Mungolian Jet Set


Seit ich letztes Jahr Tim Finneys Artikel über sie las habe ich das Remix-Treiben der Norweger vom Mungolian Jet Set genüsslich verfolgt, in Sachen irrsinnig weitgreifende Stilvermischungen sind die nämlich derzeit von niemandem übertroffen. Oft mit einer Prise Humor versehen navigieren sich ihre Stücke durch vielfältige Gewässer aus Italo, Psych, Folk, Funk, Prog und Hastdunichgesehn, dass die einzelnen Zutaten klarer herausgestellt werden als beim aktuellen Werk ihrer Landsleute Lindstrom & Prins Thomas resultiert eben in dieser enormen Vielfältigkeit bei der man nie weiß was einen beim nächsten Stück erwarten mag.

Da bekommt man mal etwas immens Schönes wie Glitches, ein anderes Mal das finstere Creeps oder das Tanzflurepos Original Highway Delight, selten unterschreiten sie sie 6-Minuten-Länge, erscheinen dabei aber oft genug eher zu kurz als zu lang. We Gave It All Away... Now We Are Taking It Back, eine Sammlung ihrer Remixe der vergangenen Jahre, gibt es bereits als Download, am 17.08. erscheint sie dann auch auf Doppel-CD.

Mungolian Jet Sets Myspace

Neues Von Hope Sandoval & The Warm Inventions, Why?

Seit Tagen schwirrt mir eine kleine Melodiebewegung durch den Kopf Ohr, und nachdem ich ergebnislos meine Magnetic-Fields-Sammlung durchgehört habe ist mir eben endlich aufgefallen dass die magischen vier Töne vom neuen Stück von Hope Sandoval & The Warm Inventions stammen. Nachdem Beach House in ihrer Abwesenheit durchaus ein adäquater Ersatz waren ist es nun schön zu hören dass die Mazzy-Star-Sängerin 8 Jahre nach dem schwer unterbekannten Bavarian Fruit Bread mit einem neuen Album zurückkehrt, man darf sich schon mal auf mehr Seelenstreichelei wie diese gefasst machen:

Hope Sandoval & The Warm Inventions - Blanchard

Weniger schwer zu erkennen sind die Songs von Yoni Wolf, denn die Stimme von Why? ist nun mal schwer charakteristisch. Allzu lange ist es noch nicht her dass Why?s bislang großartigstes Album Alopecia erschien, im Herbst steht mit Eskimo Snow aber bereits der Nachfolger an dessen erster Vorgeschmack sich auch sehr saisongemäß, vor allem aber catchy anlässt.

[MP3] Why? - This Blackest Purse

The Decline Of Western Civilization Part IV: The Twitter Years

Ach ja, lauft um euer Leben, versteckt eure Töchter, vergesst nicht den Herd auszuschalten etc., ich bin jetzt auch auf diesem Twitter an- und aufsässig. Erst hatte ich nur nen Account angelegt um meine Lieblingsmusiker und -labels bequemer stalken zu können, aber es hat sich schnell als bequem erwiesen um aktuelle Links und kurze Gedanken zu posten. Und seit Anfang des Monats versuche ich mich auch noch an täglichen Mini-Texten zu einzelnen Songs (genau genommen stehen dort dafür weit weniger als 140 Zeichen zur Verfügung, mit Künstler und Titel und #sotd-Tag und Link bleiben allerhöchstens 100 über) die hier sonst auch oft keine Erwähnung finden.

Neues Von Mission Of Burma

Ähnlich wie Dinosaur Jr. scheint den Postpunk-Pionieren Mission Of Burma ihre jahrzehntelange Trennung kein Bisschen geschadet zu haben, im Gegenteil war The Obliterati locker das modernste und mächtigste Gitarrenalbum 2006 . Im Herbst erscheint die neue Platte The Sound The Speed The Light und die jetzt schon davon zu hörende Single 1, 2, 3, Partyy! mutet etwas chaotischer an mit verstreuten Stimmen und fast schon aus der Schiene laufendem Schlagzeugspiel, wenn es daran geht das Lautstärke- und Energiepegel vereint zu heben und zu senken merkt man aber schnell dass hier alle an einem Strang ziehen.

[MP3] Mission Of Burma - 1, 2, 3, Partyy!

Dälek Kommen

Gerade haben sie ein herrliches Mono-Konzert überstanden, bald müssen meine Ohren aber schon wieder um ihre Unversehrtheit bangen denn in drei Wochen werden Dälek wieder ihre gnadenlos physischen Sounds auffahren. Beim letzten Mal hatten die im Gebäude 9 bei manch einem zur Flucht aus der ersten Reihe geführt, im kleineren Tsunami dürfte das Erlebnis noch intensiver werden worauf ich mich - adäquater Hörschutz vorausgesetzt - auch schon schwer freue.

04.08.2009 Hafenklang, Hamburg
05.08.2009 Tsunami, Köln
06.08.2009 W71, Weikersheim
07.08.2009 K4, Nürnberg
08.08.2009 Klangbad Festival, Scheer

Neues Von Zola Jesus, Cold Cave

Nach der New Amsterdam-CD-R und der hervorragenden Tsar Bomba-EP wird am 14.07. The Spoils bereits die dritte längere Veröffentlichung von Zola Jesus in diesem Jahr sein, gleichzeitig aber auch ihr erstes richtiges Album. Wer sich davon eine neue Milde verspricht sollte sich nicht zu große Hoffnungen machen, die Atmosphäre der von industriellem Maschinenpoltern durchzogenen Klangwelt Nika Roza Danilovas ist apokalyptisch und bedrohlich geblieben, lediglich sind die vob ihrer imposanten Stimme getragenen Melodien etwas feiner in das auch insgesamt präzisierte Gesamtbild eingewebt. The Spoils kann bei Sacred Bones bestellt werden (auf der CD-Version sind nebenbei auch die ersten beiden Singles mit drauf) und auf Myspace gibt es davon Clay Bodies und Sink This Dynasty zu hören.

Zola Jesus' Myspace

Auch für Cold Cave wird das am gleichen Tag erscheinende Love Comes Close eigentlich erst das Debütalbum darstellen, war die vor wenigen Wochen erschienene Cremations doch als Compilation mehr ein Dokument der Entwicklung von Wes Eisolds Soloprojekt bis zur jetzigen Inkarnation als mehrköpfige Band (u.a. inkl. Caralee McElroy und Dominick Fernow aka Prurient). So kann man McElroys Stimme dann auch auf Life Magazine hören, selbst im Vergleich zum für CC-Verhältnisse stark aufgehellten synthpoppigen Titelstück des Albums nochmal ein Klang der sich doch sehr von den dunkeldüster-noisigen Anfängen abhebt.

Cold Caves Myspace