Joanna Gruesome / Carolee

Gerade Musik, die von ihrer intensiven Kurzlebigkeit lebt, macht sich oft besser im EP-Format wo sie sich nicht überstrecken muss. Und so hat's mich dann wenig überrascht, dass es zwei meiner liebsten Entdeckungen der jüngsten Zeit lieber kurz und knapp halten. Da sind zum Einen die BritInnen Joanna Gruesome, die trotz der Angabe auf Bandcamp die meisten der Stücke dort erst kürzlich hochgeladen haben. Ist letztendlich aber fast egal, zeigen die bisherigen sechs Stücke doch bei aller Arschtret-Energie das zeitlos großartigste Indiepop-Melodiengespür, seit das der Pains Of Being Pure At Heart zu schwächeln begann.

[Stream] Joanna Gruesome - e.p

Carolees (Eine-Frau-?)Indierock imponiert zunächst durch seine saftig runde (statt modisch schlaffe) Schrammelverzerrung, doch sehr schnell auch damit, wie sie ihre Kompositionen mit schiefen oder schönen Toneinstreuungen immer ein Stück abseits des Vorhersehbaren hält. Und ehe man sich das recht überlegt hat, bemerkt man, wie ökonomisch knapp sie ihre Ideen ballt und dass man beim nächsten Abspielen so viele neue Aspekte entdeckt, dass man statt zweimal demselben Extended- genausogut einen Longplayer gehört haben könnte.

[Stream] Carolee - EP 1