Stream: Dinosaur Jr. - I Bet On Sky

Ich weiß echt nicht, was mit dem letzten Dinosaur Jr.-Album so schiefgelaufen ist, denn auch abgesehen von einer CD-Fehlproduktion war Farms Produktion dermaßen zuklumpend laut, dass ich's mir selbst bei größerem Gefallen an den Songs nicht angetan hätte. Dabei waren John Agnello und J. Mascis dort ebenso studioverantwortlich wie für Beyond und I Bet On Sky, das nun wieder völlig in Ordnung klingt und darüber hinaus die Band in gniedeliger Bestform zeigt, in der Mascis auch nicht so ganz erdrückend überpräsent ist.

[Stream] Dinosaur Jr. - I Bet On Sky

Miguel - Kaleidoscope Dream: Air Preview

Auf das erste Tripel folgt der Mittelteil von Kaleidoscope Dream in Form drei neuer Songs, inklusive des falsettierten Titelstücks, das umweht von spektralem Nebelhauch orchestrale und elektrisch-sechssaitige Ausbrüche nur andeutet. Zunehmend wird über The Thrill klar, dass sich hier jedes Stück mit eigenem Klangbild dennoch zum kohärenten Ganzen einfügt und wenn Do You... mit "Do you like drugs? / Do you like hugs?" mal nicht zeigt, dass Miguel stimmlich einfach Sachen bringen kann, die bei anderen untragbar wären, dann weiß ich auch nicht.

[Stream] Miguel - Kaleidoscope Dream: Air Preview

Dirty Projectors - Hi Custodian

In Hi Custodian, dem surrealen Musik-Kurzfilm von Dirty Projectors, gibt es keines ihrer Albumstücke komplett zu hören. Dennoch hätte das wohl schon gereicht, um mich zum Erwerb von Swing Lo Magellan zu bewegen, hätte ich es nicht bereits gehabt. Denn auch wenn man wie beim Film das "Art"-Präfix darauf pappen kann, ist die Musik darauf Pop der catchigsten Sorte, lässt sich jeder Song ungeachtet seiner Gesamtkomposition auf zwei-drei Motive, Momente runterbrechen, deren Zentralität sich David Longstreth bestens bewusst ist - schließlich ist Hi Custodian praktisch ein Medley eben jener denkwürdigen Songteile.

[Video] Dirty Projectors - Hi Custodian

Julia Holter & Nite Jewel - What We See

Es ist wohl die zynische Sichtweise, wenn sich ein gemeinsamer Song von Julia Holter und Nite Jewel ziemlich genauso anhört, wie man es erwartet hat. Erfreulicher gesehen kombiniert What We See die Talente beider eben so, wie man es sich erhofft hätte: Hirngespenstiger, pausenfreudiger Gesang aus Holters Äthergefilden zu solidem Beattreiben und Pluckersynths aus Ramona Gonzalez' Funk-Abendstunden, als goldene Mittellinie sprenkelt sich ein moodsiger Pianolauf dazwischen.

[Video] Julia Holter & Nite Jewel - What We See