Bryan Ferry - Alphaville (Todd Terje Remix)

Todd Terje war ja schon immer ein sehr fleißiges Tanzbienchen. Doch wo der Norweger dies in der Vergangenheit durch Unmengen von so großartigen wie inoffiziellen Disco-Edits unter Beweis stellte, scheint er sich in letzter Zeit vor allem auf Eigenproduktionen und hochamtlich abgesegnete Remixe zu konzentrieren. Worüber man sich nun wahrlich nicht beschweren kann, nach seiner exzellenten Eigensingle trumpft der Fragenerd nun mit einer betörend behutsam ausgebreiteten Uminterpretation von Alphaille. Der schönste Trick daran ist, dass das Original alles andere als so fröhlich versprungen ist wie hier. Dafür selbstverständlich keine Spur weniger geschmackvoll - was ja in der Vergangenheit auch nicht immer so klar war.

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Stream: Kate Bush - 50 Words For Snow

Ein Duett mit Elton John, ein Stück, in dem Stephen Fry 50 verschiedene Wörter für "Schnee" spricht, überhaupt ein Konzeptalbum über Schnee - das klingt schon alles ein wenig potentiell furchtbar. Aber Kate Bush wäre nicht Kate Bush, wenn nicht auch auf ihrem diesen Freitag erscheinenden Werk solche vermeintlichen Extravaganzen zur Nebensächlichkeit gerieten, So ist das aufs Sommeralbum Aerial folgende Winteralbum 50 Words For Snow erneut ein unscheinbar sanftes Werk geworden, das alle seine Vorzüge erst nach und nach beim genüssliches Eintauchen enthüllt - und vor allem ein bisschen lauter gedreht werden muss als der von vornherein übersteuerte Radiosenf von Florence & Co. Noch so ein Punkt wo deutlich wird, warum diese Frau eigentlich mit sonst niemand vergleichbar ist.

[Stream] Kate Bush - 50 Words For Snow

Stream: Los Campesinos! - Hello Sadness

Es wirkt immer unpassender, dass Los Campesinos! allen die es hören wollen zuliebe immer noch You! Me! Dancing! spielen. Denn nicht nur sind sie seitdem ein halbes Jahrzehnt gealtert, sondern tatsächlich eine andere Band - drei der sieben momentanen Mitglieder waren damals noch gar nicht dabei und kommen vor allem auch auf dem morgen erscheinenden Hello Sadness mehr denn je stimmlich zum Zuge, auch abseits von polyphonen Gemeinschartsgesängen. Nicht zuletzt diese variable Stimmfärbung trägt dazu bei, dass die zweite Hälfte des Albums ein paar der besten Songs beinhaltet, die diese Band je geschaffen hat - egal in welcher Komposition.

[Stream] Los Campesinos! - Hello Sadness

Kitchen's Floor

Uuuund in bester Herbsttradition wirft Siltbreeze dann auch nochmal so eine kaputtgeshredderte Pop-Rock-Platte heraus, mit der ich richtig ins Knuddeln kommen kann. Looking Forward To Nothing scheint schon die zweite Platte der Australier Kitchen's Floor zu sein, die darauf nichts anbrennen lassen. Sie verschwinden ebenso schnell wieder von der Bühne wie sie sie betreten, verbringen gerade soviel Zeit dort, um einmal alles was sie an Song haben bis zum Maximum seiner Effektivitätskurve runterzuwatzen. Überhaupt läuft momentan eine Menge toller Unsauberkeiten in Australien ab, aber die heir dürfte mein diesjähriger Favorit sein.

[MP3] Kitchen's Floor - Regrets
[Stream] Kitchen's Floor - 116