Video: Handsome Furs - What About Us



Wer sich den Pressetext - oder eine davon abkopierte Rezension - zum neuen Album der Handsome Furs durchgelesen hat, wird als großen Unterschied zu den Vorgängeralben ausgemacht haben, dass es großteils auf Synthesizern komponiert (wohlgemerkt nicht eingespielt) wurde. Wer es tatsächlich mal gehört hat, wird gemerkt haben, dass hier die Gitarre zwar stärker als Textur denn als Melodieriffer verwendet wird, Sound Kapital aber vor allem durch sein Halldimensionierung in einer anderen Liga spielt. Klangen Songs wie Evangeline so, als würde man den beiden beim Spiel in einem Kellerclub oder noch intimerem Rahmen zuhören, klingen Gesang, Gitarre, Synth und Schlagmaschine in What About Us nach dem Anschlag weiter, voluminöser nach, auf einmal transportiert einen diese Musik in eine Halle mit mehreren hundert Menschen, alle völlig verzückt vom handausstreckenden Zaubermoment um die 3-Minuten-Marke rum.

[Video] Handsome Furs - What About Us

Stream: Stephen Malkmus & The Jicks - Mirror Traffic

Es hatte so den Anschein, als hätten Stephen Malkmus & The Jicks mit ihrem letzten Album eine neue Entwicklung begonnen und eine alte fortgesetzt. Zum Einen funktionierten sie auf Real Emotional Trash als hektikbefreite, harmonierende Band die beliebig lang in Jams entspulen konnte, zugleich wirkten Songs wie Wicked Wanda fast schon wie eine lineare Fortsetzung von Terror Twilight. Nun scheint sie der Weg aber wieder zur Kürze geführt zu haben, fast doppelt so viele Stücke wie auf dem Vorgänger bietet das diesen Freitag erscheinend Mirror Traffic, auch dass der als Produzent bizarr überschätzte Beck dabei seine Finger im Spiel hatte, macht mich mal leicht skeptisch ob dieser jüngsten Entwicklung. Aber mal hören.

[Stream] Stephen Malkmus & The Jicks - Mirror Traffic

Video: Young Galaxy - Blown Minded



Shapeshifting ist eines der erstaunlichsten Alben des Jahres - und sich dessen in seinem Titel auch vollauf bewusst. Eine Band lässt ihre eingespielte Musik mit nahezu blindem Vertrauen von jemand anderem übern Haufen werfen und fertig stellen; so weit, dass sie von Anfang an unverkennbar nach dem Schaffen von Produzent Dan Lissvik klingt, mehr als dass man die Band darin wiederfindet, deren Name auf der Platte ausgezeichnet ist. Doch mit dem zweiten Song Blown Minded ändert sich das, die Klangfläche wird breiter, auch wenn unter ihr immer noch Studio-Beats ackern, vor allem aber durch Catherine McCandless' halb abwesenden, halb allwissenden Gesang drücken Young Galaxy der Musik - ihrer "eigenen" - auch wieder ihren eigenen Stempel auf. Die einzige Sorge, die ich dabei habe ist, dass die einzigartige Magie dieser Platte live verschwinden könnte, wenn sich der näher an der ursprünglichen Bandvision gelegene Sound als enttäuschend herausstellen sollte. Aber das wird sich in ein paar Wochen zeigen.

[Video] Young Galaxy - Blown Minded

Das Route Du Rock Festival Im Livestream

Das Route Du Rock im französischen Saint-Malo dürfte das meisterwähnte Festival auf diesen Seiten ausmachen, das ich nicht selbst besucht habe. Das liegt zugegeben nicht allein am Musikprogramm, sondern auch daran, dass es zweimal im Jahr und aus der Ferne miterlebbar stattfindet. Und egal wie es die kommenden Tage meteorologisch aussehen wird, morgen beginnt definitiv die diesjährige Sommerausgabe, von der eine ganze Reihe Konzerte auf ARTE Live Web gestreamt wird. Gerade erst hinzugekommen ist der morgige Auftritt Sebadohs, gefolgt von den großartigen Electrelane, Low, Battles, Blonde Redhead und noch einigen anderen:

La Route Du Rock Collection D'Été auf ARTE Live Web