Video: Dropkick Murphys - I'm Shipping Up To Boston



Das war vielleicht eine angenehme Überraschung als ich mir Scorceses The Departed ansah: auf einmal grölten da doch tatsächlich aus den Kinolautsprechern die Dropkick Murphys. Großartige Wahl natürlich, rauer Punk aus Boston mit irischem Folk-Einschlag, kaum eine andere Band hätte besser zu dem Film gepasst. Und auch wenn es auf einer bescheidenen Heimanlage nie so ordentlich krachen wie wie aus den großen Kinolautsprechern, hier das ultrabreite Video zu Shipping Up To Boston mit amüsant pseudo-Scorcese-mäßigen Einstellungen.

[Video] Dropkick Murphys - I'm Shipping Up To Boston (Quicktime)
[Video] Dropkick Murphys - I'm Shipping Up To Boston (Youtube)

Marnie Stern



In meiner Vorstellung hat Marnie Stern ihre Stücke eben mit einer solchen Gitarre wie der obigen aufgenommen. Zunächst erwartet man von ihr beim Hören in Verbindung mit dem sie frenetisch begleitenden Schlagzeug schräg dröhnigen Noiserock á la Lightning Bolt, aber Stern nutzt ihr Hochgeschwindigkeitsgitarrenspiel um Texturen zu kreieren über die sie dann ähnlich wie Deerhoofs Satomi Matsuzaki mit schöner, hoher Stimme singt.

Dabei erinnert mich Absorb Those Numbers von ihrer Myspaceseite daran was aus The Go! Teams Huddle Formation geworden wäre wenn es als Basis das quietischige Plastikgitarrenriff aus Daft Punks Aerodynamic in doppelter Geschwindigkeit verwendet hätte, während ihre Stimme auf Precious Metal nach beeindruckendem Instrumentalspiel eine unheilvolle Richtung einschlägt die zur Insel der odysseischen Sirenen zu führen scheint. Ihr erstes Album In Advance of The Broken Arm, zu dem Zach Hill von Hella seine Trommelkünste beisteuerte, erscheint Ende Februar auf Killrockstars.

[MP3] Marnie Stern - Precious Metal
[MP3] Marnie Stern - Every Single Line Means Something

Marnie Stern Myspace

Video: OOIOO - UMO



Ich muss zugeben, ich wusste nie genau worüber OOIOO so singen, oder ob sie überhaupt über etwas singen. Aber wenn ich eine Vorstellung davon gehabt hätte, dann hätte die vielleicht so ausgesehen wie das Video zu UMO, nur nicht annähernd so großartig.

[Video] OOIOO - UMO (Quicktime)

Stream: Jamie T - Panic Prevention



Entweder habe ich Glück, oder die Albumstreams bei Myspace werden in letzter Zeit solider. Ohne lange Ladezeiten oder seltsame Unterbrechungen läuft bei mir gerade das Debütalbum des Londoners Jamie T, noch einer dieser frischen Solokünstler von der Insel die einen schwer beschreiblichen Mix aus diesem, jenem und noch ein paar anderen Dingsen machen. Ist ja auch egal ob das Kind einen Namen hat oder nicht, wichtig sind die Songs und die klingen für mich bisher sehr sehr gut. Alors, allez ici:

[Stream] Jamie T - Panic Prevention

Es muss nicht alles Beat haben

Heute mal wieder keine Zeit für gar nix, aber darauf muss noch schnell verwiesen werden: Mary Anne Hobbs, die sich im UK sehr um die Förderung von Grime und Dubstep verdient gemacht hat, hat die letzte Ausgabe ihrer BBC Radio 1-Show als 'Beatless Special' abgehalten. Nach Stücken von Kode9, DJ Koze und Jungtalent Jamie Woon wird das Zentrum der Sendung von einem exklusiven Mix von Großmeister Ryuichi Sakamoto gebildet, bis Freitag kann man sich die Sendung noch per Stream online anhören.

Mary Anne Hobbs Beatless Special

Billy MacKenzie


The Associates - White Car In Germany

Vor etwa einem Jahr war ich wochenlang in Simon Reynolds' exzellentes Rip It Up And Start Again (das auch bald auf deutsch erscheint) und die darin behandelte Musik vertieft. Das Buch über die Postpunk-Periode 1978-1984 brachte mich dazu endlich mal einige Künstler richtig kennenzulernen die ich bis dahin immer auf die "hör ich irgendwann mal rein"-Liste geschoben hatte, nun deckte ich mich nur so ein mit Alben von Devo, Television, Cabaret Voltaire, Wire, Throbbing Gristle, Swell Maps, PiL, Pere Ubu, Magazine, The Slits, Scritti Politti, Josef K, Delta 5, und vielen, vielen anderen.

Das Album das mir aber am Ende am meisten von allen gefiel war, ironischerweise, das poppigste von allen: The Affectionate Punch von The Associates. Es war das erste Album von Alan Rankine und Billy MacKenzie, der im Buch immer wieder als der geborene Popstar beschrieben wird. Verstädndlich, denn nicht nur sah er gut aus, hatte beträchtliches Charisma, ein tolles musikalisches Gespür und das Verlangen nach Erfolg, er hatte auch eine fantastische engelsgleiche Stimme. Und obwohl mich die noch mehr an Postpunk im Gang Of Four-Stil erinnernden Stücke auf dem Album zuerst einfingen, so sind es doch die Balladen mit denen sich die Associates zu meinen ewigen Favoriten gespielt haben. Stücke, in denen MacKenzie seine gelegentlich wankelmütige Stimme unendlich lang zieht, dem Hörer seine fragile Seele ohne Scham offenbart.

Eine Zerbrechlichkeit die ihm außerhalb der Intimität des Tonstudios zu Schaffen machte. MacKenzie litt unter enormer Schüchternheit, so dass er während eines legendären Auftritts bei Top Of The Pops den wohl größten Hit der Associates, Party Fears Two, mit dem Rücken zum Publikum gewandt aufführte. Nicht nur Schüchternheit und beruflicher Druck machten ihm zu schaffen, sondern nach dem Tod seiner Mutter auch Depressionen. Die führten dann letztendlich auch dazu dass er sich das Leben nahm.

Heute vor 10 Jahren starb Billy MacKenzie.

Ein schöner Nachruf, der auch den Einfluss MacKenzies auf U2, The Cure, Björk, Guillemots u.a. aufzeigt, findet sich im Scotsman. Auf Youtube gibt es die Dokumentation "Billy MacKenzie - The Story Of..." zu sehen (Teil 1 - Teil 2 - Teil 3).

[Video] The Associates - Party Fears Two (Youtube)