Step Up The Dub

Einiges Interessantes tut sich derzeit in Sachen Dubstep. Zunächst wird am 7. Mai mit Soundboy Punishments die erste CD des großartigen Skull Disco-Labels erscheinen, und vermutlich damit dort neben dem Material der Übertalente Shackleton und Appleblim auch noch der nicht gerade kurze Villalobos-Remix von Blood On My Hands drauf passte wurde sogar ne Doppel-CD draus. Hörproben gibt es auf der Skull Disco-Homepage und auf Appleblims Myspace.

Eine weitere heiß erwartete Neuerscheinung Ende Mai ist die fünfte Ausgabe der Dubstep Allstars-Reihe, gemixt von N-Type. Fast überschattet wird diese für mich aber schon von der Ankündigung von Soul Jazz Records (die auch u.a. die tollen New York Noise-Compilations rausbringen), das mit Box Of Dub nun auch seine erste Dubstep-Veröffentlichung wagt. Und was für eine, nicht nur ist dort u.a. mit Digital Mystikz, Scuba, Skream, Burial und Kode 9 die Crème de la Crème versammelt, die Stücke erscheinen auch angeblich allesamt zunächst exklusiv auf dieser Veröffentlichung.

Die darauf enthaltene fertige Version von Burials Unite, das sich schon längere Zeit als Demo auf seinem Myspace tummelt, gab es am vergangenen Wochenende bei Mary Anne Hobbs' Sendung erstmals zu hören, bis Freitag kann die Sendung auch noch online gestreamt werden.

Zu guter Letzt noch etwas Lokales, im Mai wird es gleich zwei Dubstep-Events in Köln geben. Zum einen die nächste Ausgabe der monatlichen No Partial-Reihe im Westbahnhof am 10.05. (zu der ich es hoffentlich endlich mal hinschaffe, argh Donnerstag), zum anderen veranstaltet das Basspräsidium sein zweites Grime/Dubstep-Special im Tsunami Club am 26. Was anderswo in Deutschland und Kontinentaleuropa (das Dubstepfestival in Wien sieht wahnsinnig aus) los ist erfährt man am ehesten in der Eventsektion des Dubstepforums

Alan Sparhawk bei La Blogotheque



Knapp ein Jahr gibt es jetzt die fantastischen Concerts A Emporter, die Musiker mal an ganz ungewöhnlichen Orten wie Fahrstühlen, Badezimmern oder mitten auf einem See musikalisch einfangen, aber quasi zum Jubiläum sieht man Alan Sparhawk von Low durch die wohl am oftesten benutzte Lokalität wandern: Herrliche Pariser Altbauten. Und wow, diese Stimme trifft einen auch bei nicht gerade optimalen Aufnahmebedingungen und trotz Unterbrechungen und Pannen mit voller Stärke, die Sequenz in der Sparhawk langsam durch den dunklen Torgang zum Licht wandert ist eine der besten wenn nicht die beste in der ganzen Serie. Auf viele weitere erfolgreiche Jahre, Bon Anniversaire!

La Blogotheque 46 mit Alan Sparhark

Tweetastisch

Stylus rezensiert diese Woche in Zehnerabschnitten die ersten 50 Veröffentlichungen des legendären Labels Sarah Records. Was mich daran erinnert, wer es noch nicht kennt: Das grandiose Ende von Sarah Records die genau nach 100 Schluss machten.

We Are The Sons Of No One


The Replacements - Bastards Of Young

Es ist ja nicht jedes Video mit Musik das man im Internet findet ein offizielles Musikvideo. Da gibt es nicht nur unzählige von Fans aus bestehendem Material zusammengeschnittene oder auch selbstgedrehte Videos zu denen dann freizügig die gewünschte Musik als Untermalung benutzt wird (wird mittlerweile auch von Youtube offiziell als Service angeboten), häufig werden Videodienste auch als bloße Transporter von Audiomaterial benutzt. Das Bildmaterial ist dabei recht egal und kann aus einem wahllos gefilmten Stillleben oder direkt nur aus einem Standbild, einer Fotographie oder Zeichnung z.B. bestehen. So werden schon mal obskure B-Seiten oder unveröffentlichtes Material leicht zugänglich gemacht nach dem man als bloßes Audiomaterial längere Zeit hätte suchen müssen.

Das gleiche Prinzip wurde schon vor über 20 Jahren für die erste Major-Veröffentlichung der Replacements genutzt: Keine Vorstellung der Band, keine Geschichte wird erzählt, im Vordergrund steht die Musik in diesem Nicht-Musikvideo.

Jenga!

...und als ich beinahe fatalerweise den CD-Stapel mit dem daneben stehenden Tisch verwechsle merke ich dass das Ding vielleicht etwas hoch geworden ist und es wirklich mal wieder Zeit wird ein paar neue CDs auch mal im Regal zu verstauen. Die Nerven zerfetzende Spannung wenn das gewünschte Werk irgendwo aus der Mitte mit einem schnellen Ruck zu entfernen ist muss auch nicht unbedingt immer sein.

Dazu passend fällt mir auf: die neuen Universal-Verpackungen sind ja wohl der letzte Müll. Die Booklets muss man immer erst zusammenquetschen um sie herauszukriegen und nach nur wenigen Wochen unter ein paar anderen CDs begraben ist der Öffnungsmechanismus schon Schrott. Und das Frontfenster macht auch einen etwas unsoliden Eindruck. Ist es so viel billiger ein dämliches eigenes Design zu nutzen als ein etabliertes?

Jaja ich weiß, ich mach mir über Verpackungen von physischen Tonträgern Gedanken, ich bin alt verdammt!

Rockpalast Im TV, Coachella Im Stream

Wer für die heute zu erwartende zweite lächerlich heiße Nacht in Folge noch musikalische Beschallung sucht und keine Lust hat Platten, CDs oder eine Mp3-Playliste aufzulegen kann sich auch an Konzertübertragungen erfreuen. Zum einen überträgt nämlich der WDR ab Mitternacht die Rocknacht vom Ostersonntag, u.a. mit den Manic Street Preachers und den Pipettes (Fotos und Setlisten sind bereits auf der Rockpalast-Homepage online).
Gar live via Onlinestream anhören und -sehen kann man zahlreiche Auftritte vom dreitägigen Coachella-Festival, u.a. sind mit dabei Arcade Fire, Gogol Bordello, Andrew Bird, Klaxons, Junior Boys und The Lemonheads. Die Übertragung geht auf der Seite von AT&T ab 15.00 Uhr pazifischer Zeit los, wenn mich das Internet nicht anlügt ist das ebenfalls Mitternacht unserer Zeit.

Update: Ah, Arcade Fire zum Aufstehen, wunderbar. Höchst interessant aus technischer Sicht ist der Boingboing-Eintrag über Coachella. Die haben Teslaspulen dort! Und Björk nutzt ein Reactable bei ihrem Auftritt, wow.

Video: Beirut - Elephant Gun



Ne choreographierte Tanzeinlage wäre jetzt nicht das erste was mir als Idee für ein Beirut-Video in den Sinn käme, aber Alma Har'el geht noch einen Schritt weiter und gibt der Darbietung in Elephant Gun einen bacchanalen Touch, besonders als am Ende alle einander berührend mit erhobenen Flaschen umherschwanken. Abseits der Menge ist aber immer Zach Condon der mehr als Zeremonienmeister dient ("Let the seasons begin!"), der Globetrotter weit weg von zu Hause der von einem mit Atlanten tapezierten Raum aus auf einmal am Strand landet, allein seine Trompete als Begleiter und eine wehmütige Melodie spielend. Eine echte Augenweide zum besten was Beirut bisher musikalisch hervorgebracht haben.

[Video] Beirut - Elephant Gun (Quicktime)
[Video] Beirut - Elephant Gun (Imeem) [via]

Stream: Dinosaur Jr - Beyond



Die Reunion-Tour war bloß ein Aufwärmen. Als wären die letzten 20 Jahre nie vergangen rocken Dinosaur Jr nun wieder in alter Besetzung auf einem neuen Album, ohne Rücksicht auf Zeitgeist und Hörschaden machen sie das was sie schon immer gemacht haben: gehörig Arsch treten! Lou und Murph sind immer noch eine der druckvollsten Rhythmussektionen schlechthin, vielleicht sogar jetzt noch mächtiger als früher, und J Mascis nudelt Traumsoli wie eh und je (und gibt auch immer noch herrlich lethargische nicht-Interviews). Beyond dürfte seit heute in jedem guten Plattenladen stehen, wer noch unentschlossen sein sollte kann aber auch mal vorher die Lautstärke hochhauen und reinhören:

[Stream] Dinosaur Jr - Beyond

Nine Inch Nails Kooperieren Mit "Piraten"

Auf der offiziellen Nine Inch Nails-Homepage stehen wie vorher angekündigt nach der Single Survivalism nun drei weitere Stücke vom neuen Album zum Remixen zur Verfügung. Die dazu nötigen Dateien sind einmal im Garageband-/Logic-Format als direkter Download zu haben, aber auch via Torrent im für alle nutzbaren Wave-Fomat. Der Knüller daran ist der Tracker, also die Seite über die die Verteilung des Torrents organisiert wird, den man in der .torrent-Datei finden kann: tpb.tracker.piratebay.org. Ja genau, Trent Reznor, die aktuelle Nr.2 der amerikanischen Albumcharts, verbreitet seine eigenen Songs über die wohl berüchtigste Torrentseite der Welt. Hihi.

I Can Get Behind That

Sicher ist es kein Zufall dass sie bald ein neues Album rausbringt, aber bei den Themen die Björk dafür ausgesucht hat find ich's in jedem Fall prima dass sie die Gastredaktion der Guardian Musiksektion übernommen hat, dabei herausgekommen sind nämlich u.a. Artikel über The Associates (yay!), Nico Muhly, Clipse, Fado und Panda Bear.

Entwarnung

Patrick Wolf hängt die Musik nicht an den Nagel, plant ein Doppelalbum:

It's going to be a lot more realistic than a lot of my work before and very much trying to tackle some current affairs in my own way. I realize Joni Mitchell's doing her political record, [so] it's maybe time for me to pull my finger out and join the army. It might be called Hard Times, like the Dickens book, and I might be working with Alec Empire from Atari Teenage Riot.