Useless Children / Yvette

Ein stoisches Schlagzeug: viermal Pochen, viermal Fetzen, Pochen, Fetzen und so fort. Mit dem krönenden Beckenakzent scheint es so breit wie der gesamte Song, und dann füllen die Melbourner Useless Children den auch noch mit Basslauf, wüstem Gesang und heulenden Gitarrenflächen, dass diese Vorschau auf ihr kommendes Noiserock-Opus Post Ending // Pre Completion eine immense feedbackverhallte Feuerwalze wird.

[Stream] Useless Children - Locked Groove

Ein uriges Schlagzeug: wuchtend, in den Raum hallend, mit schierer Masse die Musik vorantragend. Darüber ziehen Yvette auf ihrer Erosion-Single einen Metallschleifer, Funken sprühen, Oberflächen werden geglättet und wieder aufgeraut, bis das New Yorker Duo die ungemütliche Substanz darunter freigelegt hat.

[Stream] Yvette - Erosion / Cold Sweat

Stream: Mouse On Mars - Parastrophics

Mouse On Mars haben nun schon fast 20 gemeinsame Jahre auf dem Doppelbuckel. Wobei ich die zweite Hälfte davon doch zuletzt etwas schwächelnd empfand, mit Alben, die weniger mitreißend waren als ihre Liveauftritte oder die Von-Südenfed-Zusammenarbeit mit Mark E. Smith. Die ersten Eindrücke vom Übermorgen erscheinenden Parastrophics waren aber schon mal ermutigend, mit dieser Extraprise an effektiver Überdrehtheit, die ich vermisst hatte.

[Stream] Mouse On Mars - Parastrophics

Mi Ami - Time Of Love

Wer über Daniel Martin-McCormicks Ital-Soloaktivitäten das Ende von Mi Ami befürchtet haben sollte, darf beruhigt sein. Obwohl er nun an der anderen US-Küste, entgegengesetzt dem in San Francisco verbliebenden Damon Palermo residiert, fanden die beiden Zeit und Möglichkeit, um die 20.03. auf 100% Silk erscheinende Decade-EP aufzunehmen. Wie auf der letztjährigen Dolphins-EP schon zu hören und anschließend live zu sehen war, sind Gitarre und Schlagzeug mittlerweile ad acta gelegt, dafür ist Time Of Love ein großer housiger Space Jam mit verhallten Stimmnebeln und einem Hihat-schweren Beat, der durchaus dem wuchtigen Livespiel Palermos nachempfunden ist.

[MP3] Mi Ami - Time Of Love

Stream: School Of Seven Bells - Ghostory

Darauf freu ich mich nächsten Monat besonders: Aufs Duo geschrumpft, aber keinen Deut leiser geworden sind School Of Seven Bells bei ihrem dritten Album Ghostory. Was sich ohnehin nur auf die Kernbesetzung bezieht, im Gegenteil scheint ihr schwärmerisch verglänzter Dreampop unter Hinzukommen eines (menschlichen) Schlagzeugers stärker ausgeformt denn je, sowohl wenn's ins Dronerockige geht als auch z.B. bei Low Times, das endlich wieder den Shoegaze-Dance von SVIIBs White Elephant Coat oder auch M83s Couleurs aufgreift.

[Stream] School Of Seven Bells - Ghostory