Neues Von Jóhann Jóhannsson


Nachdem sich IBM 1401 als ein eher kurzweiliges Vergnügen herausstellte erhoffe ich mir von Jóhann Jóhannssons kommendem Album Fordlândia Besseres, was es bisher davon zu hören gibt ist sicherlich nicht entmutigend. Auf Myspace finden sich das eindrucksvolle, stetig grandioser anschwellende Titelstück und ein weiteres, zudem spendiert 4AD einen Download von The Rocket Builder. Am 22.10. spielt der Isländer übrigens im Rahmen des Approximation-Festivals in Düsseldorf, ich vermute mal mit angemessener visueller Begleitung aber nicht mit einem gewaltig großen Orchester. Das gibt es mit Sicherheit ab dem 31. auf Fordlândia zu hören.

[MP3] Jóhann Jóhannsson - The Rocket Builder

Jóhann Jóhannssons Myspace

It's all about the melody

I think that whatever scene is providing the best melodies, they are going to be enjoying the lion’s share of success. Over the last few years that has come through singer-songwriters and bands. Traditional pop had become a fat, bloated, lazy thing and was ready to be taken over.

Now, however, how many indie bands sound the same or are struggling to come up with great melodies and lyrics? The idea that you judge a record’s quality on whether the artists are playing guitar or not is rubbish. The indie scene will eat itself too as the best of the writers may well have already come on through. In the end, only the best songs will survive, not the person who wore the tightest trousers.

Brian Higgins im Interview, eine echte Seltenheit. Passenderweise bin ich nach dem gestrigen Eintrag (den ich genauso gut auch schon vor ein paar Tagen hätte reinstellen können) darauf heute ebenso gestoßen wie auf die Guest List mit Saint Etienne in der Bob Stanley, um den Kreis zu schließen, Girls Aloud als seine Lieblingsband der Gegenwart nennt. Manchmal glaub ich echt das Internet beobachtet mich.

Video: Marnie Stern - Transformer


Das Video zu Transformer bringt einen mit seiner Kubrick-Hommage schon auf bekloppte Gedanken. Was wäre wenn Marnie Stern mit ihrem regenbogenbunten Rock den Soundtrack zu 2001 beigesteuert hätte? Zumindest könnte den Film dann niemand mehr als langwierig empfinden, aber dem guten Dave wäre auf seiner Reise mit so einer audiovisuellen Überladung wahrcheinlich der ohnehin schon schwer belastete Schädel geplatzt. Abseits davon erscheint in den USA nächste Woche This Is It And I Am It And You Are It And So Is That And He Is It And She Is It And It Is It And That Is That (nein ich kann den Titel (noch) nicht auswendig), ich freu mich schon!

[Video] Marnie Stern - Transformer

Neues von Saint Etienne, Girls Aloud


Gut, genau genommen ist Saint Etiennes neue Single Burnt Out Car nicht komplett neu, für die Veröffentlichung einer Best Of wurde der 13 Jahre alte Song einer Überarbeitung seitens Brian Higgins' Xenomania unterzogen und steht nun mit seiner feinen Melodie ziemlich modern da. Die zwei Tonträger umfassende Sammlung London Conversations: The Best Of Saint Etienne erscheint dann nächsten Freitag.

[Stream] Saint Etienne - Burnt Out Car


Derweil geht Xenomanias Zusammenarbeit mit Girls Aloud, schon lange eher als Symbiose anzusehen, mit The Promise in die nächste Runde. Hier werden mal wieder mehrere Songs elegant überfrachtend in einen einzigen gequetscht, was vermeintlich als schnell angezählte, flott beschwingte Nummer à la Love Machine beginnt entpuppt sich zwar als ebenso 60s-beeinflusst, aber statt Rockabilly geht's im Midtempo ans Spectorsche Eingemachte. Noch Ende des Jahres soll's mit Out Of Control das sechste Album innerhalb von sechs Jahren geben. [via]

[Video] Girls Aloud - The Promise

Stream: Deerhoof - Offend Maggie

Ah, der Oktober beginnt, mit mindestens 30 interessanten Albumveröffentlichungen wird es diesen Monat wirklich genug zu entdecken geben. Fangen wir doch mit Deerhoof an, deren nächste Woche erscheinendes Offend Maggie kann man auf Myspace anhören. Und in gewohnt Verwirrung stiftender Manier sind die Tracks dort weder in der Reihenfolge der CD- noch der der LP-Version angeordnet (zumindest laut Amazon und Cargo Records sind die beiden verschieden), in diesem Fall ist das aber laut Deerhoof nicht aus Absicht geschehen, allein die Technik wollte bislang nicht so richtig mitspielen. Aber ist ja auch nicht soo wichtig, für einen ersten Eindruck reicht es allemal, Hauptsache: Deerhooooooof!

Update: Noch egaler, seit heute gibt's das Album auch in einer korrekten Reihenfolge bei 3voor12 zu hören.

[Stream] Deerhoof - Offend Maggie

Video: Emmy The Great - We Almost Had A Baby


So also klingt es wenn Emmy The Great zum Aufnehmen ins Studio geht. We Almost Had A Baby kommt am 10.11. raus und ist der erste Vorbote des wahrscheinlich Anfang nächsten Jahres erscheinenden Albums First Love, bis dahin kann man auf Myspace unter anderem ein Cover von Ashs Burn Baby Burn in gewohntem Demosound hören.

[Video] Emmy The Great - We Almost Had A Baby

Broken Social Scene bei Juan's Basement

Wie erwartet gefällt mir Brendan Cannings Broken Social Scene-Album besser als ich Kevin Drews in Erinnerung habe, wobei ich jetzt, da sich diese 2-CD-Edition von Something For All Of Us... die ich vor einer Weile auf gut Glück bestellt hatte als Doppelpack mit beiden Alben entpuppt hat, nun auch Gelegenheit habe Spirit If... eine zweite Chance zu geben. Bei den Aufnahmen für diese Session kamen vor einiger Zeit beide als Teil einer BSS-Skelettbesetzung zum Zuge, spielten Stars And Sons und zwei Jams von denen sich einer bald darauf in Churches Under The Stairs auf Cannings Album entwickeln sollte.

Broken Social Scene in Juan's Basement Teil 1 Teil 2

50 Jahre Radiophonic Workshop

The team had to earn their keep with futuristic jingles and wacky noises. "We weren't composers flying our own kites," Mills says. "Any experimenting we did was always within the context of someone's programme." It was craft, not art, with an aura redolent of an amateur cobbling together Heath Robinson-like contraptions in the garden shed. "Because we're not experts," the workshop's indulgent manager, Desmond Briscoe, would say, "we don't know what we shouldn't be able to do."
Simon Reynolds über den Radiophonic Workshop, das Klanglabor der BBC das mit seinen Soundexperimenten jahrzehntelang musikalische Pionierarbeit leistete. Man höre sich nur mal diesen kürzlich entdeckten Dance-Track von Delia Derbyshire an, kaum zu glauben dass es sowas Ende der 60er gab.

Zola Jesus


Die Musik von Zola Jesus vermag ich anhand ihrer bisher hörbaren Songs noch nicht klar einzuordnen, bisher ist sie so vielgesichtig wie reich an Potential für weitere Überraschungen. Odessa ist eine nächtliche Noise-Attacke mit Albtraumpotential, das bluesige Soeur Sewer scheint sie eher in die bedächtig dronende Inca Ore/Grouper-Ecke zu rücken. Am meisten aber gefällt mir das von düsterem Summen verhangene Dog bei dem die Sängerin richtig ihre Stimme von Wand zu Wand ausbreitet, da kommt einem ordentlich was aus den Lautsprechern entgegen. Zola Jesus' erste 7" ist bereits vergriffen, die zweite gibt es aber schon (noch?) auf Sacred Bones wo auch in Zukunft eine LP erscheinen soll.

Zola Jesus' Myspace

Titus Andronicus bei Daytrotter

Normalerweise resultieren die Auftritte im Daytrotter-Studio bei Bands mit ansonsten besonders lauter und chaotischer Rockmusik in einem saubererem Klang, bestes Beispiel dafür war ja die Session von Times New Viking. Aber Titus Andronicus können wohl machen was sie wollen, die klingen immer so als hätten sie schon mehrere Bier und Whisky intus und so hört man ihnen auch bei diesen Aufnahmen an wie sie vor, nach und während dem Spielen nur so durch die Gegend torkeln. Was den Songs von ihrem diesjährigen The Airing Of Grievances nur einen noch größeren Pogues-Beigeschmack gibt.

Titus Andronicus bei Daytrotter