Samstagmorgenkaffeelektüre + Bonusgedanken

  • Which is what I like about Los Campesinos – they’re unafraid to be Los Campesinos, to be themselves. Which is a different thing from the boring old issue of authenticity. This is about transparency, the idea that you can throw your obsessions into art’s frame and, by doing so, demonstrate the blessed democratic nature of experience and existence. And some people will never forgive you for that.
    Kieron "Phonogram" Gillen über das nach einem seiner Texte benannte We Are Beautiful, We Are Doomed und 40 andere Stücke aus 2008.
  • Diederichsen beklagt den Niedergang von Pop im Radio. Lesenswert auch wenn ich Probleme habe das persönlich nachzuvollziehen, war halt nie ein großer Radiohörer oder Zeitschriftenleser sondern habe, als ich mich Ende des letzen Jahrzehnts massiv für Musik zu interessieren begann, damit eben im Netz begonnen, mit Diskussionen in Foren oder auf Seiten wie der von Gillen.
  • I need to clean out my ears. So from January to November 2009, I'm embarking on a kind of purification rite. In that time, I'm only allowing myself to download one MP3 at a time; the next MP3 can only be downloaded once I listen to the first one. With CDs, if I buy one, I have to listen to it all before I buy another, and before I am allowed to rip any of it to iTunes. There will surely be exceptions--CDs that suck, that I can't deal with playing all the way through--but hearing a bad album end to end is, if nothing else, a learning experience, so I plan to stick by this rule as much as I can.
    Michaelangelo Matos gründet die Slow Listening Movement, eine Einschränkung der Hörgewohnheiten die ich in dieser oder anderer Form nur empfehlen kann. Ich hatte schon letztes Jahr Ermüdungserscheinungen von der Mp3-Promoflut die das Bloggen so mit sich bringt und höre die Dinger seitdem nur noch in gezielten Dosen, dafür kann ich mich größtenteils eben der Musik widmen von der ich schon im Vornherein weiß dass sie mich interessiert. Zudem hab ich mich völlig aus der ganzen Hysterie um die, wie man bei Animal Collective gerade wieder mit lächerlichen bis ekligen Ausmaßen beobachten konnte, Leakgeilheit und dieses verfehlte Gefühl der Berechtigung seitens der Hörer die da mitkommt ("Give us the goddamn album! We as your fans deserve to hear it!") ausgeklinkt. Noch keinen Thread über das neue Album (die sich eh zu 90% um das Runterladen des Leaks zu drehen scheinen, danach ebbt die Diskussion schnell ab) gelesen, keine Reviews die nach einem mal Durchhören schnellstmöglich online gesetzt wurden, weil ich festgestellt habe dass mein Musikhören viel angenehmer und belohnender geworden ist wenn ich im Zweifelsfall erst mal abwarte, nicht sofort höre oder auch nicht sofort alles blogge. Vielleicht werd ich auch omg alt.

    Ähnlich ist es mir wichtig die Alben die ich gerne höre (und davon hier Kund tue) auch zu kaufen, das "Put your money where your mouth is"-Prinzip, auch dann wenn ich die Dinger schon als Promo hab. Abgesehen davon dass ich mich damit eben den Leuten die es verdienen gegenüber erkenntlich zeige, hebt das die Musik in meiner Erachtung eben aus einem Datenhaufen hervor den man anhäufen kann ohne sich ihm jemals wirklich zu widmen. Albumstreams hör ich online trotzdem, denn um alle was mich interessiert ungehört zu kaufen fehlen mir einfach die finanziellen Mittel, aber wenn ich mich dann mal entschieden habe warte ich auch wieder mit dem Hören bis ich das gute Stück in der Hand halte. Also ja, Entschleunigung macht mehr Freude. Mir zumindest. Slow Listening!