Im Himmel mit den Pixies, damals und heute



In Heaven ist unter all den Stücken die nie auf einem der vier Studioalben der Pixies erschienen sind meine absolute Lieblingsnummer. Der Text nur ein Satz, den Black Francis erst spricht, dann nasal weinerlich singt, und schließlich, als die Gitarren noch unerbittlicher dreinsägen, beim dritten Mal nur noch aus vollster Kehle brüllt als wäre er tatsächlich in einem Lynch-Film gefangen. Ich habe bestimmt über ein Dutzend verschiedene Livefassungen davon über die Jahre hinweg gefunden, und jede Fassung ist irgendwie anders, die Dynamik der Band und auch die Intonation der Schreie geben jeder Darbietung eine andere Färbung, erwecken diese Fassung des Songs zu eigenem Leben, auch wenn der Song und die Darbietung nie wirklich anders wird.



Doch die Zeit vergeht, Bands lösen sich auf, und nicht mal ganz so selten kommen sie auch irgendwann wieder zusammen. Bäuche wachsen, Haare verschwinden, Black Francis heißt Frank Black. Aber kaum etwas hat sich bei den Pixies nach 12 Jahren so verändert wie In Heaven. Keine Gitarrenexplosion, kein Frank Black am Mikro, im Vordergrund steht Kim Deal mit ihrer Bassline und ihrem Gesang, und auch diese von allen Fassungen verschiedenste ist ganz großartig, vielleicht sogar die beste.