A Hawk And A Hacksaw



Toll wie sich Musikkultur ändert. Früher hätte man A Hawk And A Hacksaw noch umständlich mit "was Calexico mit Americana machen, machen die hier mit Balkanmusik" anpreisen müssen. Heute dagegen kann man jedem der den Bereich Indie-Musik aufmerksam verfolgt einfach sagen: "Das klingt so ähnlich wie Beirut." Was natürlich einerseits stimmt, andererseits völlig die Leistungen von Jeremy Barnes verkennt: Nicht nur hat er vor Jahren Neutral Milk Hotel kraftvoll am Schlagzeug unterstützt und anschließend als A Hawk And A Hacksaw (das reicht, ab jetzt benutz ich Abkürzungen) die Balkan-Elemente, die bei NMH gar nicht mal so bewusst eingesetzt wurden, weiter erforscht, sondern zuletzt auch einem Mann, der fast so jung war wie Barnes selbst als er bei NMH begann, beim Erschaffen seines ersten Albums geholfen. Dieser junge Mann war eben Zach Condon alias Beirut.

Lange Rede, kurzer Sinn: wem gefällt wie Condon Musikelemente aus verschiedenen Kulturen vermischt, der sollte sich unbedingt anhören was Barnes mit neuerdings festem zweitem AHAAH-Mitglied Heather Trost und zahlreichen Gastmusikern (u.a. auch Condons Bruder Ross) auf dem mittlerweile dritten AHAAH-Album The Way The Wind Blows anstellt. Die unterschiedlichen Einflüsse kann man hier nicht an einer Hand abzählen, und mir fehlt wie wohl den meisten ganz ehrlich das nötige Fachwissen um dies im Detail zu tun, aber das braucht man ja auch gar nicht um Barnes' herrliche Kompositionen, die gewöhnliche Songstrukturen auch mal mit Vergnügen in den Wind schießen, zu genießen.

[MP3] A Hawk And A Hacksaw - In The River
[MP3] A Hawk And A Hacksaw - God Bless The Ottoman Empire

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