T-ara - Cry Cry

T-ara sind recht kurios. Von allen erfolgsmäßig großen koreanischen Gruppen - soweit ich das als Gelegenheitsinteressierter erfassen kann zumindest - sind sie die untalentierteste. Wo andere Formationen ihre Gesangs-, Rap- und Bewegungsdefizite meist ausgleichen, indem sie mindestens ein Mitglied haben das auf eines dieser Felder spezialisiert ist, sind T-ara in jeder Hinsicht ziemlich mäßig. Mäßig im Singen, noch mäßiger im Tanzen und die Rap-Parts gehören mit zum grauenvollsten Engrish-Gebrabbel, das je fabriziert wurde. Oh, und ihr kreativer Entscheider kam in der Vergangenheit mit solchen Kostümkonzepten an.

Und dennoch zählen sie zur Zeit zu den Besten, haben nicht zuletzt dank ihrer Zusammenarbeit mit Shinsadong Tiger nun eine Handvoll der tollsten K-Pop-Singles der letzten Jahre beisammen, was sich auch in Cry Cry fortsetzt. Stimmungsmäßig und tonal eine Ballade, aber in eine tanzbare R&B-Produktion gebettet, die ein gutes Stück an Max Martins Sachen zum Jahrtausendbeginn erinnert und dem noch einen Flamenco-Breakdown obendrauf setzt. Unerwartete Kombination, aber wie das so oft momentan in Südkorea der Fall ist frisch und erfreulich, und im Videobereich gibt's diesmal nichts hirnerweichend Behämmertes - im Gegenteil, der komplette Clip ist ein richtig teuer aussehender Kurzfilm, der in beinhartem koreanischem Gangster-Stil gehalten ist - Stichwort Eisenstangenschläge.

[Video] T-ara - Cry Cry