Stream: Lovelock - Burning Feeling

Dass mir bei der Suche nach dem Veröffentlichungsdatum für Lovelocks Album gleich ein französischer Grabbelfilm ans Herz gelegt wurde, kann nur eins bedeuten: Am 27.04. stehen mit Burning Feeling sexy Zeiten an! OK, genau genommen bot mir Amazon noch vorher eine öde Biographie und wirre Endzeit-Esoterik an, aber hey, wenn Algorithmen für eins gut sind, dann zum wirren Herbeifabulieren unfundierter Zusammenhänge. Und nachdem man sich die Hälfte davon schon durch etwas bessere Suchalgorithmen vorab anhören konnte, gibt's nun auch den Rest von Steve Moores funkelnd bombastische Disco-Synth-Chillout-Extravaganz zu hören. Egal was man damit auch anzufangen gedenkt.

[Stream] Lovelock - Burning Feeling

SPICA - Painkiller / SISTAR - Alone

Mal von dem Zufall mit den Großbuchstaben abgesehen, sind die beiden Singles vielleicht ein guter koreanischer Pop-Pulsmesser. Nachdem über die letzten beiden Musikjahre Robo-Tune und glittriger Club-Bombast in alle Höhen und Tiefen zerhackt und rekombiniert wurden, sind Painkiller und Alone nun von wenig maschinierten, lang gezogenen Stimmen geführt. (In dem, was sie projizieren natürlich nur) Ernster, introvertierter, smoother, allerdings dabei nur wenig in maximalisticher Überfrachtung einsteckend. Vor allem Letzteres reiht von Anfang bis Ende eine einprägsame Melodie an die andere, in den instrumentalen wie den vokalen Elementen, wobei SPICA sogar einen wortwörtlichen Killer-Hook auf Lager haben.

[Video] SPICA - Painkiller
[Video] SISTAR - Alone

Stream: Evans The Death - Evans The Death

Das hat dem ewig anbrechenden Frühling noch gefehlt: Ein zünftig kloppendes Indiepop-Album. Sicher, Evans The Death rasen nicht so daueraufgedreht wie letztes Jahr die Slumberland-Nachbarn von Gold-Bears durch ihr Debütalbum. Doch glänzt das gestern erschienene Evans The Death vor allem durch angepunkt-energetische Songs, die nicht nur wegen Hooks, sondern auch das Dynamikgespür und die charismatischen Vocals des britischen Quintetts deutlich langfristigeren Reiz haben als manch apathisch-dauerverhallter Spectorismus aus Übersee.

[Stream] Evans The Death - Evans The Death

4Minute - Volume Up

Irgendwie war ich schon drauf eingestellt, von 4Minutes neuem Minialbum enttäuscht zu werden. Nur das Titelstück Volume Up ist von ihrem fruchtvollsten Kollaborateur Shinsadong Tiger, doch auch wenn der Rest eher OK ist und nicht mehr, dieses eine bringt's dann doch. Ich bin sicherlich vorprogrammiert, einen Song zu lieben der sowohl Pianohämmern, Saxophon und eingespeistes Stadionanfeuern hat, doch auch die Vokalistinnen sind hier essentiell: zunächst Hyuna mit ihrem perfektioniert eishartem Biton im Anschrauben zu einem Refrain, dessen vergessenswürdige Gesangsmelodie Jiyoon vergessen macht, wenn sie zur instrumentalen Hälfte dermaßen hoch abhebt, dass sich Shinsadong gedacht haben muss "Das klingt doch genau wie ein ... da muss ein Saxophon dazu!". Denn in der Tat: Wo die Stimme aufhört und der Blechtrichter beginnt, lässt sich in diesem trotz Eurobeats weich gezogenem Song kaum mehr feststellen.

[Video] 4Minute - Volume Up

Stream: Dawn Richard - Armor On

Ich hab mir dieses Jahr bislang 23 EPs und Alben zugelegt. Ganze 9 davon gibt es auf Spotify zu hören - also nein, als Zukunft des Musikhörens taugt es nicht gerade. Dennoch werd ich, da man die Seite nun wie Simfy zum Probehören nutzen kann, gelegentlich darauf verlinken, wenn es keine andere Möglichkeit gibt um derzeitige Favoriten zu teilen. Zum Beispiel mein Popalbum des Jahres, Dawn Richards Armor On, das in einer allesfresserischen Art sphärischen R&B in diverse Dance-Stile einbettet und dabei doch ein kohärenteres Gesamtbild ergibt als die meisten monostilistischen Alben.

[Spotify] Dawn Richard - Armor On