kein Problem haben, diese zu identifizieren. Zunächst einmal wird die sinistre Stimmung des Songs verdichtet, indem der eigentliche Anfang des Stückes unter langsam intensivierenden Instrumental- und Beatvariationen vier Minuten hinausgezögert wird. Gerade der Beat ist es auch, der hier auffrischend renoviert wurde und nun druckvoller und mit mehr Schwung nach vorne weg zieht, die Krönung ist aber die - egal ob absichtlich oder Nebenprodukt der Quellenverwertung - andererseits knistrige Unschärfe, die leichte Übersteuerung von Instrumenten und Gesang, deren Glamour einen tragisch befleckten Anstrich bekommen hat.

[Stream] Juliane Werding - Großstadtlichter (Kinky Lovers Edit)