Stream: Visions Of Trees - Visions Of Trees

Eine Zeitlang hatte ich die Befürchtung, Visions Of Trees könnten mit ihrem benebelten Synthpop schwer vom Kurs abgekommen sein. Doch so weit, wie ihr (in ner Woche wohl nur im UK erscheinendes) Debütalbum von ihren frühen Klängen entfernt scheint, ist es vielleicht gar nicht mal. Sicher, das Meeresrauschen ist verschwunden, unter den deutlich urbaneren Trance-Synths sind die Beats zwar voluminöser geworden sein, doch auch mit stärkerem R&B-Akzent rappeln sie jetzt nicht soo anders als ein Cult Of Cobras. Und immerhin: Ein Song heißt sogar Ocean Floor - Tanzflur unter Wasser also?

[Stream] Visions Of Trees - Visions Of Trees

Die große Kölner Konzertwoche

Wer ab Mittwoch in der Domstadt Musik sehen will, muss eigentlich nur der Venloer Straße und ihrer Verlängerung zum Rhein runter folgen. Zum Einen erstreckt sich da natürlich die c/o pop, diesmal großteils zwischen Hans-Böckler-Platz und Gewölbe verteilt, mit vor allem interessanten kleineren Sachen.

Nach dem Erlebnis vom letzten Jahr seh ich mir gern an, was Rochus Aust dieses Jahr macht, wahrscheinlich Freitags vor der Rheinüberquerung zu Ghostpoet und Light Asylum im Gebäude 9. Auch wenn das zeitplanmäßig völlig chaotisch werden dürfte, werd ich mal versuchen, bei seinem Samstags-Ladenkonzert Vomit Heat zu sehen; Xul Zolar sicher auch gern, aber dafür gibt's hier ja des öfteren Gelegenheit. Danach zu John Talabot samt Permanent-Vacation-DJs in den Stadtgarten, zwischendurch vielleicht ins dortige Restaurant zur Kanada-Schau mit Sean Nicholas Savage und Digits, wie so manches auch hier mit freiem Eintritt.

Überall freier Eintritt ist beim anderen Kulturfestival dieser Woche, dem Popdesignfestival ein paar Meter die Venloer runter in Ehrenfeld. Praktischerweise scheinen die shoegazigen Shoreline Is und die etwas punkigeren Supermutant auch früh genug zu spielen, dass es da keine Terminkollision gibt. Die gibt es sehr wohl am Donnerstag, wo im King Georg XXL (die Zusammenarbeit von Xiu Xiu und den ganz unschwedischen Larsen) gemeinerweise zeitgleich mit Prinzhorn Dance School im Stadtgarten spielen (und alter-alternativ ist auch noch das Vivian-Girls-Nebeprojekt La Sera im Blue Shell). Quasi als Erweiterung des King Georg fungiert schließlich am Sonntag das Museum Ludwig, wo Peaking Lights spielen, wer dafür noch keine Karten hat sollte sich lieber sputen (wenn's nicht eh schon ausverkauft ist).

Jacob Mikesh Filburt - Philipp Dolphia

Jacob Mikesh Filburt firmieren wohl auch unter dem Kürzel J.M.F., nur was nützt diese Obskurierung, wenn die Namen des Trios doch prominent auf seiner Debütsingle prangern? Das morgen erscheinende Philipp Dolphia zeigt die Permanent-Vacation-Veteranen Good Guy Mikesh & Filburt wie auch Jacob Korn von ihrer softesten Seite: Gerade wenn man glaubt, das nebst runtergepitchten Vocals warm durchstreicherte Stück könne nicht noch funkelfreudiger werden, kommt eine tirilierende Melodie drübergeflötet.

[Stream] Jacob Mikesh Filburt - Philipp Dolphia

Stream: DJ Rashad - TEKLIFE Vol. 1: Welcome To The Chi

Es scheint absurd, ein 82-minütiges 20-Track-Monster als idealen Einstieg zu bezeichnen. Wie nahezu alle Footwork-Longplayer, -Compilations und -Mixe ist auch das neue Album von DJ Rashad eine voluminöse und hyperaktive Mischung, die Neuronen und Füße gleichermaßen zucken lässt. Doch mit seinen entspannenden Gegenpolen in soften Synths, mit denkwürdig betexteten Einzelstücken wie dem Titeltrack oder Kush Ain't Loud und mit Stücken wie We Leanin und Chicago, an denen Rashad das Genre meisterlich und doch nachvollziehbar in neue Richtungen streckt, kann ich mir auch für Footwork-Neulinge nur schwer ein erfüllenderes Album vorstellen.

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