Nach der Progression ihrer beiden bisherigen Alben war es ja durchaus möglich, dass St. Vincent diese mit ihrem neuen Werk erneut übertrumpfen würde. Strange Mercy bietet zwar keinen ähnlich leichten Zugang wie Marry Me oder Actor, dafür winden sich diesmal nahezu alle Songs in einem Spannungsfeld zwischen Lärm und Schimmern von dem ich mir mit jedem Hören sicherer bin, dass das Freitag erscheinende Album erneut ein neues Niveau erreicht hat.

[Stream] St. Vincent - Strange Mercy

Die meteorologische Jahreszeiten-Zählweise ist ja die etwas einfacher einzuprägende, zum zeitweisen Leiden aller Schulkinder jedoch nicht die geläufige. So fängt der Herbst nicht zum Monatsbeginn, dafür aber tropisch an. Fast ein Jahr nach seiner hervorragenden ersten EP schickt sich Chris Ward nun an, sein Debütalbum als Tropics in die große weite Welt zu entlassen. Das erste Vorabstück vom am 30.09. erscheinenden Parodia Flare klingt schon mal verheißungsvoll: Mouves ist zugleich komplexer, feiner verflochten und nuancenreicher, erhält sich aber dennoch die Leichtheit seiner Vorgänger.

[Stream] Tropics - Mouves

Auf das neue Werk von The Field bin ich schon neugierig, seitdem ich die Musik von Alex Willner einmal in ihrer Liveumsetzung mit Band (inklusive John Stanier am Schlagzeug) erlebt habe. Und obwohl er eigentlich schon überaus variierte musikalische Betätigungsräume hat (als Teil von Cologne Tape, Black Fog und mit dem demnächst erscheinenden Debüt als Loops Of The Heart), hat er auch sein wohl bekanntestes Projekt weiter entwickelt, weg vom Laptop, weiter in Richtung der Livedynamik.

Nachdem das physische Veröffentlichungsdatum von Looping State Of Mind bereits auf den 07.10. vorgezogen wurde, ist das Album sogar seit heute schon digital erhältlich, u.a. bei Beatport, Zero Inch und Bleep wo man mit ein wenig Klickerei auch in voller Länge reinhören kann.

[Stream/MP3] The Field - Then It's White

Gerade rechtzeitig hab ich den Großteil der letztmonatigen Veröffentlichungen, denen ich mich bisher nicht ausreichend gewidmet hatte, nachgeholt. Denn die Menge an interessanten neuen Platten, die an den ersten drei Freitagen dieses Monats erscheint, ist immens. Besonders nächste Woche wird sich niemand über wenig Neuklang beklagen können, da ist es ganz praktisch, dass es die neuen Alben von Clap Your Hands Say Yeah und Ladytron jetzt schon zu hören gibt. Um erstere ist es bemerkenswert still geworden, bedenkt man ihren Ruf als große Internet-Erfolgsgeschichte, den sie sich mit ihrem Debüt erspielt haben. Mal gespannt, ob sie mit ihrem Drittwerk ähnliche Höhen erreichen wie das britische Quartett mit seinem letzten und für mich bis dato besten Album, wobei ich bei Gravity The Seducer bislang nicht so ein gutes Gefühl hab.

[Stream] Clap Your Hands Say Yeah - Hysterical
[Stream] Ladytron - Gravity The Seducer

Na soll mal einer sagen, ich hätte zu wenig Geduld beim Probehören. Gut vier Monate nach dem ersten Mal hab ich mich letztens endgültig entschlsosen, mir das Debüt von Gatto Fritto zuzulegen. Vielleicht, weil ich mich selbst so schwer davon überzeugen konnte, dass er darauf irgendwas besser macht als die vielen, vielen anderen, die ein ähnliches Feld bearbeiten und unn wirklich keinen Mangel an Höralternativen bieten. Aber letztlich kommt's eben doch nur darauf an, dass ich irgendwann mal wieder einen enormen Drang nach Lucifer Morning Star verspürte, aus dessen Sternennebel immer wieder diese Einzelmelodien aufsteigen, zusammen kommen und sich verdichten, nur um geschwind wieder abzutauchen für ein paar Momente der Intimität mit menschlichem Hochtongehauche.

[Video] Gatto Fritto - Lucifer Morning Star