HOAX / Jungbluth

Gut, das Album von HOAX ist wahrscheinlich eine der feinsten Hardcoreplatten des Jahres. Das Schlagzeug gibt druckvoll den Ton an und kann auch autoritär das Tempo rausnehmen, so dass sich spätestens hier die metallisch (aber nicht metal-ig) fiese Gitarrenverzerrung ausbreiten kann, die so einen besonderen, schwer zu findenden Punkt an Aufgeblasenheit und zugleich Kaputtheit trifft. Nicht minder gut, wenn auch mit etwas anderer Mischung, treffen diesen auch Jungbluth mit einem (Post)Hardcore, der vor allem mit seiner tragkräftig inszenierten Dynamik-Fluktuation so mitreißend wird. Was sie mir aber darüber hinaus vor allem verbindet, ist die Ausstattung beider LPs.

Beide sind vielerorts für unter 15€ zu haben, erweisen sich beim Öffnen aber als größere Füllhörner als so manche designierte Special-Deluxe-Varianzedition. Part Aches Texte & Credits sind auf klasse designten, beidseitig bedruckten Pappkarten (eine pro Song) niedergeschrieben, ein Poster des Covers ist glaub ich auch noch dabei, bei HOAX wiederum wird man von einem halben Dutzend Postern in doppelter LP-Cover-Breite und -Höhe erschlagen, eines für je zwei Songs. Es passt irgendwie perfekt, dass zwei Bands, die so gekonnt mit dem Volumen ihres Sounds umgehen, auch ein bemessenes Übermaß für die Präsentation der Musik ansetzen.

[Stream] HOAX - HOAX
[Stream] Jungbluth - Part Ache