66 aus 2006 Teil 6
Von Uli am 23. Dezember 2006, 20:06
(Teil 1) (Teil 2) (Teil 3) (Teil 4) (Teil 5) (Teil 6)
Platz 11
Malajube - Trompe L'Oeil
Das Ideenalbum Nr. 1 dieses Jahr. Malajube klingen so originell, nicht nur von Song zu Song sondern auch innerhalb eines einzelnen Stücks vollführen sie so viele Wendungen und Luftsprünge, dass man erstmal nur baff ist. Was nehmen diese Kanadier nur für Kreativförderer ein? Ein ganz großer Zirkus, in dem sich Malajube nicht zum Narren machen müssen um die Zuhörer auf ihrer Seite zu haben, aber sich doch keinen Deut darum zu scheren als seriös wahrgenommen zu werden. Vielleicht find ich's auch nur so toll weil ich kein Wort verstehe.. nee, das wohl doch nicht. [mehr]
Platz 10
TV On The Radio - Return To Cookie Mountain
Wohl das einzige Album auf dieser Liste, das ich größtenteils live zuerst gehört habe. Und weil TV On The Radio live pure Energie sind und auch verbreiten hatte ich nicht nur bereits vorm Kauf des Albums das Gefühl komplette Songs auswendig zu kennen, sondern war mir auch ganz sicher dass all die hohen Erwartungen die im Vorfeld an Return To Cookie Mountain gestellt wurden erfüllt werden würden. TV On The Radio wollen laut einem Interview wie niemand sonst klingen, und dafür verfremden sie ihre Songs strukturell und klanglich so lange bis sie ihr Ziel erreicht haben. Wer weiß wie gut das Ergebnis ausgefallen ist, kann nicht weniger als restlos erstaunt über diese Art des Schaffens sein.
Platz 9
Destroyer - Destroyer's Rubies
Tja, wird sich der eine oder andere der dieses Blog 2006 verfolgt hat wohl wundern, wieso steht nun diese Platte hier ganz weit oben obwohl ich sie noch nie erwähnt habe? In meinen Last.fm-Charts wird man sie auch kaum finden, jedenfalls nicht in den Top 200. Nun, das liegt zum einen daran, dass für mich Daniel Bejars Texte zwar bezaubernd, aber doch sehr kryptisch sind und ich mich einfach nie getraut hatte etwas darüber zu schreiben ohne sie richtig durchgelesen zu haben. Zum anderen war dieses Album 2006 meine Badewannenmusik Nr. 1, so wie ich zur Bewegung Be Your Own Pet hörte erschallte zu fast jedem warmen, entspannenden Bad Destroyer's Rubies von den Kachelwänden. Irgendwas bewegt diese Musik so sehr dass ich mich nicht traue irgendwas anderes dazu zu unternehmen, sei es Lesen, Bewegen oder auch nur Denken. Ein unglaublich fesselndes Album dessen Qualitäten ich vielleicht mal an einem fernen Tag richtig verstehen werde. Wenn es so weit ist werd ich mich melden.
Platz 8
Liars - Drum's Not Dead
Auch hierzu wurde wenig gesagt von mir, zu groß schien die Aufgabe dieses Ungetüm von einem Album zu beschreiben. Das Konzept ist der Titel. Eine immer betrommelte schamanische Zeremonie, die zwischen psychedelischem Traumtanz und ekstatischem Wahn schwankt haben die drei Liars hier geschaffen, und wenn es ein Album dieses Jahr gab das von einer beigelegten DVD mit Videoshow profitiert dann war das Drum's Not Dead. Jedes Mal wenn ich diese Bilder zur Musik ablaufen sehe muss ich an diesen einen Abend denken, als die Bilder noch größer und die Musik noch lauter waren, und vor den Bildern drei scheinbar Verrückte eine musikalische Unglaublichkeit abzogen. Eigentlich zu groß um nur gehört zu werden.
Platz 7
Joanna Newsom - Ys
Tja, warum ist das hier nicht auf Platz 1? Eigentlich nur weil ich meine dass es noch reifen muss. Wenn ich eine 10er-Punkteskala hätte, ich wüsste einfach nicht ob ich Joanna Newsoms lose autobiographischer Fabelstunde jetzt 9 oder 10 Punkte geben sollte. Newsoms Harfekünste sind unangreifbar, über die verschiedenen Lagen der Produktion, die nicht leicht überschaubaren Songstrukturen und ihre quäkige Stimme kann man sich sicher streiten. Aber das ist es nicht mal was mich zweifeln lässt, ich find das alles ganz groß, ich kann nur immer noch nicht richtig verstehen was ich da höre. Erst dann, wenn ich ein richtiges Bild hab, dann werd ich genau sagen können wo dieses Album steht. Daher ist für Ys kurz vor den Top 5 Endstation.
Platz 6
Swan Lake - Beast Moans
Ein unausgegorenes Album, keine Frage. Wohlgeschliffeheit war Cary Mercer, Dan Bejar und Spencer Krug auch gar nicht wichtig, sie wollten nur einmal ihre wahnsinnig kreativen Köpfe zusammenstecken und gucken was dabei herauskommt. Herausgekommen ist eben Beast Moans, ein Album von dessen Größe und Langlebigkeit ich nun völlig überzeugt bin. Es gab da vor einer Woche diesen Moment, da hatte ich nur ein paar Minuten Zeit und wollte noch kurz ein Stück von diesem Album hören. Und habe minutenlang nur überlegt welches ich am liebsten hören würde, und konnte mich einfach nicht entscheiden. Da wusste ich: das hier muss in die Top 10. [mehr]
Platz 5
The Pipettes - We Are The Pipettes
Bloßer Retro ist das hier nicht, man achte nur mal auf die Produktion bei der ersten Strophe von Pull Shapes, in der mit Geigen auf Disco, mit einem Gitarrenanschlag auf Rock 'n Roll und mit einem Scratchen auf Hip Hop getanzt wird. Die gab es auch alle in dieser Parallelwelt in die Pipettes uns einen Einblick gewähren, nur sind dort eben Girl Groups im Spector-Stil eine dominante Form im Pop und haben diese anderen Musikrichtungen als Stilelemente in ihr Repertoire aufgenommen wie es bei uns der Pop in Beatles-Tradition getan hat. Das alles wäre mehr oder weniger nur theoretisch interessant, wenn die Pipettes die unvergesslichen Popmelodien nicht im Dutzend aufgefahren hätten. Zusammen mit den ebenso emanzipierten wie lockeren Texten, den herrlichen Gesangsharmonien und Gareth Partons detaillierter Produktion die stellenweise eines Tevor Horns würdig wäre, wurde We Are The Pipettes nach anfänglicher Skepsis ganz schnell zu meinem meistgehörten Album in diesem Jahr. [mehr]
Platz 4
Burial - Burial
Burial ist, wie seine Musik, ein körperloses Gespenst. Sein Name, seine Identität, sein/ihr Geschlecht sind allgemein unbekannt. Irgendwie hat Burial es geschafft, ein solches Mysterium auch musikalisch auszustrahlen. Burials gleichnamiges Debüt ist eine Aura, ein Hauch von London bei Nacht, zeitlich vielleicht schon gegenwärtig aber nie richtig körperlich manifestiert, wahrscheinlich nicht einmal wenn man es in den Straßen Londons selbst hört. So wie ich es beschreibe wird sich vermutlich jeder etwas ganz anderes darunter vorstellen als den Dubstep, die Bässe und die Steps und die Klicks und die gesampelten Stimmen. Aber Burial lässt Begriffe wie analoge und elektronische Musik allein schon von seiner Arbeitsweise her weit hinter sich, und konzentriert sich darauf mithilfe von etwas das dem Feld der Tanzmusik entstammt ein Album zu schaffen zu dem gar nicht tanzen muss um es wirklich zu fühlen. [mehr]
Platz 3
The Blood Brothers - Young Machetes
Hier gilt wie für Xiu Xiu: wer mit den Blood Brothers bisher gar nicht klar kam, der sollte auch hiervon die Finger lassen. Dies ist das Meisterwerk einer der ganz wenigen Bands heutzutage mit einer einzigartigen Stimme (künstlerisch wie auch wirklich im Gesang selbst), das Zen Arcade der Blood Brothers, eine perfekte Vereinigung aller ihrer kreativen Leistungen und mehr, und in 10 oder 15 Jahren werden wir uns vielleicht mit einem Haufen junger Leute konfrontiert sehen deren Leben diese Platte verändert hat. Werden die Blood Brothers sich auf dieser Höchstleistung ausruhen oder sich danach wieder zu neuen Ufern aufmachen? Dass auf diesem Album, was vielleicht nicht zunächst auffällt, eine andere Sektion der Band die meisten neuen kreativen Akzente setzt lässt zumindest die zweite Möglichkeit als genauso wahrscheinlich wie die erste erscheinen, und macht die Zukunft der Blood Brothers so spannend ungewiss wie immer. Aber erfreuen wir uns doch erst mal an der Gegenwart. [mehr]
Platz 2
Sunset Rubdown - Shut Up I Am Dreaming
Nein echt, haltet die Klappe, seid bloß still und lasst Spencer Krug träumen. Träumen von Pferden und Schlangen, von Königen und ihren Reichen, von Gefühlen die einen Ozean überwinden können. Ja, Spencer Krug ist ein Romantiker, und dazu macht er Musik von einer Dimension die seinen fabelhaften Visionen sowohl in ihrer Bildgewaltigkeit als auch ihrer Emotionalität tatsächlich gerecht werden kann. Wir Hörer leiden mit dem Mann der seine Liebste an den Grund eines Sees verloren hat, mit dem kleinen Lord dem das Herz ausgerissen wurde, und mit dem armen Wesen das nie auch nur einmal die Sonne zu Gesicht bekam. Ja, Spencer Krug ist einer der größten Songwriter der Gegenwart, und dies ist sein erstes ganz eigenes Meisterwerk. [mehr]
Platz 1
Guillemots - Through The Windowpane
Ein Haufen musikalischer Querköpfe kommen aus aller Welt zusammen, manche klassisch trainiert, manche haben das Spielen auf der Straße gelernt, manche kommen aus der avantgardistischen Noise-Ecke. Zusammen nehmen sie ein... Popalbum auf? Und was für eins! Kurze Popsongs die ganz groß sind, lange Popsongs die ganz groß sind, mit einer Mischung aus all dem was sie kennen, mit Kontrabass, Gitarre, Schlagzeug und Percussions, Keyboards, mit Bläsern, Schreib- und Bohrmaschinen, Weckern, mit Soul, mit Samba, mit Björk und Vogelgezwitscher, und immer klingt dann alles so gut und so richtig. Wer braucht da noch "normal"? Lieber zahllose Nächte zu diesen Klängen durchs Zimmer tanzen.[mehr]
Platz 11
Malajube - Trompe L'Oeil
Das Ideenalbum Nr. 1 dieses Jahr. Malajube klingen so originell, nicht nur von Song zu Song sondern auch innerhalb eines einzelnen Stücks vollführen sie so viele Wendungen und Luftsprünge, dass man erstmal nur baff ist. Was nehmen diese Kanadier nur für Kreativförderer ein? Ein ganz großer Zirkus, in dem sich Malajube nicht zum Narren machen müssen um die Zuhörer auf ihrer Seite zu haben, aber sich doch keinen Deut darum zu scheren als seriös wahrgenommen zu werden. Vielleicht find ich's auch nur so toll weil ich kein Wort verstehe.. nee, das wohl doch nicht. [mehr]
Platz 10
TV On The Radio - Return To Cookie Mountain
Wohl das einzige Album auf dieser Liste, das ich größtenteils live zuerst gehört habe. Und weil TV On The Radio live pure Energie sind und auch verbreiten hatte ich nicht nur bereits vorm Kauf des Albums das Gefühl komplette Songs auswendig zu kennen, sondern war mir auch ganz sicher dass all die hohen Erwartungen die im Vorfeld an Return To Cookie Mountain gestellt wurden erfüllt werden würden. TV On The Radio wollen laut einem Interview wie niemand sonst klingen, und dafür verfremden sie ihre Songs strukturell und klanglich so lange bis sie ihr Ziel erreicht haben. Wer weiß wie gut das Ergebnis ausgefallen ist, kann nicht weniger als restlos erstaunt über diese Art des Schaffens sein.
Platz 9
Destroyer - Destroyer's Rubies
Tja, wird sich der eine oder andere der dieses Blog 2006 verfolgt hat wohl wundern, wieso steht nun diese Platte hier ganz weit oben obwohl ich sie noch nie erwähnt habe? In meinen Last.fm-Charts wird man sie auch kaum finden, jedenfalls nicht in den Top 200. Nun, das liegt zum einen daran, dass für mich Daniel Bejars Texte zwar bezaubernd, aber doch sehr kryptisch sind und ich mich einfach nie getraut hatte etwas darüber zu schreiben ohne sie richtig durchgelesen zu haben. Zum anderen war dieses Album 2006 meine Badewannenmusik Nr. 1, so wie ich zur Bewegung Be Your Own Pet hörte erschallte zu fast jedem warmen, entspannenden Bad Destroyer's Rubies von den Kachelwänden. Irgendwas bewegt diese Musik so sehr dass ich mich nicht traue irgendwas anderes dazu zu unternehmen, sei es Lesen, Bewegen oder auch nur Denken. Ein unglaublich fesselndes Album dessen Qualitäten ich vielleicht mal an einem fernen Tag richtig verstehen werde. Wenn es so weit ist werd ich mich melden.
Platz 8
Liars - Drum's Not Dead
Auch hierzu wurde wenig gesagt von mir, zu groß schien die Aufgabe dieses Ungetüm von einem Album zu beschreiben. Das Konzept ist der Titel. Eine immer betrommelte schamanische Zeremonie, die zwischen psychedelischem Traumtanz und ekstatischem Wahn schwankt haben die drei Liars hier geschaffen, und wenn es ein Album dieses Jahr gab das von einer beigelegten DVD mit Videoshow profitiert dann war das Drum's Not Dead. Jedes Mal wenn ich diese Bilder zur Musik ablaufen sehe muss ich an diesen einen Abend denken, als die Bilder noch größer und die Musik noch lauter waren, und vor den Bildern drei scheinbar Verrückte eine musikalische Unglaublichkeit abzogen. Eigentlich zu groß um nur gehört zu werden.
Platz 7
Joanna Newsom - Ys
Tja, warum ist das hier nicht auf Platz 1? Eigentlich nur weil ich meine dass es noch reifen muss. Wenn ich eine 10er-Punkteskala hätte, ich wüsste einfach nicht ob ich Joanna Newsoms lose autobiographischer Fabelstunde jetzt 9 oder 10 Punkte geben sollte. Newsoms Harfekünste sind unangreifbar, über die verschiedenen Lagen der Produktion, die nicht leicht überschaubaren Songstrukturen und ihre quäkige Stimme kann man sich sicher streiten. Aber das ist es nicht mal was mich zweifeln lässt, ich find das alles ganz groß, ich kann nur immer noch nicht richtig verstehen was ich da höre. Erst dann, wenn ich ein richtiges Bild hab, dann werd ich genau sagen können wo dieses Album steht. Daher ist für Ys kurz vor den Top 5 Endstation.
Platz 6
Swan Lake - Beast Moans
Ein unausgegorenes Album, keine Frage. Wohlgeschliffeheit war Cary Mercer, Dan Bejar und Spencer Krug auch gar nicht wichtig, sie wollten nur einmal ihre wahnsinnig kreativen Köpfe zusammenstecken und gucken was dabei herauskommt. Herausgekommen ist eben Beast Moans, ein Album von dessen Größe und Langlebigkeit ich nun völlig überzeugt bin. Es gab da vor einer Woche diesen Moment, da hatte ich nur ein paar Minuten Zeit und wollte noch kurz ein Stück von diesem Album hören. Und habe minutenlang nur überlegt welches ich am liebsten hören würde, und konnte mich einfach nicht entscheiden. Da wusste ich: das hier muss in die Top 10. [mehr]
Platz 5
The Pipettes - We Are The Pipettes
Bloßer Retro ist das hier nicht, man achte nur mal auf die Produktion bei der ersten Strophe von Pull Shapes, in der mit Geigen auf Disco, mit einem Gitarrenanschlag auf Rock 'n Roll und mit einem Scratchen auf Hip Hop getanzt wird. Die gab es auch alle in dieser Parallelwelt in die Pipettes uns einen Einblick gewähren, nur sind dort eben Girl Groups im Spector-Stil eine dominante Form im Pop und haben diese anderen Musikrichtungen als Stilelemente in ihr Repertoire aufgenommen wie es bei uns der Pop in Beatles-Tradition getan hat. Das alles wäre mehr oder weniger nur theoretisch interessant, wenn die Pipettes die unvergesslichen Popmelodien nicht im Dutzend aufgefahren hätten. Zusammen mit den ebenso emanzipierten wie lockeren Texten, den herrlichen Gesangsharmonien und Gareth Partons detaillierter Produktion die stellenweise eines Tevor Horns würdig wäre, wurde We Are The Pipettes nach anfänglicher Skepsis ganz schnell zu meinem meistgehörten Album in diesem Jahr. [mehr]
Platz 4
Burial - Burial
Burial ist, wie seine Musik, ein körperloses Gespenst. Sein Name, seine Identität, sein/ihr Geschlecht sind allgemein unbekannt. Irgendwie hat Burial es geschafft, ein solches Mysterium auch musikalisch auszustrahlen. Burials gleichnamiges Debüt ist eine Aura, ein Hauch von London bei Nacht, zeitlich vielleicht schon gegenwärtig aber nie richtig körperlich manifestiert, wahrscheinlich nicht einmal wenn man es in den Straßen Londons selbst hört. So wie ich es beschreibe wird sich vermutlich jeder etwas ganz anderes darunter vorstellen als den Dubstep, die Bässe und die Steps und die Klicks und die gesampelten Stimmen. Aber Burial lässt Begriffe wie analoge und elektronische Musik allein schon von seiner Arbeitsweise her weit hinter sich, und konzentriert sich darauf mithilfe von etwas das dem Feld der Tanzmusik entstammt ein Album zu schaffen zu dem gar nicht tanzen muss um es wirklich zu fühlen. [mehr]
Platz 3
The Blood Brothers - Young Machetes
Hier gilt wie für Xiu Xiu: wer mit den Blood Brothers bisher gar nicht klar kam, der sollte auch hiervon die Finger lassen. Dies ist das Meisterwerk einer der ganz wenigen Bands heutzutage mit einer einzigartigen Stimme (künstlerisch wie auch wirklich im Gesang selbst), das Zen Arcade der Blood Brothers, eine perfekte Vereinigung aller ihrer kreativen Leistungen und mehr, und in 10 oder 15 Jahren werden wir uns vielleicht mit einem Haufen junger Leute konfrontiert sehen deren Leben diese Platte verändert hat. Werden die Blood Brothers sich auf dieser Höchstleistung ausruhen oder sich danach wieder zu neuen Ufern aufmachen? Dass auf diesem Album, was vielleicht nicht zunächst auffällt, eine andere Sektion der Band die meisten neuen kreativen Akzente setzt lässt zumindest die zweite Möglichkeit als genauso wahrscheinlich wie die erste erscheinen, und macht die Zukunft der Blood Brothers so spannend ungewiss wie immer. Aber erfreuen wir uns doch erst mal an der Gegenwart. [mehr]
Platz 2
Sunset Rubdown - Shut Up I Am Dreaming
Nein echt, haltet die Klappe, seid bloß still und lasst Spencer Krug träumen. Träumen von Pferden und Schlangen, von Königen und ihren Reichen, von Gefühlen die einen Ozean überwinden können. Ja, Spencer Krug ist ein Romantiker, und dazu macht er Musik von einer Dimension die seinen fabelhaften Visionen sowohl in ihrer Bildgewaltigkeit als auch ihrer Emotionalität tatsächlich gerecht werden kann. Wir Hörer leiden mit dem Mann der seine Liebste an den Grund eines Sees verloren hat, mit dem kleinen Lord dem das Herz ausgerissen wurde, und mit dem armen Wesen das nie auch nur einmal die Sonne zu Gesicht bekam. Ja, Spencer Krug ist einer der größten Songwriter der Gegenwart, und dies ist sein erstes ganz eigenes Meisterwerk. [mehr]
Platz 1
Guillemots - Through The Windowpane
Ein Haufen musikalischer Querköpfe kommen aus aller Welt zusammen, manche klassisch trainiert, manche haben das Spielen auf der Straße gelernt, manche kommen aus der avantgardistischen Noise-Ecke. Zusammen nehmen sie ein... Popalbum auf? Und was für eins! Kurze Popsongs die ganz groß sind, lange Popsongs die ganz groß sind, mit einer Mischung aus all dem was sie kennen, mit Kontrabass, Gitarre, Schlagzeug und Percussions, Keyboards, mit Bläsern, Schreib- und Bohrmaschinen, Weckern, mit Soul, mit Samba, mit Björk und Vogelgezwitscher, und immer klingt dann alles so gut und so richtig. Wer braucht da noch "normal"? Lieber zahllose Nächte zu diesen Klängen durchs Zimmer tanzen.[mehr]