Filmtipp: Heute asiatische Filmnacht

Wie immer leicht zu übersehen, hält der heutige Fernsehabend gleich 3 ganz große Filmerlebnisse der vergangenen Jahre parat.



Der Abend beginnt um 23.40 auf RTL 2 (halt, nicht wegrennen) mit Dao aka The Blade, Tsui Harks letztem großem Actionfilm bevor Ende der 90er sein Abstieg in die Inkohärenz begann. Dao glänzt durch absolut frenetische Kameraführung und mit die beste Action-Choreographie des 90er Jahre Hongkong-Films.



Kurz darauf, so dass man sich entscheiden muss ob man kinetische Action oder (oscarnominiertes) historisches Drama sehen will, kommt im WDR The Twilight Samurai. Vom Feeling her teilweise vergleichbar mit Peckinpahs Western thematisiert der Film das Ende der Samurai-Ära, als sich Schusswaffen durchzusetzen begannen und Schwertkunst ihren Wert verlor. Die Hauptfigur Seibei ist nicht nur deswegen anachronistisch weil sein einziges Können in der Schwertkunst besteht, sondern auch weil er noch streng am Ehrenkodex der Samurai festhält. Die Dramatik des Films entsteht und dreht sich hauptsächlich um den Konflikt zwischen persönlichen Interessen und Ehrenkodex, aber nebenbei gibt es auch noch mit die realistischsten Schwertkämpfe der japanischen Filmgeschichte zu sehen. Allerdings sind die auch dementsprechend kurz, deswegen ist der Film eher nichts für reine Action-Fans.



Im Anschluss gibt es dann im WDR Johnny Tos Where A Good Man Goes zu sehen. Meiner Meinung nach der beste der drei Filme mit denen To '99 die Aufmerksamkeit der internationalen Filmwelt erregte. Ein einfühlsam und realistisch inszeniertes Gangsterdrama mit Lau Ching Wan in einer Paraderolle, nach der man ihm eine Zeitlang mit Recht den Titel des neuen Chow Yun Fat zuschreiben konnte. Schade dass daraus nichts geworden ist, aber mit diesem Film bleibt einem wenigstens ein Eindruck davon erhalten was hätte werden können.