My 31 favourite Records in 2005, Part 27
Von Uli am 27. Dezember 2005, 22:13
Platz 5Various Artists: Run The Road
Ich geb's zu. Ich hatte mich schon damit abgefunden dass moderne Rapmusik einfach nichts für mich ist. Bis auf Ausnahmen wie Antipop Consortium und Clouddead, die vermutlich die meisten schon gar nicht mehr als Hiphop bezeichnen würden, fand ich manches ganz nett, aber nicht musikalisch originell oder mitreißend genug um es mir tatsächlich auf CD zuzulegen.
Dann kam Grime. In meinem Fall in Form von Run The Road, einer Anfang des Jahres erschienenen Compilation, die auf weiteres vermutlich auch nicht erreicht werden wird.
Das gesampelte Klicken einer entleerten Pistole unterlegt Cock Back V 1.2, das Eröffnungsstück von Run The Road, direkt mit einem kalten Unterton. Der treibende Beat ergießt sich dazu mit einer ungemeinen Macht über den Hörer. Darüber entladen dann gleich 5 MCs ihre wahnsinnig energetischen Wortsalven in einem entsprechenden Tempo. Und mit Tempo geht es dann auch weiter, es folgen Stücke von Dizzee Rascal, Kano, Shystie und Lady Sovereign, alles Namen, die mir beim ersten Hören noch absolut nichts sagten. Aber alles Namen die man sich merken sollte bzw. mittlerweile, wo die meisten von ihnen ihre Debütalben herausgebracht haben, erkennen könnte.
Grime ist, wie man dieses Jahr an Beispielen wie M.I.A., Roll Deep und Mitchell Brothers sehen konnte, möglicherweise der größte neue Einfluss auf moderne Popmusik seit Jahren.
Grime hat keine 08/15 Instrumentierung. Grime ist düster. Grime ist elektronisch. Grime hat Flow. Grime ist schnell. Grime ist energetisch. Grime reißt alles mit.
Run The Road ist Grime.
Bester Track: Lady Sovereign: Cha-Ching (Cheque 1, 2 Remix)
Website: offizielle Website
Blog von Martin Campbell, dem Kurator von Run The Road Vol. 1, sehr empfehlenswert für alles in Sachen Grime.


