Phonogram
Von Uli am 2. Januar 2007, 15:31

Musik kann Menschen enorm bewegen, emotional und körperlich. Insofern ist es kein besodners weiter Schritt mehr in die Welt des so ungewöhnlichen wie exzellenten Comics Phonogram, denn dort ist Musik Magie. Dort sind die Songs von Buzzcocks, Afghan Whigs oder Kenickie Beschwörungen mit denen man Einfluss auf Mensch, Tier und den Rest der Welt ausüben kann. Einer dieser Musikschamanen ist David Kohl, obercooler Macho-Herzensbrecher und Britpop-Fan. Eines Tages rächt sich sein rücksichtsloser Einsatz von Magie und er wird mit einem Fluch belegt, den er nur wieder brechen kann wenn er Britannia findet, die Göttin des Britpop, die ihm einst seine Kräfte verlieh.
Neben aller Magie ist Phonogram aber auch so fest in schwarzweißgrauer Realität verwurzelt dass es eigentlich nur von Briten gemacht sein kann, und tatsächlich, sowohl Autor (und Musikjournalist) Kieron Gillen als auch Zeichner Jamie McKelvie wohnen in England. In Phonogram lassen beide gewiss auch ihre Erfahrungen mit der dortigen Clubkultur einfließen, so spielt sich allein die Handlung des ersten der sechs Teile nahezu ausschließlich in einem feministischen Club in Bath ab. Drei Hefte sind bereits im amerikanischen Image-Verlag erschienen und sollten in jeder deutschen Großstadt über einen Comicladen erhältlich sein, eine über den Buchhandel beziehbare Sammelausgabe aller sechs Hefte (deren Cover alle denen bekannter Britpop-Platten nachempfunden sind) ist auch schon angekündigt.
Wer neugierig geworden ist, der kann die erste Ausgabe in voller Länge kostenlos online lesen, und sogar einen inoffiziellen Podcast gibt's passend dazu:
Phonogram 1 lesen