66 aus 2006 Teil 1
Von Uli am 18. Dezember 2006, 20:06
(Teil 1) (Teil 2) (Teil 3) (Teil 4) (Teil 5) (Teil 6)
Platz 66
The Mountain Goats - Get Lonely
Ich wollte eigentlich bis zum Herbst warten um diese Platte zu besprechen, hab mich aber dann nicht mehr getraut sie anzuhören. Ein komplettes Album übers verlassen werden. Und weil es von John Darnielle ist schmerzt man beim Hören auch genauso wie man es in echt täte. Mit jedem Mal sind die Songs schöner und besser zu ertragen, aber ich würde trotzdem niemandem der gerade eine Trennung hinter sich hat raten Woke Up New zu hören.
Platz 65
The Evens - Get Evens
Ein politisches Album. Ein wütendes Album. Ein punkiges Album. Und doch keine elektrische Gitarre weit und breit. Ian MacKaye und Amy Farina haben auf Album Nr. 2 ihre musikalischen Visionen noch mehr gebündelt, und wissen simpel erscheinende Repititionen genauso kraftvoll einzusetzen wie komplizierte Drum-Muster. Nicht alle Idols sollte man killen, MacKayes Zeit zumindest ist noch nicht gekommen.
Platz 64
I'm From Barcelona - Let Me Introduce My Friends
Ein Lied ging um die Welt. We're From Barcelona hatte nicht nur die Sterne im Visier, sondern auch unsere Herzen. Und wer sich von der geballten Popnaivität bezaubern ließ, auf den wartete noch ein gesamtes Album voller bunt funkelnder Songs die Banalitäten wie Briefmarkensammeln, Verschlafen und Baumhäuser für nicht nur einen Sommer unheimlich attraktiv erscheinen ließen. Es gibt One Hit Wonder im Sommer und es gibt echte Sommerhits, dieses Album ist voll von letzteren.
Platz 63
The Walkmen - Hundred Miles Off
Ein Album mit mehr Klasse als man ihm zunächst anhört. Auf eine Tour durch die weiten Trockenlandschaften der amerikanischen Südstaaten und Mexikos nehmen uns die Walkmen, und auch wenn man nicht immer wie auf Louisiana beim ersten mal die Trompeten hört, lohnt es sich die zunächst vielleicht enttäuschten Ohren genauer auf das heisere Treiben zu lenken. [mehr]
Platz 62
Boris - Pink
Völlig zu Unrecht steht dieses Album 2006 im Schatten von Boris' Kooperation mit ihren Drone-Metallerkollegen aus Amerika Sunn O))). Denn im Gegensatz zu Altar lassen Boris hier nicht nur die morastigen Soundsphären aufsteigen, sondern wechseln mühelos in ungemein hart krachende Hardrockkracher über, was Pink zu einer weitaus abwechslungsreicheren Angelegenheit macht und weitaus mehr von Boris' Facettenreichtum zeigt, der auch pure Noisedebakel oder 20 Sekunden kurze Grindcore-Atombomben umfasst.
Platz 61
Volcano! - Beautiful Seizure
Herrje, wie soll man dieses Album beschreiben ohne dass es furchtbar klingt? Avangardistische Rocker basteln unvorhersehbare Songmonster, die so mir nichts dir nichts explodieren oder implodieren, mit Dumrhythmen die sonstwohin rennen und Gesang in einer unentzifferbaren Phantasiesprache (ohne Scheiß, das hier sind die Lyrics!). Egal wie oft ich ihn höre, Apple Of A Gun ist einfach der ungewöhnlichste und spannendste Song des Jahres, und zum Glück nicht der einzige Anfall von Wahnsinn der Volcano! hier ereilt hat. Wir fordern: mehr Exzentrik!
Platz 60
The Paper Chase - Now You Are One Of Us
2006 gab es schon so manches Monster im Wandschrank zu entdecken. Auch John Congleton hat seins mal wieder rausgelassen, und ein zum in die Hosen scheißen schaurig schönes Album hingelegt. Du kannst versuchen wegzulaufen, aber zur Not folgen dir The Paper Chase halt auch in deine Träume, denn sie wissen genau wo du schläfst. [mehr]
Platz 59
Serena-Maneesh - Serena-Maneesh
In Schweden macht man nicht nur Pop oder in letzter Zeit auch verstärkt Elektronik, auch ein krautig-psychedelisches Wunderwerk wie dieses kann dort entstehen. Ob Serena-Maneesh auch von der staatlichen Popförderung profitierten weiß ich nicht, aber mit so einem Album wird man so oder so berühmt. [mehr]
Platz 58
Cat Power - The Greatest
"Oh nein, Chan Marshall nimmt keine Drogen mehr!" Wer das Album nicht gekauft hat weil er diese Vorstellung nicht ertragen kann hat nicht nur Komplexe, sondern verpasst auch wieder mal viele phantastische Songs die ganz und gar nicht so ohne Ecken und Kanten sind wie manche Besprechungen von The Greatest behaupteten.
Platz 57
Carla Bozulich - Evangelista
Manche Dinge ändern sich zum Glück nie, und so zeichnen die Künstler des Constellation-Labels immer noch den Verfall der Welt in düsteren Bildern. Neu hinzugekommen zu der munteren Montrealer Truppe ist dieses Jahr Bozulich, und wenn Carla mit vor Wut und Pein triefender Stimme durch den Raum peitscht schafft sie es mühelos, die dunklen Klangversammlungen rundherum vergessen zu machen. Wie oft hat man schon eine Platte, auf der ein Low-Cover eins der fröhlicheren Stücke ist?
Platz 56
Islands - Return To Sea
The Unicorns sind tot, es leben Islands! Spleenige Pop-Perlen en masse werden hier aus dem Wasser gefischt und feiern die ganz große Karibikparty. Oder gibt es kanadische Inseln? Wenn ja stell ich sie mir zumindest ungemein sonnig vor, und Islands haben dort hoffentlich das Musikmonopol. Auch wenn der Tod immer wieder anklopft, ist die morbide Faszination längst nicht so prävalent wie auf dem Unicorns-Schwanengesang Who Will Cut Our Hair When We're Gone. Wenn es mal melancholisch wird, dann aber auch schon mal ernster und weniger verspielt als früher. Man wird ja auch mal ein bisschen erwachsen, selbst als Einhorn.
Platz 66
The Mountain Goats - Get Lonely
Ich wollte eigentlich bis zum Herbst warten um diese Platte zu besprechen, hab mich aber dann nicht mehr getraut sie anzuhören. Ein komplettes Album übers verlassen werden. Und weil es von John Darnielle ist schmerzt man beim Hören auch genauso wie man es in echt täte. Mit jedem Mal sind die Songs schöner und besser zu ertragen, aber ich würde trotzdem niemandem der gerade eine Trennung hinter sich hat raten Woke Up New zu hören.
Platz 65
The Evens - Get Evens
Ein politisches Album. Ein wütendes Album. Ein punkiges Album. Und doch keine elektrische Gitarre weit und breit. Ian MacKaye und Amy Farina haben auf Album Nr. 2 ihre musikalischen Visionen noch mehr gebündelt, und wissen simpel erscheinende Repititionen genauso kraftvoll einzusetzen wie komplizierte Drum-Muster. Nicht alle Idols sollte man killen, MacKayes Zeit zumindest ist noch nicht gekommen.
Platz 64
I'm From Barcelona - Let Me Introduce My Friends
Ein Lied ging um die Welt. We're From Barcelona hatte nicht nur die Sterne im Visier, sondern auch unsere Herzen. Und wer sich von der geballten Popnaivität bezaubern ließ, auf den wartete noch ein gesamtes Album voller bunt funkelnder Songs die Banalitäten wie Briefmarkensammeln, Verschlafen und Baumhäuser für nicht nur einen Sommer unheimlich attraktiv erscheinen ließen. Es gibt One Hit Wonder im Sommer und es gibt echte Sommerhits, dieses Album ist voll von letzteren.
Platz 63
The Walkmen - Hundred Miles Off
Ein Album mit mehr Klasse als man ihm zunächst anhört. Auf eine Tour durch die weiten Trockenlandschaften der amerikanischen Südstaaten und Mexikos nehmen uns die Walkmen, und auch wenn man nicht immer wie auf Louisiana beim ersten mal die Trompeten hört, lohnt es sich die zunächst vielleicht enttäuschten Ohren genauer auf das heisere Treiben zu lenken. [mehr]
Platz 62
Boris - Pink
Völlig zu Unrecht steht dieses Album 2006 im Schatten von Boris' Kooperation mit ihren Drone-Metallerkollegen aus Amerika Sunn O))). Denn im Gegensatz zu Altar lassen Boris hier nicht nur die morastigen Soundsphären aufsteigen, sondern wechseln mühelos in ungemein hart krachende Hardrockkracher über, was Pink zu einer weitaus abwechslungsreicheren Angelegenheit macht und weitaus mehr von Boris' Facettenreichtum zeigt, der auch pure Noisedebakel oder 20 Sekunden kurze Grindcore-Atombomben umfasst.
Platz 61
Volcano! - Beautiful Seizure
Herrje, wie soll man dieses Album beschreiben ohne dass es furchtbar klingt? Avangardistische Rocker basteln unvorhersehbare Songmonster, die so mir nichts dir nichts explodieren oder implodieren, mit Dumrhythmen die sonstwohin rennen und Gesang in einer unentzifferbaren Phantasiesprache (ohne Scheiß, das hier sind die Lyrics!). Egal wie oft ich ihn höre, Apple Of A Gun ist einfach der ungewöhnlichste und spannendste Song des Jahres, und zum Glück nicht der einzige Anfall von Wahnsinn der Volcano! hier ereilt hat. Wir fordern: mehr Exzentrik!
Platz 60
The Paper Chase - Now You Are One Of Us
2006 gab es schon so manches Monster im Wandschrank zu entdecken. Auch John Congleton hat seins mal wieder rausgelassen, und ein zum in die Hosen scheißen schaurig schönes Album hingelegt. Du kannst versuchen wegzulaufen, aber zur Not folgen dir The Paper Chase halt auch in deine Träume, denn sie wissen genau wo du schläfst. [mehr]
Platz 59
Serena-Maneesh - Serena-Maneesh
In Schweden macht man nicht nur Pop oder in letzter Zeit auch verstärkt Elektronik, auch ein krautig-psychedelisches Wunderwerk wie dieses kann dort entstehen. Ob Serena-Maneesh auch von der staatlichen Popförderung profitierten weiß ich nicht, aber mit so einem Album wird man so oder so berühmt. [mehr]
Platz 58
Cat Power - The Greatest
"Oh nein, Chan Marshall nimmt keine Drogen mehr!" Wer das Album nicht gekauft hat weil er diese Vorstellung nicht ertragen kann hat nicht nur Komplexe, sondern verpasst auch wieder mal viele phantastische Songs die ganz und gar nicht so ohne Ecken und Kanten sind wie manche Besprechungen von The Greatest behaupteten.
Platz 57
Carla Bozulich - Evangelista
Manche Dinge ändern sich zum Glück nie, und so zeichnen die Künstler des Constellation-Labels immer noch den Verfall der Welt in düsteren Bildern. Neu hinzugekommen zu der munteren Montrealer Truppe ist dieses Jahr Bozulich, und wenn Carla mit vor Wut und Pein triefender Stimme durch den Raum peitscht schafft sie es mühelos, die dunklen Klangversammlungen rundherum vergessen zu machen. Wie oft hat man schon eine Platte, auf der ein Low-Cover eins der fröhlicheren Stücke ist?
Platz 56
Islands - Return To Sea
The Unicorns sind tot, es leben Islands! Spleenige Pop-Perlen en masse werden hier aus dem Wasser gefischt und feiern die ganz große Karibikparty. Oder gibt es kanadische Inseln? Wenn ja stell ich sie mir zumindest ungemein sonnig vor, und Islands haben dort hoffentlich das Musikmonopol. Auch wenn der Tod immer wieder anklopft, ist die morbide Faszination längst nicht so prävalent wie auf dem Unicorns-Schwanengesang Who Will Cut Our Hair When We're Gone. Wenn es mal melancholisch wird, dann aber auch schon mal ernster und weniger verspielt als früher. Man wird ja auch mal ein bisschen erwachsen, selbst als Einhorn.
Zur Blogeinweihung hab ich schon mal eine gemacht, aber für so lange Texte fehlte mir diesmal die Zeit und auf 31 konnte ich es auch auf Biegen und brechen nicht beschränken, deswegen diesmal diese Form.