Girl Talk



Mit Mashups ist das so eine Sache. Schon seit 2manydjs in ihren Radioshows und später auf Mixtapes und offiziellen Albenveröffentlichungen bekannte Songs zu neuen vermischten, gab es Kombinationen die auf wundersame Weise funktionierten (Destiny's Child + Nirvana, The Prodigy + Enya uvm.), aber weitaus mehr die ihren Reiz schnell verloren und weniger musikalisch interessant oder originell waren als vom Konzept her. Das einzige Konzeptalbum das für mich auf ganzer Länge mit den besten 'normalen' Musikveröffentlichungen mithalten konnte war das brilliante A Night At The Hip-Hopera der Kleptones.

Die Musik von Girl Talk alias Gregg Gillis würde ich nicht mehr als Mashups bezeichnen. Er hat für seine Alben ein Gesamtkonzept das nichts direkt mit dem Material zu tun hat an dem er sich bedient, vielmehr brilliert er darin unzählige Songs aus Hip-Hop, Rock, Disco, Pop und allem was man sich sonst noch denken kann zu einem pausenlosen Strom von Musik zu vermischen der einfach so viel Spaß macht und zum Tanzen bewegt wie möglich. Die große Kunst dabei liegt nicht nur in der schieren Menge an verwendeten Samples mit denen er gekonnt jongliert, sondern auch darin wie er diese miteinander verflechtet und vor allem wie er sie ineinander überfließen lässt. Die Übergänge zwischen den selten länger als 30 Sekunden dauernden einzelnen Passagen sind einfach fantastisch und tragen mit dazu bei dass die Songs auch bei dutzendmaligem Hören nicht an Faszination verlieren.
Sein aktuelles Album Night Ripper kann über sein Label Illegal Art oder neuerdings auch Amazon bezogen werden. Live scheint er übrigens der pure Wahnsinn zu sein wie man im folgenden Video sieht, da steht nach 2 Minuten schon das Publikum auf der Bühne, Gillis nur noch mit halb so viel Kleidung und und der ganze Saal in Flammen.

[Video] Girl Talk live (Youtube)
[MP3] Girl Talk - Hold Up
[MP3] Girl Talk - Bounce That

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