The Long Blondes sind wieder "Singles"

The Long Blondes müssen derzeit leider krankheitsbedingt pausieren, allerdings nicht veröffentlichungstechnisch. Im Oktober machen sie was Voxtrot schon längst hätten machen sollen und bringen ihre gesammelten ersten Veröffentlichungen unter dem Titel "Singles" heraus (clevere Titelanlehnung). Darunter befinden sich nur 3 Songs die es es in anderen Versionen auch auf ihr erstes Album schafften, mehr aber freu ich mich auf die garagigen Klassiker wie Autonomy Boy und My Heart Is Out Of Bounds.

Auf Dublab kann man sich zudem eine Session mit aktuellerem Material herunterladen die anscheinend bei einem Soundcheck aufgezeichnet wurde. Die ersten Takte sind daher auch etwas holprig, schnell gewinnt die Aufnahme mit Century aber an Fahrt und zeigt wie die Blondes dieses und andere Stücke von "Couples" live umsetzen.

The Music Nerd's Burden

So wahr, so wahr.

Ein weiteres Indiz dafür dass man ein Musiknerd ist: Man kann zu jedem Song auf seinem Mp3-Player ein kleines Detail oder gar eine ganze Geschichte erzählen. So wie Lou Barlow:

I love Devo. There's nothing not to like. Other than some of their stuff is so sexually regressive, all the lyrics and stuff. My wife and I sat down and watched all of their videos once back-to-back; got really stoned. This was a while ago. And at the end of it, we were like, "God, I don't feel good. Devo hates sex. My God!"

Stream: Volcano! - Paperwork

Die ersten Songs ließen es schon erhoffen dass Volcano! nach dem eindrucksvollen Erstling Beautiful Seizure auf Paperwork nicht plötzlich die Ideen ausgegangen sind. Das Trio das sich stellenweise, so viel wie einem da an den Kopf geworfen wird, eher wie ein Quar- oder Quintett anhört ist auch kein Stück ruhiger geworden, hangelt sich kunstvoll zuckend von einem Jazz-Mess-Math-Artrockeinfall zum nächsten ohne dass man auf Melodiösität verzichten muss. Das am 29.08. erscheinende Album, für mich jetzt schon ein Monatshighlight, kann man ab heute bei Luisterpaal vorab auf sich wirken lassen:

[Stream] Volcano! - Paperwork

Video: YACHT - Summer Song


Jona Bechtolt goes DFA! Und hat sich mit Summer Song genau den richtigen Titeltrack für die neue YACHT-EP ausgesucht, mit seinem Hüpfbass und Kuhglocken war der Song schon im letzten Jahr wie eine Bewerbung für das New Yorker Label. Da dort gerade Mann-Frau-Duos in zu sein scheinen (Prinzhorn Dance School, Free Blood) passt es auch dass Bechtolt neuerdings zusammen mit der hier zu sehenden Claire Evans unterwegs ist. Das erhoffte montröse Videobudget war allerdings nicht drin, vielleicht wurde vom Vaterlabel EMI sparen verordnet weswegen es nur zu einem Spec reichte. Was das ist wird im Folgenden erklärt:

[Video] YACHT - Summer Song

Der WDR Rockpalast stellt Konzertvideos online

Auf der Rockpalast-Seite kann man sich die ersten von hoffentlich vielen noch kommenden Konzertmitschnitten der WDR-Institution online ansehen. Nett gemacht, schnell ladend, mit einzeln anwählbaren Stücken und vor allem in 16:9 (sehr schön für Breitbildmonitore). Schade nur dass die Bildauflösung nicht gerade zum Vollbildmodus einlädt. Zudem beinhalten die Mitschnitte der Intro Intims nur ein paar Songs pro Band plus interviews, aber beispielsweise Auftritte vom Haldern-Festival oder der Manic Street Preachers scheinen mir komplett ansehbar zu sein. Schön wäre ja wenn der WDR mit der Zeit sein gesamtes Archiv online stellen könnte, da haben sich nämlich in den vergangenen 30 Jahren so einige Schätze angesammelt.

Rockpalast TV Online

Now Our Funds Are Tight And We Chose Our Sides

Skandalöserweise ist eine Veröffentlichung von Waited Til It Was Light, dem besten englischen Jungspund-Rockalbum '08, hierzulande immer noch nicht in Sicht. Ein Lichtblick in Sachen Johnny Foreigner ist aber seit Anfang des Jahres ihr stets unterhaltsames Tourtagebuch, aktuell in der Juli-Ausgabe. Für mich so lesenswert nicht weil ich die Band und ihre Musik mag sondern weil es den so harten wie abenteuerlichen Touralltag ohne großes Schönreden (und mit einer Portion guten alten britischen Sarkasmus) offen dokumentiert. Da ist nicht jeder Auftritt Friede Freude Eierkuchen, wenn der Clubbesitzer versucht sich um die Gage zu drücken wird das genau so dort wiedergegeben wie das Gefühl auf Ibiza etwas fehl am Platze zu sein:

There's food stalls and clothes stalls, all really, really expensive, and it’s like ladland. I get well nervous until two seconds into the first song when we all realise that these people DANCE TO ANYTHING, and we go down great; everyone's from England and happy to be away, everyone’s on pills and the sun goes down halfway thru our set and at the end I jump into the crowd and get the sweat hugged out of me and stagger upstairs and pass out. Not the most meaningful gig ever, but a major fun holiday. We watch The Enemy and they're shit. I think they're going to be massive.