Stream: Zola Jesus - The Spoils

Hier ist immer noch wegen Krankheit und daraus resultierender Denkunfähigkeit geschlossen, dafür gibt es aber drüben bei Auf Touren meine Rezension des (sehr guten) Albums von Zola Jesus zu lesen. Hören kann man das außerdem bei last.fm:

[Stream] Zola Jesus - The Spoils

Stream: Anti-Pop Consortium - Fluorescent Black

Schon vergangenen Freitag ist es erschienen, mittlerweile kann man das nach mehreren Jahren Pause erste neue Album der einfallsreichen Beat- und Reimemacher vom Anti-Pop Consortium auch online hören:

[Stream] Anti-Pop Consortium - Fluorescent Black

Die Gefahren des Mp3-Verlinkens in Deutschland

Wegen akuter Hirnverschleimung fehlen mir gerade die vielen Worte die hierzu gesagt werden könnten, daher verweise ich mal einfach direkt zum Blog WhiteTapes das für einen Direktlink zu einem frei herunterladbaren Mp3 abgemahnt wurde:

In eigener Sache – MP3’s, Major Labels, Abmahnungen gegen uns und wie ihr helfen könnt

Neues Von Former Ghosts, Cold Cave


Gleich von zwei Projekten, die nach Soloanfängen mittlerweile zu vollwertigen Noisepop-Supergroups angewachsen sind, gibt es dieser Tage erfreuliche Neuigkeiten (und mittlerweile auch prima Promofotos). Zunächst wären da Former Ghosts mit Freddie Ruppert (This Song Is A Mess But So Am I), Jamie Stewart (Xiu Xiu) und Nika Danilova (Zola Jesus), deren Debüt Fleurs wird am 06.11. auf Upset! The Rhythm erscheinen. Zwei Songs davon gibt es schon mal zum Download, angesichts der beteiligten Stimmen ist das Ergebnis so intensiv wie man es erwartet hätte:

[MP3] Former Ghosts - Hold On
[MP3] Former Ghosts - The Bull And The Ram


Ebenfalls Anfang November darf man das Düstersynth-Debütalbum von Cold Cave hierzulande erwarten, die sind nämlich mit dem aktuellen Lineup bestehend aus Wes Eisold, Caralee McElroy (Ex-Xiu Xiu), Dominick Fernow (Prurient) und neu an der Gitarre Sarah Lipstate (Noveller, Ex-Parts & Labor), mittlerweile auf Matador gelandet wo Love Comes Close nach seiner kleinen Erstveröffentlichung Mitte des Jahres nun neu herausgebracht wird. Beide folgenden Stücke stammen davon, außerdem darf sich der Importwillige auf die Jagd nach der japanischen 12" The Laurels auf Big Love machen und in Kürze soll eine weitere 12" auf Italians Do It Better erscheinen.

[MP3] Cold Cave - The Laurels Of Erotomania
[MP3] Cold Cave - Life Magazine

Konzert: Future Of The Left


Als Future Of The Left vor zwei Jahren zum ersten Mal in Köln spielten war es selbst im nicht gerade gigantischen Tsunami Club erstaunlich leer, und das obwohl in nahezu jeder Rezension von Curses der Mclusky-Nachfolgerstatus hervorgehoben worden war. So hatte ich dann für den Auftritt im Gebäude 9 publikumsmäßig keine großen Erwartungen, umso erfreulicher dass sich der nicht gerade winzige Laden als ordentlich gefüllt entpuppte. Völlig verdient, denn die drei aus Wales bringen live nicht nur musikalisch das Feuer, zwischendurch sind sie verbal auch die besten Entertainer der Welt.

Zumindest wenn man etwas für schwarzen Humor und Beleidigungen übrig hat. Wie schon auf ihrem Tourblog dokumentiert zeigte sich das Publikum bei den ersten Auftritte in der Schweiz nur mäßig enthusiastisch, und nachdem der Unterschied zur Menge in Köln offenbar schon früh deutlich wurde ließ Andy Falkous diese einmal, nicht wirklich böse gemeint, munter "Fuck Switzerland" intonieren. Andere Verbalhaken wurden für dumme Sprüche und Anfragen aus dem Publikum ausgeteilt, auch bekam Drummer Jack Egglestone einmal etwas ab, gemein da er sich ohne Mikro nicht öffentlich wehren konnte.

Auf den ersten Blick passt dieser rüde Umgangston auch bestens zur Musik, dem grollenden Bass von Kelson Mathias, der fies verzerrten Gitarre und dem nicht weniger ätzenden Keyboard und natürlich Falkous charakteristischem Bellgesang (der ebenfalls schon mal durch den Verzerrer gejagt wurde). Doch schon in den Texten finden sich Gesellschaftsbetrachtungen und ein cleverer, kontrastierend absurder Humor statt Machismo und roher Gewalt, live wurden ein paar in den ersten Reihen ermahnt nicht übermütig zu werden, der raue Umgangston kam mit einem Augenzwinkern und oft mit Selbstironie an und zwischendurch wurden auch mal Schokoriegel mit einem herzlichen "If you get hit in the face you should have fucking moved" in die Menge geworfen. Ganz toll auch als es jemand wagte sich Mcluskys Lightsabre Cocksucking Blues zu wünschen, das wurde dann zwar angespielt aber mit der Begründung abgebrochen dass man es nur spielen würde wenn es sich niemand wünsche und sich das Publikum nun bei demjenigen bedanken dürfe.

Der Musikteil der Aufführung wartet zunächst mit wenigen Überraschungen auf, was auch gut ist, schließlich will man hier mal richtig mit dem Genick wackeln, die Fäuste an den passenden Stellen nach vorne recken und auch zu den oft unerwähnt tanzbaren Rhythmen die Füße schwenken. Eine solide Rockshow eben, dazu gehörte auch das Crowdsurfen an dem sich Mathias später (senkrecht stehend) versuchte. Als das nicht funktionierte rollte er erst mal rücklings auf die Bühne um dort weiter zu spielen, runter in die Menge kam er aber auch mal. Ob das nun alles bei der Zugabe geschah weiß ich gar nicht mehr, so sehr sind die Erinnerungen an diesen herrlichen Abend schon zusammen geflossen, ganz klar noch in Erinnerung aber: Die Ankündigung dass die Band offiziell keine Zugaben gäbe und sie sich deswegen völlig albern hinter Schlagzeug und Lautsprechern versteckten um die Bühne nicht verlassen zu müssen und das zum ausgedehnten Finale The Only Way To Send Those Fuckers Home am Bass abgeholzt wurde: Ein Teil aus der Peer Gynt-Suite von Edvard Grieg. Fürwahr keine gewöhnliche Rockband, live zudem so ziemlich die beste die man heutzutage erleben kann.