Stream: Fight Like Apes - Fight Like Apes And The Mystery Of The Golden Medallion

Da hier eh ziemlich britische Woche zu sein scheint ist ein bisschen mehr von den famosen Fight Like Apes gewiss nicht fehl am Platze. Deren bislang nur im Ausland erschienenes Debütalbum habe ich mittlerweile auch komplett gehört, und bis kurz vor Schluss hält es atemlos genau was die bisherigen Songs versprochen haben: Hohes Melodienkonzentrat, Keyboards auf denen wüster gerifft wird als auf vielen Saiteninstrumenten, abwegige Popkulturreferenzen en masse, Songtitel wie einst bei Be Your Own Pet (Snore Bore Whore, Lend Me Your Face, Megameanie) und mit letzterem sogar einen Melt-Banana-Achtsekünder. Kurzum ein furioser Spaß den ich mir jetzt mit Sicherheit zulegen werde, anhören kann man es komplett online:

[Stream] Fight Like Apes - Fight Like Apes And The Mystery Of The Golden Medallion

Video: Future Of The Left - The Hope That House Built


Dass ich die neue Single von Future Of The Left richtig klasse finde hatte ich ja bereits erwähnt, nicht aufgefallen war mir da das angemessen kneipige Video zu diesem schön grimmigen Shanty das Nicorola entdeckt hat. Mittlerweile steht wohl auch endlich der Veröffentlichungstermin fürs Livealbum Last Night I Saved her From Vampires fest, zumindest laut Amazon soll das bereits nächste Woche erscheinen.

[Video] Future Of The Left - The Hope That House Built

Malajube live bei Bande à part

Wenn es nicht noch, wie so viele andere zur Zeit, kurzfristig um eine Woche verschoben wurde sollte heute Labyrinthes, das dritte Album von Malajube, erschienen sein. Das gab's ja bereits Anfang des Monats im Stream zu hören, für Bande À Part haben die vier aber auch noch eine 25minütige Session mit fünf der zehn labyrinthinen Stücke eingespielt die es in qualitativ überdurchschnittlich guter Videoform online zu sehen und hören gibt.

Les Sessions Bande à part avec Malajube

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Tatsächlich das Emoticon zu meinem Gesichtsausdruck über die volle Spielzeit hiervon: Ein auditiver Trailer zu Puncolle - Voice Actresses’ Legendary Punk Songs Collection der sich zu meinem großen Entsetzen als kein fiebriger Albtraum herausstellte als er sich heute morgen immer noch in meinem browser wiederfand. Offenbar dachte irgendwer ein Album voller schlechter Jpop-Cover von mehr-oder-weniger-Punkklassikern könnte irgendwie eine gute Idee sein, wer also schon immer eine Helium-Engrish-Version von Basket Case, Anarchy In The UK als Schmalzballade, R&B-Smells Like Teen Spirit oder Blitzkrieg Bop als Dancepop reimaginiert hören wollte: Viel Spaß!

Das schlechteste Coveralbum des Jahres

Konzert: Sky Larkin, Johnny Foreigner


Kaum zu glauben, endlich mal ein lang und heiß erwartetes Konzert das nicht abgesagt wurde. Der irrsinnigen Ausfallquote der vergangenen Wochen trotzend betraten gestern zwei der aufregendsten jungen Inselbands die Bühne des Gebäude 9, den Auftakt bereiteten Johnny Foreigner mit einem rasanten, überraschenden und kurzen Set. Überraschend deswegen weil die drei zur Hälfte neues Material spielten das weder auf ihrem Mini- noch ihrem großartigen vollwertigen Debütalbum zu finden ist, der einzige den ich davon kannte war das Eröffnungsstück Feels Like Summer, die anderen schienen teilweise noch nicht mal Titel zu haben. Also keine Singles und wohlerprobte Publikumserfolge wie The End And Everything After, Lea Room, Djs Get Doubts oder Salt Pepa And Spinderella, stattdessen volles Risiko ins Unbekannte.

So wurde ich wieder daran erinnert wie konfus ihre filigran chaotische Musik beim ersten Hören wirken, wenn süße Melodien quer über die Bühne, die drei Stimmen und vier Instrumente (Drummer Junior Laidley spielt gleichzitig noch eine kleine elektronische Wunderkiste) springen und Hals über Kopf in solide Felswände aus Verstärkerrausch, Teufelsgetrommel und purer frenetischer Energie rennen. Doch auch wenn nicht alle Songs so sauber rüber kamen wie das Sethighlight Eyes Wide Terrified war der Auftritt ein großer Spaß, wegen der Nimmermüdigkeit mit der Bassistin Kelly den Großteil der Bühne abrannte, des zutiefst merkwürdig anzusehenden aber doch effektiven Gitarrenspiels von Sänger Alexei mit Tierkopfmütze und den Einlagen des Drummers bei denen er den armen Roadie mit einem unerwarteten Anschlag zu Tode erschreckte und die Umziehpause seiner Mitspieler lakonisch mit einem bliependen Elektrosoundtrack untermalte.

Und natürlich weil vertraute Stücke wie das abschließende Yr All Just Jealous mit seinem Wechselgesang, den abwechselnd ruhigen und heulend die Luft zerreißenden Sektionen und einem noisigen Freakout zum Schluss live nicht minder eindrucksvoll sind als auf Platte. Schade aber dass JoFo sich als Vorband wohl nicht trauten mehr Stücke zu spielen als die Hauptband, ihr Songkatalog hätte noch locker für weitere 8 Stücke gereicht.


Daran dass man von Sky Larkin gerne noch mehr gehört hätte konnte das andere gemischtgeschlechtliche Trio an diesem Abend allerdings nichts ändern, nicht nur spielten sie zum ersten Mal überhaupt alle Songs ihres Debütalbums The Golden Spike live (dass Geography an diesem Abend Premiere hatte wäre aufgrund der Qualität der Darbietung aber nicht aufgefallen), als der Applaus auch nach der ersten Zugabe nicht verstummte musste Gitarristin und Sängerin Katie Harkin noch spontan die Aufführung einer B-Seite arrangieren mit (ungewöhnlich williger) Publikumsbeteiligung.

Ansonsten war der Auftritt nicht groß anders als der mit Los Campesinos!, dass es auch ohne den damaligen Überraschungseffekt toll war war dann eine angenehme Bestätigung der Livequalität dieser Band die den Energiepegel im Verlauf ihres Sets auch zu steigern schien. Auf der Bühne haben ihre Songs einfach eine Extraportion Schmackes, vor allem dank Drummer Nestor dessen Tiergrimassen, Schweißtropfengeschleudere über die ganze Bühne und rohe Gewaltattacken gegen seine hilflosen Trommeln nicht auf Tonband zu fassen sind.

Mehr Stimmen zum Konzert: Konzerttagebuch, Pretty-Paracetamol, WhiteTapes der KSTAr und Johnny Foreigner selbst.

Video: Fight Like Apes - Jake Summers


Den Link hatte ich zwar gepostet als ich über Fight Like Apes schrieb, da ich den Song schon kannte das Video zu Jake Summers aber erst jetzt gesehen wo mir den ganzen Tag schon ein "And everybody knows Summersummersummersummersummer's the man" durch den Kopf hämmert. Los geht's nach genau einer Minute, in dem Moment als der Song mit einem lauten "HEY!" von sanfter Synthballade in eine triumphale Doppeltrommel-Attacke explodiert fliegt auch die erste Faust und es entwickelt sich eine vergnügliche Schlägerei die klarstellt warum die Iren die Erfindung des Fight Pop für sich beansprucht haben.

[Video] Fight Like Apes - Jake Summers

Im Studio mit Dinosaur Jr. & Super Furry Animals

So oft ich auch über die finanziellen Vorteile digitaler Heimaufnahmen lese, bis auf eins oder zwei wurden alle meine 2008er Lieblingsalben immer noch im mindestens semiprofessionellen Studio aufgenommen, weswegen es mich auch freut dass Dinosaur Jr. und Super Furry Animals jetzt Einblicke in die Entstehung ihrer neuen Alben geben. Zu J (der verstörenderweise Helmut Kohl immer ähnlicher wird), Lou und Murph gibt es eine richtig gut gemachte Mini-Doku mit Interviews die Einsicht in die einst so spannungsgeladene Banddynamik geben und zwei komplett vorgespielten Stücken. Die Waliser dokumentieren ihre Aufnahmen hingegen selber mit tragbaren Videokameras und stellen das Ganze in 22 vierfach-Splitscreen-Episoden täglich online.

In The Studio: Dinosaur Jr.
Super Furry Animals' Studiodoku