School Of Seven Bells - Put Your Sad Down

Schon kurios: Einserseits sind die Alben von School Of Seven Bells von mal zu Mal fünf Minuten kürzer geworden, so dass das diesjährige Ghostory mit ner Dreiviertelstunde ihr kompaktestes war. Andererseits bringen sie nun die Put Your Sad Down-EP heraus, die mit fünf Songs über 32 Minuten mehr Musik bringt als manch andere Band mit ihren Alben. Das liegt aber auch vor allem daran, dass das eröffnende Titelstück sich genüsslich über mehr als ein Drittel davon erstreckt, im Langformat, von dem ich schon befürchtet hatte, dass SVIIB es hinter sich gelassen hätten.

[Stream] School Of Seven Bells - Put Your Sad Down

Stream: Xinlisupreme - 4 Bombs

Nachdem Xinlisupreme schon vor gut zwei Jahren wieder aus der Versenkung aufgetaucht war, hat der japanische Noisepop-Maestro nun auch ganz hochoffiziell seinen ersten Tonträger seit einem Jahrzehnt herausgebracht. Die meisten Stücke auf dem physisch nur als (für Japan-Verhältnisse gar nicht mal so teuren) Import erhältlichen 4 Bombs gab es zwar schon 2010 über seine Homepage zum Download, aber im Gegensatz zu Megaupload, das die Zip-Datei damals hostete, ist Xinlisupremes Musik seitdem von keiner Entwicklung eingeholt worden, erscheint immer noch wie ein futuristischer Androidentraum unter Hochspannung.

[Spotify] Xinlisupreme - 4 Bombs

Stream: Milk Teddy - Zingers

Ich könnte ja langsam verstehen, wenn mir keiner mehr glaubt, ich find's ja selbst absurd. Aber: Heute ist wieder eine tolle neue Jangle-Platte aus Melbourne erschienen! Das Debüt von Milk Teddy ist allerdings einen guten Tick pedaleffektiver als dieses Trio, wirkt sogar mitunter wie eine flottere Kiwipop-Version von Pure X, in jedem Fall aber tun auch die Synthflächen der Eingängigkeit von Schimmergitarren und anmutigem Falsettgesang keinen Abbruch.

[Stream] Milk Teddy - Zingers

Chromatics - Running From The Sun

Andere Leute bringen regelmäßig eine größere Menge von Musik auf einmal raus. Johnny Jewel bringt lange nichts heraus, gelegentlich mal ein kleines Vorzeichen und dann irgendwann einmal aus dem Nichts heraus (oder auch Jahre nach der ersten Ankündigung) einen Riesenbatzen. Während diese schiefe Verteilung teilweise auf ungünstige Terminplanung (ganz zu schweigen vom abgelehnten Drive-Soundtrack, aus dem das Symmetry-Album hervorging) zurückführbar sein kann, liegt es aber nunmal auch daran, dass der Mann zugleich sehr produktiv und Perfektionist ist.

Jahre nachdem sie eigentlich verfrüht erschienen (und ihn dennoch bekannt machten) brachte er erst fertig gemasterte Fassungen der After Dark-Compilation und von Chromatics' Nite Drive heraus, lange frickelte er am diesjährigen Album der Band, wobei neben einer "Drumless"-Version von Kill For Love auch die Alternativfassungen und nicht verwendeten Stücke übrig blieben, die er nun zu einer Art Zweitalbum zusammengemischt hat, das sogar deutlich kohärenter als das eigentliche ausgefallen ist.

[Stream/Download] Chromatics - Running From The Sun