Da die Videoshow ihren Liveauftritt sehr bereicherte wäre es schade gewesen wenn Von Spar zu HyBoLT kein Video gemacht hätten. Das ist nun aber doch passiert, zumindest zu einer gegen Ende leicht gekürzten Version des Stücks, und wie das Stück selbst hantiert auch das Video mit einem ganzen Haufen an Einzelzutaten, darunter Esoterikgestalten, VHS-Störungen, 80er-Hightechgrafik, ein Flugzeugabsturz und Insekten die einen unangenehm direkt anstarren.

[Video] Von Spar - HyBoLT

Los Campesinos! sind sicherlich keine Band die sich von ihren Fans abschottet. Auf ihrem interaktionsfreudigem Blog, das sie mittlerweile auch zu ihrer Homepage gemacht haben, konnte man die vergangenen Monate in Wort, Bild und Video ihre Tourerlebnisse, die Aufnahmen zum neuen Album, die Mahlzeitkritiken von Drummer Ollie oder das Ansammeln einer großen 7"-Sammlung verfolgen die seit gestern verlost wird. Und seit einer Stunde gibt es dort aus heiterem Himmel auch einen neuen Song zu hören, begleitet von obigem Video (dessen Entstehung schon im Voraus angedeutet wurde) das mit seinen Strandbildern schwer an Sincerely-Yours-Clips erinnert. Der Song selbst ist sicherlich ein großer Schritt weg vom fröhlichen Tweexcore der Anfänge und setzt die ernsteren, düstereren Themen der letzten Platte fort (Xiu Xiu klingen hier nicht nur im gellend verzerrten Gesang an), bleibt aber groß, geigenhaltig und gruppengesangig.

[MP3] Los Campesinos! - The Sea Is A Good Place To Think Of The Future

Das Debüt von HEALTH war vor zwei Jahren nicht perfekt oder extrem originell, enthielt aber einen gehörigen Schuss krachiger, trommeliger Energie und vor allem erkennbares Potential für Verbesserung. Das konnten vorab zumindest der mächtig stampfende Neon-Noise von Die Slow und das atemlose Gitarrengewitter We Are Water erfüllen, nun kann man auch den Rest des nächsten Freitag erscheinenden Get Color anhören.

[Stream] HEALTH - Get Color

Es scheint als würde dieser Tage an jeder Ecke darüber berichtet, aber ich finde es kann wirklich nicht oft genug betont werden wie legendär die Alben sind die diesen Monat wiederveröffentlicht werden. Die Rede ist natürlich von Sunny Day Real Estate und Saint Etienne, die beide nächste Woche jeweils zwei ihrer 90er Alben neu aufpoliert und mit Zusatzmaterial versehen bekommen. Diary von SDRE ist der Grund warum ich nie etwas Schlechtes mit dem Emo-Begriff verbinden werde (zumal die Musik auch völlig anders klingt als man es von der heutigen Pop-Punk-Version gewohnt ist), wuchtige Musik zu wimpigem Gesang hat vielleicht nie jemand besser hinbekommen. Allein das Trommeln auf Seven, hach.

[Video] Sunny Day Real Estate - Seven

In die Welt von Saint Etienne beginne ich offenbar genau zur rechten Zeit einzusteigen, die ersten beiden Neuauflagen waren schon mal, sowohl was den musikalischen Inhalt als auch Design und Bonusmaterial wie Essays angeht, grandios was sich auch auf So Tough und The Sound Of Water fortsetzen dürfte. Zumindest nach meinem bisherigen Eindruck hatten Saint Etienne locker genau so viele ihrer besten Songs oder bessere Alternativversionen davon jenseits von wie auf regulären Alben veröffentlicht, weswegen diese umfangreichen Sammlungen sich auch wirklich lohnen. Zu Hören gibt es beide bereits komplett auf last.fm:

[Stream] Saint Etienne - So Tough
[Stream] Saint Etienne - Sound Of Water

Nachdem ihre ersten EPs noch ein paar Gehversuche in eher seichte Gewässer enthielten scheinen A Mountain Of One für ihr Debütalbum davon weise Abstand genommen zu haben und sich stattdessen für unendliche Weiten entschieden. Die Vorabsingle Bones war schon exzellenter Weltraumrock, und auch die anderen Stücke die ich vom diese Woche erscheinenden Institute Of Joy gerade höre klingen nicht minder eindrucksvoll und vielschichtig. Mal hören was der Rest so bringt.

[Stream] A Mountain Of One - Institute Of Joy

Seit Mike Sniper nach wenigen Monaten das Experiment Liveband für beendet erklärt und sich aufs alleine musizieren und den Betrieb seines Labels zurück gezogen hat hat gibt es ungewohnt wenig Neues von Blank Dogs zu hören. Was ich auch ganz gut finde, hatte nämlich so endlich die Gelegenheit mich richtig in Under And Under reinzuhören nachdem mir mit Kopfhörern auffiel wie unauffällig wohlgeformt doch der Klang vieler Songs ist. Zu Tin Birds gibt es mittlerweile auch ein Video, aus einer Barrage flickernder Bilder schieben sich dabei nur ab und zu erkennbare Formen heraus, da hätte man noch bessere Chancen die nebligen Lyrics des ansonsten relativ eingängigen Songs zu verstehen.

[Video] Blank Dogs - Tin Birds