My Morning Jacket - At Dawn
Von Uli am 28. März 2006, 10:04
Durch Band Of Horses gestern musste ich stark an dieses Album denken. Besonders durch ihr letztes Album Z dürften die meisten schon von My Morning Jacket gehört haben, mein Lieblingsalbum von ihnen ist aber schon was älter: At Dawn von 2001. Ihr Sound war damals noch etwas spärlicher, und zugleich weiter ausgebreitet. Das Album klingt teilweise als wäre es in einem 20 Meter hohen Badezimmer aufgenommen worden, die Stimme des Sängers hallt fast eine halbe Sekunde lang nach während sie von den Kachelwänden immer wieder reflektiert nach oben steigt.Natürlich ist ein Badezimmer eher nicht der ideale Ort um diese Platte zu hören, das hier ist beste Lagerfeuermusik. Beim Hören von Lowdown fühlt man alles um sich herum dunkler werden, bis auf ein paar wenige Lichter in der Dunkelheit, und bei The Way That He Sings hört man geradezu die braungebrannte Sonne langsam am Horizont der weiten Prärie aufsteigen, während eine kleine Schar Büffel quer über eine notdürftige von Menschenhand geschaffene staubige Straße hinwegstiebt.
Aber My Morning Jacket machen nicht die Sorte anrüchigen Country den man in nerviger Fernsehwerbung gezeigt bekommt, auch kann man sie nicht den Weird Folk oder Antifolk-Bewegungen anordnen. In einem Anfall von Gehirninkontinenz habe ich ihre Musik damals als Emo-Country tituliert, aber ich muss sagen dass ich mit dem Begriff Post-Country durchaus zufrieden bin. Höret denn also, was Wunderbares passiert, wenn moderne Indieboys Post-Country machen:
[MP3] My Morning Jacket - The Way That He Sings
[MP3] My Morning Jacket - Lowdown
[MP3] My Morning Jacket - Bermuda Highway


