Das Austin City Limits Festival Wird Live Gestreamt

Um 20:00 Uhr soll die Liveübertragung ausgewählter Auftritte des dreitägigen Austin City Limits beginnen, u.a. mit dabei sind Heartless Bastards, M.I.A., Spoon, Arctic Monkeys, Nicole Atkins & The Sea, Andrew Bird, Bloc Party, DeVotchKa und The National. Da die Veranstaltung wie auch schon andere in diesem Jahr von AT&T übertragen wird darf man gespannt sein ob diesmal wieder "aus Versehen" zensiert wird, ich seh's schon kommen: "I don't want to fight in a holy war, don't want the salesmen knocking at my door, I don't want to live in *Beeeeep* no more"...

Austin City Limits im Livestream (benötigt Windows Media Player)

Video: Los Campesinos! - The International Tweexcore Underground



Der Tag ist perfekt! The International Tweexcore Underground, ein herrliches neues Durcheinander aus Geigen, Handklatschern und Calvin Johnson ist ab sofort mitsamt theatralischem neuem Video auf der Homepage von Los Campesinos! oder Youtube anhör- und ansehbar. Zeit durchs Zimmer zu tanzen!

[Video] Los Campesinos! - The International Tweexcore Underground (Youtube)

Update: Oh fantastisch, die B-Seiten zu Los Campesinos!' drittem Singlestreich sind Cover von Black Flag (Police Story) und Heavenly (C Is The Heavenly Option). Tweexcore indeed.

Stream: Stars - In Our Bedroom After The War

Obwohl Stars ihr viertes Album vor mehreren Monaten praktisch direkt nach dessen Fertigstellung in Form eines Downloads anboten scheint sich dadurch der heute übliche Rezeptionsablauf kaum verändert zu haben. Umgehend kamen die ersten Sofortreaktionen, nur eben teilweise auch von Leuten die für das Album auch bezahlt hatten, etwas darauf auch überdachtere Texte in Foren, Blogs etc., die meisten Reviews von Seiten der Musikpresse aber trudeln erst jetzt so langsam ein wo es nur noch eine Woche bis zum Erscheinen der CD/LP-Fassung von In Our Bedroom After The War ist.
Die Musikwelt haben Stars also nicht revolutioniert, aber möglicherweise so einige Hörer erreicht dem die Zeit vom Leak bis zum Release in einer Woche zu lang gewesen wäre. Für alle die bis jetzt gewartet haben und vorher einmal reinhören wollen gibt es nun die Gelegenheit:

[Stream] Stars - In Our Bedroom After The War

Lichter



Gestern hab ich dann doch nicht spontan 50€ für eine Wucherkarte des längst ausverkauften Justice-Konzerts bezahlt sondern bin nebenan gemütlich das Quartett Lichter ansehen gegangen. Deren Musikstil ist nicht ganz leicht zu beschreiben da mir kein direkter Vergleich einfällt, ein kleines bisschen Kante-ig vielleicht aber mit schön sphärischen Synthklängen von Seiten der singenden Keyboarderin. Dazu Er-Sie-Gesangsharmonie und Melodien die sich gekonnt anschleichen, fand ich sehr fein und sei hiermit empfohlen. Da ihr erstes Album erst voraussichtlich im nächsten Februar erscheint gibt es noch nicht besonders viel von ihnen online zu hören, aber eine bessere Visitenkarte als das im Refrain so schön ins Warme kippende Radar kann sich eine Band eigentlich auch kaum wünschen, ich hab heute kaum was anderes anhören können.

[MP3] Lichter - Radar

Lichter Myspace

Musikalische Früherziehung



Die beiden haben auch noch Jarvis drauf.

Konzert: Malajube



So richtig Lust wegzugehen hatte ich ja eigentlich gestern nicht, der Kopf brummte ein bisschen und der Blutdruck war so niedrig dass der Schock einer eiskalten Dusche beinahe zum Herzstillstand geführt hätte, doch dass Malajube endlich nach Köln kamen konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen. Und was gibt es für ein besseres Mittel gegen Schlechtwetterstimmung als ein gutes Konzert? Keines will ich meinen, seit gestern Abend bin ich wieder richtig gut drauf.

Mir gefällt das Studio 672 als Veranstaltungsort für Stehkonzerte immer noch nicht sonderlich, so musste man eigentlich froh darüber sein dass es nicht richtig voll war denn selbst so wurde es später schon ziemlich warm da drin. Aber wenigstens waren diesmal nicht so viele Titanen da wie bei Battles sondern kleine und schmale Indieböhnchen, so gab es keinerlei Probleme mit der Sicht nach vorne. Und die fünf (wann haben die denn aufgestockt?) Kanadier bildeten schon einen kuriosen Anblick, insbesondere bei den hinausgedehnten improvisiert wirkenden Instrumentalparts die nicht so im Drehbuch von Trompe L'Oeil stehen sah das mitunter nach einer flippigen Art-Prog-Band aus wie der Schlagzeuger abging und neben ihm wil die Keyboards beackert wurden, wie dem entweder hockenden oder mit zuckenden Beinen abrockenden Julien Mirneau die Wollmütze immer weiter übers Gesicht rutschte bis sie ihm für der Rest des Konzertes bis zur Oberlippe ging (und bildete ich mir das nur ein oder hat der Wuschelhaar schüttelnde Bassist ein Guns 'n Roses-Tattoo aufm Unterarm??).

Aber Malajube haben zum Glück nicht nur Gefallen an Prog und Krach machen, sondern auch daran damit tolle Songs zu machen, egal ob die nun im Walzer enden oder in einer hallenden E-Gitarre. Nach kurzen Anfangsschwierigkeiten bei denen der hohe Gesang und die glamourösen Gitarrenparts an mancher Stelle kaum zu hören waren pendelte sich der Sound auch gut ein und man konnte ein nahezu vollständige Darbietung der Stücke ihres grandiosen zweiten Albums plus des Konzertbesuchern und Bootleghörern schon bestens bekannten Le Pirate d'Hochelaga erleben, live und laut und begeisternd gut. Dabei fiel mir auf wie wichtig die Sprache ist, die vielen Worte die in den ruhigeren Stellen in Vokale enden gehören unbedingt zu den ihnen folgenden Seufzern oder dem bloßem Hauchen des Sängers, an ein "Sch" wäre wäre kaum zu denken.

Ob es an meinem rammdösigen Kopf lag oder daran dass ich mich so an die Platte gewöhnt hab, ich war überrascht wie enorm die abrockten ohne dass die Melodien von Gesang, Gitarre und Keyboard in dem Lärm untergingen, und dem Applaus der Leute um mich herum nach zu urteilen hatte ich nicht als einziger Spaß. So gab es nach der geplanten Zugabe eine weitere für die die Band schon sehr erschöpft wirkte, aber die Besucher wollten sie einfach nicht gehen lassen und holten die sich ihrer Oberbekleidung bereits entledigt habenden mit Standing Ovations doch noch mal auf die Bühne wo sie die letzten Kraft- und Repertoirereserven für Le Robot Sexy, La Conclusion und zwei weitere Nummern von ihrem Debüt Le Compte Complet mobilisierten.

Resümee: Froh über einen gelungenen Abend, froh über ein tolles Konzert, aber vor allem froh darüber dass mich diese Band auch nach einem Jahr immer noch so begeistert.

Anderswo: Die Setlist, nackte Haut, recht junge Frauen und ziemlich alte Männer und der Sound war anscheinend davon abhängig wo man sich befand.

[MP3] Malajube - Montréal -40° C
[MP3] Malajube - Casse-Cou
[Video] Malajube - Fille À Plume
[Video] Malajube - Pâte Filo

Neues Von The Fiery Furnaces



Genau in 30 Tagen kommt mit Widow City endlich wieder neues Material von The Fiery Furnaces heraus, und es wird auch höchste Zeit, am Ende hätten wir sonst erstmalig ein Jahr ohne ein neues Friedberger-Album gehabt und das wäre doch insbesondere in so einem muskalisch feinen Jahr wie diesem eine Schande gewesen. Pitchfork hat eine kleine Vorschau darauf in Form von Duplexes Of The Dead bereitgestellt, dass der begleitende Text Widow City als eine reifere Form von Blueberry Boat beschreibt gibt guten Grund zu der Hoffnung dass hier ein weiteres grandioses Album den Jahrgang 2007 anführen könnte.

[MP3] The Fiery Furnaces - Duplexes Of The Dead

Blog Visions



Myspace war dem ständig eifrigen Jay Reatard offenbar nicht genug, jetzt hat er ein eigenes Blog auf dem er noch viel mehr altes und neues Material verbreitet. Darunter sind dann nicht nur seine derzeitigen Pop-Punk-Kunststreiche wie Let It All Go sondern auch Akustiknummern (Wounded) und psychedelischere Ausflüge (Please Say So) wie sie bereits schon auf Blood Visions hin und wieder anklangen, außerdem Kuriositäten wie das einzige Demo seiner alten Blackmetalband und Outtakes der Lost Sounds. Genau richtig für alle die wie ich nicht genug von dem Mann bekommen können.

Video: Pixies - Tame



Es geschehen noch Zeichen und Wunder. So ist doch tatsächlich vor ein paar Tagen ein bisher praktisch unbekanntes Musikvideo der Pixies aufgetaucht, und für deren Verhältnisse ist Tame sogar recht ansehnlich (gibt es überhaupt eine andere so gute Band die durchweg dermaßen beschissene Videos hatte?) und angemessen hektisch geschnitten, nur der Sound ist unter aller Sau. Und Black Francis mit Haaren find ich immer wieder aufs Neue merkwürdig.

[Video] Pixies - Tame (Youtube)