Konzert: Asoki Seksu



Ich weiß nicht ob es am Timing liegt oder ob sie nur besonders gründlich sind, aber bei beiden Gelegenheiten als ich Asobi Seksu dieses Jahr live sah waren sie noch beim Soundcheck als ich ankam. Ein Gutes hatte die Wartezeit im Gebäude 9 direkt für die Band, der Merchandise-Stand war nämlich schon vor dem Konzert gut besucht. Und als es dann los ging war auch klar dass sich das Warten gelohnt hatte, die klangliche Abstimmung war weitaus besser als im Sommer als sie in der Kulturkirche vor den Editors spielten. Damals gingen Keyboard und Gesang schnell unter im Lärmen von Gitarre und Bass, die schönen Melodien konnte man nicht mehr als erahnen wenn man sie noch nicht vorher kannte.

Gestern aber waren die Stimmen von Yuki Chikudate und James Hanna gut zu verstehen auch wenn's wie erhofft laut wurde. Denn auch wenn sich die New Yorker mit Recht ein 'Dream Pop'-Logo auf ihre herrlich designten Platten stempeln so gehen die träumerischen Parts ihrer Songs nur zu gerne in Krachausbrüche über, und so freute ich mich auch jedes Mal wenn die Fetzen flogen und die Saiteninstrumente malträtiert wurden. Es war zwar laut aber nicht unangenehm, eben auch weil kein übermäßiges Bassdröhnen auszumachen war, dem ausgiebigen Soundcheck sei Dank. Die zwei Gesichter der Musik von Asobi Seksu werden auch visuell prima von den beiden Frontleuten repräsentiert: Chikudate, die elegant im bunten Kleid leicht auf und ab wippend oder hin und her wiegend ihr Keyboard bediente, für die leichten, poppigen Melodien und Hanna, wenig glamourös mit 5-Tage-Bart, Haaren im halben Gesicht und locker sitzendem Hemd aber genüsslich seine Gitarre schüttelnd wenn es an die Kracherzeugung ging.

Der Raum war gar nicht mal so leer wie ich vorher gedacht hatte, schätzungsweise 60-80 hatten sich nach Deutz aufgemacht. Auch die Band äußerte angenehme Überraschung über die Besuchermenge bei ihrem ersten Kölner Auftritt als Headliner, wenngleich diese Menge auf mich ziemlich komatös wirkte. Aber ansonsten war's echt prima, alles was ich von ihrem zweiten Album Citrus das schon letztes Jahr zu meinen Favoriten zählte hören wollte wurde gespielt, teilweise in ausgedehnten Fassungen - mit mehr Krach natürlich, yeah! Am krachigsten wurde es zum Schluss als sich Chikudate auch mal ans Schlagzeug setzte, jegliches Klischee von der dekorativen Frau am Keyboard mit zwei Drumsticks zerschmetternd. Während links und rechts die Saiten geschwungen wurden schnappte sich dabei der Drummer ein Becken und trug es über die Bühne, so laut darauf eindreschend dass man es auch ohne Mikrophon hören konnte, als müsste er auch unbedingt zu diesem wunderschönen Krach beitragen der da von der Bühne angeschwommen kam.

[MP3] Asobi Seksu - New Years
[MP3] Asobi Seksu - Thursday
[Video] Asobi Seksu - Goodbye

Asobi Seksu Myspace

ungefragt - 18. Nov, 15:36

Oh ja, das war toll!
"Sooner" war ja fast nicht mehr zu erkennen vor lauter Verkracherei, und als am Ende auf alles eingedroschen wurde, was in den Weg kam, musste ich doch glatt die längst weggepackte Kamera nochmal rausräumen.

Nervend allein: Der Typ, der chon die ganze Zeit über laberte und bei der ruhigen Zugabe an unpassendster Stelle anfing, laut zu lachen. Aber der wurde ja schnell gemaßregelt.

omitz (Gast) - 18. Nov, 17:44

ich kann dir in allen punkten nur zustimmen. über den sound war ich echt erleichtert. wesentlich besser als in der kulturkirche. zwar hammer laut aber doch klar und gut gesteuert. sie hätten mehr zuschauer verdient gehabt.