Stream: The Horrors - Primary Colours

Ganz ehrlich, The Horrors haben mich nie die Bohne interessiert, die NME-Neuentdeckung der Woche die sich einzig mit doofen Promofotos aus der Masse abheben konnte. Sonst hätte mich der neue Song Sea Within A Sea wahrscheinlich auch gar nicht so neugierig gemacht, aber der klang zumindest so als hätten sie sich ein paar neue (und nicht so ausgelatschte) stilistische Blaupausen gesucht. Ob Primary Colours mehr als nur eine Ansammlung geschmackvoller Referenzen ist kann man jetzt schon mal erprobehören bevor es nächste Woche erscheint.

[Stream] The Horrors - Primary Colours

Titus Andronicus' Garagenauftritt

Einen kleinen Einblick in das Jerseyer Heimleben von Titus Andronicus konnte man bereits im ersten Teil ihrer Tourdoku bekommen. So wirkt es nicht ganz unvertraut wenn die fünf nun von der Küche aus rüber in die Garage wandern um dort vier Stücke für A>D>D zu spielen, darunter ihre selbstbetitelte Hymne und den bereits dritten Teil des Pessimismus-Opus No Future. Ein bisschen absurd ist es dann schon dass sie ausgerechnet an diesem Ort etwas weniger garage-dreckig klingen als sonst. Das Finale ist übrigens grandios, unbedingt zu Ende sehen.

Titus Andronicus Bei A>D>D

Cosmic Hits & Disco Trips


Nach der letztjährigen regelrechten Flut an formidablen Longplayern war es bislang 2009 etwas stiller in Sachen Neu-/Cosmic-/Italo-/Beach-/Choose-Your-Own-Adjective-Disco. Nun aber kommen innerhalb von drei Wochen gleich zwei ziemlich gut aussehende Doppel-CD-Compilations die nahegelegen dass die Qualität in letzter Zeit eben vor allem auf Singles und Remixes zu finden war. Bereits am kommenden Freitag schicken die Münchner von Permanent Vacation Selected Label Works Nr 1 ins Rennen und versammeln darauf u.a. Highlights der jüngeren Labelgeschichte von Sally Shapiro, Dølle Jølle und einen neuen Track von den Labelchefs mit Miss Kathy Diamond höchstpersönlich.


Mit 11 Tracks auf jeder CD erscheint am 15.05. im genau gleichen Format Milky Disco II: Lets Go Freak Out auf Lo Recordings. Auf deren Seite kann man sich auch bereits alle Stücke davon anhören, von den umrahmenden Westküsten-Vibes der beiden Windsurf-Mitglieder über die vielfältigen Beiträge von Soft Circle, Nite Jewel und Black Devil Disco Club. Zusammen mit den am gleichen Tag erscheinenden Alben von Meanderthals und Lindstrøm/Prins Thomas sollten spätestens ab dann die Frühlingsabende endlich wieder warm werden.

Neues Von Future Of The Left, Sunset Rubdown

Einen kleinen Nachteil hat dieses obsessive Internet-Fantum ja, wenn man jeden Song schon dutzendmal live gehört hat kommt einem die fertige Studiofassung dann selten richtig neu vor. So weiß ich zum Beispiel nicht ob mich das bombige Arming Eritrea von Future Of The Left nicht noch mehr aus den Socken gehauen hätte wenn ich die Livefassung jüngst nicht die Livefassung gehört hätte. Bombig wie gesagt und auch hier mit ungeheuer bösem Bass versehen ist es aber allemal und verspricht mit dem ebenfalls vorab zu hörenden I Am Civil Service gutes Gekloppe auf dem im Juni erscheinenden Travels With Myself And Another.

Future Of The Lefts Myspace

Bei Sunset Rubdowns neuem Song ist die Überraschung dann noch geringer, denn Idiot Heart (Ex-Icarus) ist mir nun wirklich schon lange bekannt. Vor allem klingt die Neuaufnahme gar nicht mal soo anders als die Daytrotter-Session, ist also abgesehen von leichten Overdubs ziemlich nah am Livesound der Band dran und damit weit entfernt von der anfangs nicht immer leicht durchdringbaren Dichte des Jahrzehnthighlights Random Spirit Lover.

Aber Produktion hin oder her, es bleibt ein herrlicher, elegant gewundener Song mit viel Wechselspiel von Gesang und Gitarre, Woah-Oh-Oh, altvertrauten Krugschen Textmotiven, sanften Synthwellen, Extrapercussions und beschäftigtem Schlagzeugspiel das alles zusammen über sechs Minuten abenteuerlustig voran treibt. Kurz, Sunset Rubdown in all ihrer erfindungsreichen Pracht anno 2009. Nur noch, oh shit, 10 Wochen bis zu Dragonslayer. Der Countdown läuft.

[MP3] Sunset Rubdown - Idiot Heart

Make It Modern(ist)


The Modernist Editions nimmt die Titel von 25 Alben beim Wort und entwirft in simpel-elegantem Piktogrammstil Neuinterpretationen ihrer Cover. Das ist nicht nur schön anzusehen sondern bietet auch zugleich ein nettes Miniquiz, ohne Kenntnis des genauen Titels ist es z.B. nicht ganz leicht das obige Pavement-Album zu nennen. Dieses und 25 weitere Cover gibt es beim immer wieder besuchenswerten Covertart-Blog Sleevage zu sehen.

Das Coachella-Festival Im Livestream

Wenn ich gerade so aus dem Fenster schaue scheint der Sommer noch weit entfernt, aber in den USA zumindest wird an diesem Wochenende mit dem Coachella-Festival die Open-Air-Saison eingeläutet. Wie jedes Jahr kann man sich auch einen Teil des Spektakels live im Internet anschauen, ab Freitag geht's kurz vor Mitternacht los (9 Stunden Zeitverschiebung IIRC) und man kann als Langwachbleiber oder Frühaufsteher u.a. The Hold Steady, Morrissey, Liars, M.I.A. und The Cure live in Aktion erleben.

Coachella Livestream