Oh It's On! 2
Von Uli am 19. Dezember 2006, 16:12
Hingegen liebe ich es wenn Musikmagazinschreiberlinge Ende des Jahres scheinbar mal genug Zeit haben um sich an nicht ernsthaft, aber unterhaltsam böse Artikel zu begeben.
Zum Beispiel (wieder) Pitchforks Liste der 25 furchtbarsten Plattencover 2006. Ich meine, hat sich wirklich jemand hingesetzt und gedacht dass das eine tolle Idee sei?
Ganz toll ist die Jahresendliste des Stylus-Magazins in Haiku-Form (ich hab sowas auch mal probiert und schnell aufgegeben, das ist wirklich keine leichte Sache). Vor allem die weniger guten Erwähnungen sind super:
Sufjan Stevens - Avalanche
Dear Sufjan. There are
48 more states to go.
None called "Avalanche."
Joanna Newsom - Ys
Fay diddle wain, oh!
And the bear tum tiddle moon
Oh god please kill me
Großes Kino ist auch diese fiktive ultimative Weihnachtscompilation auf Drowned in Sound:
Pavement – 'Sheriff Santa'
A reformed Stephen Malkmus, Spiral Stairs and co write a jaunty, angular and unfathomable effort that mentions nothing about the festive season nor the law, instead proffering a chorus of "and the spoons go in the pan, and the cars in the garage, I need a hot summer for Beirut". Marvellous. It'd also be cherry picked to appear on Uncut's monthly CD and hailed as "a return to form"..
Zum Beispiel (wieder) Pitchforks Liste der 25 furchtbarsten Plattencover 2006. Ich meine, hat sich wirklich jemand hingesetzt und gedacht dass das eine tolle Idee sei?
Ganz toll ist die Jahresendliste des Stylus-Magazins in Haiku-Form (ich hab sowas auch mal probiert und schnell aufgegeben, das ist wirklich keine leichte Sache). Vor allem die weniger guten Erwähnungen sind super:
Sufjan Stevens - Avalanche
Dear Sufjan. There are
48 more states to go.
None called "Avalanche."
Joanna Newsom - Ys
Fay diddle wain, oh!
And the bear tum tiddle moon
Oh god please kill me
Großes Kino ist auch diese fiktive ultimative Weihnachtscompilation auf Drowned in Sound:
Pavement – 'Sheriff Santa'
A reformed Stephen Malkmus, Spiral Stairs and co write a jaunty, angular and unfathomable effort that mentions nothing about the festive season nor the law, instead proffering a chorus of "and the spoons go in the pan, and the cars in the garage, I need a hot summer for Beirut". Marvellous. It'd also be cherry picked to appear on Uncut's monthly CD and hailed as "a return to form"..
Die Pitchfork Liste enttäuschend. Wo bleiben da Xiu Xiu, Casiotone for the Painfully Alone oder Final Fantasy? Überhaupt: warum fehlen die Alben bei den meisten Jahreslisten?
Dass Final Fantasy nicht da ist ist in der Tat komisch. Casiotone konnte mich fürchte ich aber auch nicht so recht packen.
Dass Final Fantasy so häuig fehlt, kann ich hingegen überhaupt nicht nachvollziehen. Bei Casiotone ist' mir da vielleicht schon wieder eher verständlich, weil die Stärke so sehr in den Texten liegt (obwohl: seine Stimme ist so wunderschön und die Melodien und überhaupt...nein, ich versteh's wohl doch nicht. Was mochtest du denn nicht an dem Album?).
Walker, ich weiß nicht, ich hab ihn erst Ende letzten Jahres das erste Mal überhaupt wahrgenommen (dank der Radioshow von Henry Rollins). Aber das neue Album klang dann so anders dass ich obwohl ich's mochte zuerst gar nicht sicher war dass das wirklich der selbe Mann war, wenn's nur um Legendenbonus ginge wär Dylan sicher auch in der Liste. Ich mag aber auch die Alben von Walker und Liars mehr als das von Xiu Xiu, wenn der Konsens ebenfalls dahin geht würde das die Platzierung erklären.
Ja, die Texte sind denke ich für mich das Problem bei Casiotone. Ich achte nahezu immer mehr auf die Musik, und wenn die mich nicht packen kann haben es die Texte noch schwerer das zu schaffen, es recht wenn sie Mondänes thematisieren. Als Vergleich mal die Russian Futurists, da geht's meist auch mehr um Alltagsgeschichten, aber da hat mich direkt die poppige Musik angezogen. Es ist nicht so dass ich das Casiotone-Album nicht mochte, ich find's schon gut, aber eben längst nicht so sehr wie die anderen hier aufgelisteten.
Bei mir sind Texte wieder zentral: wenn mich die nicht ansprechen, hat es ein Künstler bei mir schwer, dauerhafte Bedeutung zu erlangen. Das gefällt dann vielleicht sehr gut, aber es ist selten wirklich wichtig.
Die Russian Futurists als Vergleich heranzuziehen passt gut, weil sie ja auch mit elektronischen Spielerein arbeiten und vor zwei Jahren war ich eine Zeit lang ganz begeistert von ihnen, verlor sie dann aber wieder aus den Augen. Liegt da vielleicht auch an der Stimme. Die hat mich nie so gepackt wie jetzt etwa die vom Casiotone Herrn (das ist auch sowas bei mir: die Halbwertzeit von Melodien ist bei mir meistens eher kurz bemessen, die nützen sich schnell ab. Was Bestand hat, sind dann eben Stimmen und Texte).