Wowee Fucking Zowee!



Alle 2 Jahre wieder ist es so weit, das nächste Pavement-Album wird in einer Megaedition als Doppel-CD mit ca. 200 Bonustracks, cool redesigntem Artwork und fettem Textheftchen voll von Stephen Malkmus' wirren Krakeleien liebevoll von den Leuten bei Matador auf den Mark geworfen. Dank einer völlig zufälligen Erwerbsreihenfolge war Wowee Zowee das letzte von Pavements Alben das den Weg in mein CD-Regal fand, und war lange mein am wenigsten geliebtes von allen. Aber mit der Zeit hat es sich doch immer mehr Sympathien erspielt, und langsam habe ich den Verdacht dass es irgendwann noch mein Favorit werden könnte. Insofern freue ich mich auf diese Veröffentlichung sogar jetzt am meisten von allen bisherigen, obwohl ganz ehrlich, ich würde diese Deluxe-Ausgaben vermutlich sogar dann kaufen wenn das gesamte Bonusmaterial nur aus Stephen Malkmus' gesammelten Fürzen bestehen würde.

Die monumentöse Trackliste, und wer das ganze Zusatzmaterial bereits sein Eigen nennen sollte vor dem neige ich zutiefst mein Haupt:

CD 1:
01 We Dance
02 Rattled by the Rush
03 Black Out
04 Brinx Job
05 Grounded
06 Serpentine Pad
07 Motion Suggests Itself
08 Father to a Sister Of Thought
09 Extradition
10 Best Friend’s Arm
11 Grave Architecture
12 AT & T
13 Flux = Rad
14 Fight This Generation
15 Kennel District
16 Pueblo
17 Half a Canyon
18 Western Homes
19 Sordid [previously unreleased Wowee Zowee session outtake]
20 Brink of the Clouds [Rattled by the Rush b-side]
21 False Skorpion [Rattled by the Rush b-side]
22 Easily Fooled [Rattled by the Rush b-side]
23 Kris Kraft [Father to a Sister of Thought b-side]
24 Mussle Rock [Father to a Sister of Thought b-side]
25 Give It a Day [Pacific Trim EP]
26 Gangsters & Pranksters [Pacific Trim EP]
27 Saganaw [Pacific Trim EP]
28 I Love Perth [Pacific Trim EP]
29 Sentinel [previously unreleased Wowee Zowee session outtake]

CD 2:
01 Sensitive Euro Man [I Shot Andy Warhol soundtrack]
02 Stray Fire [previously unreleased Wowee Zowee session outtake]
03 Fight This Generation [recorded March 3, 1994 at Hilversum, Holland]
04 Easily Fooled [recorded March 3, 1994 at Hilversum, Holland]
05 Soul Food [Wowee Zowee jam session w/Doug Easley on piano]
06 It’s a Hectic World [from Homage to Descendents tribute album]
07 Kris Kraft [BBC in-studio; Steve Lamacq Evening Session, March 15, 1995]
08 Golden Boys/Serpentine Pad [BBC in-studio; Steve Lamacq Evening Session, March 15, 1995]
09 Painted Soldiers [BBC in-studio; Steve Lamacq Evening Session, March 15, 1995]
10 I Love Perth [BBC in-studio; Steve Lamacq Evening Session, March 15, 1995]
11 Dancing With the Elders [from Medusa Cyclone/Pavement split 7″]
12 Half a Canyon [live; Wireless JJJ Radio, Australia, July 7, 1994]
13 Best Friend’s Arm [live; Wireless JJJ Radio, Australia, July 7, 1994]
14 Brink of the Clouds/Candylad [live; Wireless JJJ Radio, Australia, July 7, 1994]
15 Unfair [live; Wireless JJJ Radio, Australia, July 7, 1994]
16 Eaily Fooled [live; Wireless JJJ Radio, Australia, July 7, 1994]
17 Heaven Is a Truck [live; Wireless JJJ Radio, Australia, July 7, 1994]
18 Box Elder [live; Wireless JJJ Radio, Australia, July 7, 1994]
19 No More Kings [from Schoolhouse Rock! Rocks comp]
20 Painted Soldiers [from Kids in the Hall in Brain Candy soundtrack]
21 We Dance (alternate mix) [previously unreleased Wowee Zowee session outtake]

Jawooohl, PAINTED SOLDIERS!!!

[Video] Pavement - Painted Soldiers (Youtube)

TV On The Radio live

TV On The Radio sind live der helle Wahnsinn. Energie bis zum Gehtnichtmehr sorgt dafür, dass einen die Musik wochenlang danach nicht mehr loslässt, selbst wenn es wie nach dem Konzert in Köln noch Monate dauert bis man den Song ein zweites Mal hören kann wenn die CD erscheint. Sagte ich schon dass die Jungs live der helle Wahnsinn sind? Wie, glaubt ihr nicht? Hier der Beweis, merkt man selbst bei ner Aufzeichnung:


TV On The Radio - Wolf Like Me live bei David Letterman

Matthew Friedberger - Winter Women



Matthew Friedberger ist meiner Meinung nach eins der meistverkannten Popgenies unserer Zeit. Sein Gespür für eingängige Melodien und Texte ist fantastisch, wenn die sich einmal im Kopf festgesetzt haben wird man sie kaum wieder los. Ich würde aber nicht sagen dass er zu Unrecht verkannt ist, die Musik die er zusammen mit seiner Schwester Eleanor als The Fiery Furnaces und hier zum ersten Mal auch solo produziert ist für die meisten Hörer herausfordernd, für viele wahrscheinlich auch unhörbar.
Ich mag solche musikalische Herausforderung besonders bei Künstlern die schon mehrmals bewiesen haben dass sich Vertrauen in ihre Fähigkeiten lohnt, und da die Furnaces zu meinen Top 5-Bands der Gegenwart zählen war ich dementsprechend gespannt auf seine ersten beiden Soloalben. Eigenwillig wie immer ist seine erste Soloveröffentlichung nämlich ein Doppelalbum, oder vielmehr 2 eigenständige Alben die zusammen verpackt sind, das sommerlich-poppige Winter Women und das hauptsächlich instrumentale Holy Ghost Language School. Aber eigenwillig kann ich auch sein, deswegen habe ich nur das erste gehört und hebe mir das zweite für den Herbst auf.

Winter Women wäre auch was die einzelnen Songs angeht meine Empfehlung als Einstiegsalbum wenn man die Furnaces noch nicht kennt, alles ist irgendwie bunter als sonst und die schönen Melodien sind nicht so sehr versteckt wie meist bei den Furnaces. Friedberger hat fast das gesamte Album alleine eingespielt und gesungen, lediglich bei den Schlagzeugparts erhielt er Unterstützung. Seine Hauptinstrumente sind mal wieder Gitarre und diverse Synthesizer, natürlich auch seine geliebte Moog-Orgel. Weil hier anders als bei den Furnaces nur wenige experimentelle Stücke vorhanden sind ist etwas schwer einzelne Songs als besonders denkwürdig hervorzuheben, fast das ganze Album ist irgendwie eingängig (für Friedberger-Verhältnisse zumindest).
In der Tat hat man manchmal wegen der ungewöhnlichen Melodiestrukturen und der wiederkehrenden musikalischen Themen sogar das Gefühl gewisse Teile schon mal vorher auf der Platte gehört zu haben, aber von irgendwo kommt dann immer wieder eine einzigartige Reihe von unvergesslichen Klängen her die einen auf neue Pfade lenkt. insgesamt ist die Platte vielleicht etwas lang, man braucht schon eine Weile bis man sich in diese Klangwelt und alle 15 darin lebenden Stücke reingehört hat, aber da dies eben Friedbergers Album mit dem meisten Pop-Appeal ist kann man das auch ruhig Stück für Stück machen. Eine Anstrengung die sich, wie ich finde, lohnt.

[MP3] Matthew Friedberger - The Pennsylvania Rock Oil Company Resignation Letter
[MP3] Matthew Friedberger - Ruth vs. Rachel

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