KEXP-Livesessions von SXSW

Der stets ausgezeichnete Live Performances-Podcast von KEXP quillt derzeit nur so über vor Inhalt, denn ganze 13 halbstündige Liveauftritte die für den Radiosender auf dem South by Southwest-Festival aufgenommen wurden werden nun auch online gestellt. Links zu fast allen Mp3s, unter anderem mit Auftritten von Okkervil River, Fujiya & Miyagi, Peter Bjorn & John, The Stooges und The Apples In Stereo finden sich auch auf dem KEXP Blog, im Verlaufe des heutigen Tages werden noch Aufnahmen von Beirut und Under Byen online gestellt.

Stream: Modest Mouse - We Were Dead Before The Ship Even Sank



Ich trau mich kaum draufzuklicken. Modest Mouse bringen in zwei Wochen ein neues Album heraus, das erste mit Neu-Maus und Alt-Smith Johnny Marr, und ab heute kann man sich das Ganze schon mal auf Myspace anhören. Eigentlich sollte ich dazu ne Flasche Whisky aufmachen, gerade wo es schon mit Seemannsziehharmonika losgeht, mal sehen.

[Stream] Modest Mouse - We Were Dead Before The Ship Even Sank

Stream: Low - Drums And Guns



Ganz entfallen war mir schon dass in einer Woche neues Material von Low in den Plattenläden stehen wird. Das was ich gerade von Drums And Guns höre klingt angenehm trocken, die zusätzlichen elektronischen Effekte wirken mehr wie eine Ergänzung des Sparhawkschen Wut- und Schmerzprogramms als eine Verwässerung davon.

[Stream] Low - Drums And Guns

Außerdem neu im Stream auf 3voor12: Das Debütalbum der britischen Noisettes

[Stream] The Noisettes - What's The Time Mr. Wolf

Schedule Two

Dem Plattenlabel Schedule Two ist Konkurrenzdenken wohl fremd, denn auf ihrer Homepage bieten sie einfach so Konzertaufzeichnungen von Bands ganz anderer Labels an, umsonst und gratis noch dazu. In der Vergangenheit hatte ich schon zu den Videos von Voxtrot verlinkt, gerade frisch reingekommen sind welche von Asobi Seksu und Grizzly Bear. Kann man alle als Quicktimes auf der Webseite ansehen oder auch gleich runterladen.

Icey Icey!



Schon wieder ein sonnigerer Tag als der davor, wenn das so weiter geht ist hier in Nullkommanix Sommer. Natürlich dem Bloggen nicht gerade zugänglich, statt vor dem Computer verbringt man seine Zeit dann doch lieber auf dem Balkon. Da überlasse ich es mal Kevin Barnes hier für ein bisschen Stimmung zu sorgen, denn passend zum Wetter spielt er derzeit sehr gerne Tropical Iceland von den Fiery Furnaces, eine meiner liebsten Sommernummern überhaupt, als Zugabe. Mit den quietschigen Keyboards ist der Song wie gemacht für Of Montreal, so sehr dass man ihn glatt für einen ihrer eigenen halten könnte. Eine klanglich noch weitaus bessere Version hat Fluxblog jüngst als Mp3 gepostet.

Jatun



Dank Jatun fängt der Abend gut an, Musik zum tief drin eintauchen und nicht wieder hochkommen wollen. Mit Portland kommt das Duo aus so ziemlich meiner liebsten Musikerheimat der Welt, und zeigt dass dort offenbar auch exzellente träumerisch verlorene Elektronik gemacht wird (M83 ich hör dir transatlantisch klopfen). Ihr selbstbetiteltes Debüt ist gerade erschienen, bei Emusic und Co. wohl noch leichter aufzutreiben als auf CD.

[MP3] Jatun - Ghost And Grey
[MP3] Jatun - The Temptation Of Joy

Jatun Myspace

Coverdesaster

Also ich hab ja schon so einiges gesehen, aber Holy Shit. Holy Shit! HOLY SHIIIIT!

19 weitere Abscheulichkeiten finden sich auf der Liste der 20 Worst Cover Songs In Pop Music History, wenn ich auch glaube dass man einen der Kandidaten gut hiermit hätte ersetzen können.

Konzert: The Earlies



Wie oft hat man so eine Aussage schon mal gelesen: "Wir wollen wenn wir unsere Stücke live spielen nicht bloß das reproduzieren was wir für die Platte aufgenommen haben, da ist doch keine Herausforderung bei, da kann man ja gleich Vollplayback spielen."

So etwas sagt sich leicht wenn man nicht The Earlies ist, denn um deren Arrangements auf einer Bühne zum Leben zu erwecken waren gestern im Gebäude 9 fast ein Dutzend Musikanten notwendig. Die und unter anderem 4 Gitarren (eine davon mit 12 Saiten), 1 E-Bass, 1 Cello, 1 Schlagzeug, 1 elektronisches Schlagzeug, 1 Tuba, 2 Trompeten, 1 Posaune, 1 Saxophon, 2 Querflöten, Triangel, Schellen, Rasseln und andere Percussions, diese tragbaren Synths(?) mit Schlauch dran, Hammondorgel und zwei weitere Synth/Keyboard/Orgelinstrumente, 1 monströse Mundharmonika (?) und ca. 1000 Effektgeräte mit Pedalen, Schaltern und Knöpfen dran. Es sah aus wie in der Rumpelkammer eines Musikladens, mit Abstand die vollgepackteste Bühne die ich je gesehen habe.

Aber die vermutlich Monate die es gebraucht hat um all das hier aufzusetzen haben sich gelohnt, auch wenn sich nicht gerade besonders viele Besucher an diesem Abend eingefunden haben legen die Earlies ein ganz großes Konzert hin. All die Feinheiten die sie insbesondere in ihr neues Album The Enemy Chorus reingepackt haben, alle werden sie heute Abend irgendwo von irgendwem auf dieser Bühne herausgearbeitet, jemandem mit einem Gesicht und einer Hand versehen die Saiten anschlägt, Tasten drückt, zupft, trommelt, streicht, Hebel zieht, und was der Mann ganz hinten links gemacht hat hab ich ehrlich gesagt nie richtig herausgefunden. Besonders sympathisch: der dauergrinsende Percussionist und der schnauzbärtige, sich durch das ganze Repertoire der Rockerposen arbeitende Gitarrist auf der rechten Seite.

Besonders die neuen Songs profitieren wie gesagt von dieser Darbietung, so überwältigend wie das live ist lässt es sich einfach nicht auf Datenträger jeglichen Formats bannen. Aber auch auffällig ist wie anders diese Songs klingen als das was die Earlies davor gemacht hatten, denn an diesem Abend bleibt praktisch kein Wunsch offen und es werden auch all die hypnotisch schönen Nummern von These Were The Earlies gespielt. Nicht so oft von allen auf einmal, da würde der Fokus auf das warme Piano in Wayward Song oder den sanften Gesang in Bring It Back Again verloren gehen. Zu dem mächtig daherschmetternden The Devil's Country, das dem neuen Material wohl am ähnlichsten ist, werden aber gegen Ende praktisch sämtliche Geschütze aufgefahren und noch mal so richtig Eindruck geschindet wenn sich auf jedem Quadratzentimeter dieser Bühne etwas tut.

Könnte man all diese Klänge akustisch auch mit einem einzigen elektronischen Gerät erzeugen? Wahrscheinlich schon. Könnte man damit auch nur annähernd so ein begeisterndes Konzert abliefern? Garantiert nicht.