Ted Mosby Is A Jerk

Als wäre How I Met Your Mother nicht schon mit ihren Charakteren und Running Gags die beste derzeitige Sitcom sind es zunehmend die konsequenten Ausdehungen der Witze aufs WWWeb die noch nachhaltig in Erinnerung bleiben. Erst der Slap Countdown und Barney's Blog, nun mit Ted Mosby Is A Jerk ganz klar der Song des Jahres. Ganz groß der Einsatz des Saxophons!

Und apropos fabelhafte Webseitenidee: WWNPHD? (in Erwartung von, natürlich, der politischsten Komödie des Jahres)

Andrew W.K. - Close Calls With Brick Walls


Close Calls With Brick Walls oder "Wie ein alter Bekannter zum neuen Favoriten wurde":
Als kurz nach der Jahrtausendwende angeblich auf einmal mit den Strokes und White Stripes der gute alte Rock wieder da war gab es allerlei Hype-Kuriositäten zu beobachten, u.a. wie die Fiery Furnaces zunächst als die "neuen White Stripes" promotet wurden (rückblickend: Rofl!), doch nichts war kurioser als dass ein Major Label seine Marketing-Macht hinter Andrew Wilkes-Krier alias Andrew W.K. stellte.

Als gelernter klassischer und Jazz-Pianist sowie Drummer hatte er vorher jahrelang mit Avantgarde- und Noise-Bands gespielt, war u.a. eine Weile Mitglied von Wolf Eyes und immer noch ab und zu bei To Live And Shave In L.A. Doch davon war auf seinem Major-Debüt I Get Wet nichts zu hören, im Gegenteil fanden sich dort unverschämt simpel klingende und Freude machende Popsongs die auch inhaltlich aufs Endorphinpedal drückten, allein die Titel von It's Time To Party, I Get Wet und Party Hard sprachen schon Bände. Zusammen mit Glamrock-Elementen und Brüllgesang war die Verwirrung komplett: Meint der das ernst? Ist es Ironie oder gar eine hintersinnige Parodie? Darf man das gut finden?

Auch ich hatte anfangs meine Probleme, besonders weil ich damals noch ein kleiner Rockistendepp war der so ziemlich alles alles was nicht in sein ignorantes Weltbild von "richtiger" Musik (i.e. "mit Gitarren") passte als Mainstreammüll abtat. Doch der Macht dieser Monsterhooks konnte ich mich einfach nicht verweigern und wurde halb widerwillig zum Fan. Dass der Nachfolger The Wolf nicht mehr das gleiche "Wow"-Erlebnis bot machte es noch leichter den Mann als Ein-Album-Wunder abzutun, zu dem zeitpunkt hatten sich auch viele entsetzt abgewendet als klar wurde dass der Kerl es wirklich ernst meinte mit seiner Positivität.

Ein paar Jahre später bin ich nun Gott sei Dank etwas aufgeschlossener und habe auch kein Problem damit zuzugeben dass I Get Wet eines der wenigen Alben seines Jahrgangs ist das ich immer noch regelmäßig höre. Daher war ich auch ehrlich erfreut als ich endlich einen günstigen Import von Close Calls With Brick Walls fand (aufgrund eines Rechtsstreits kann Andrew W.K. vorerst keine Solo-CDs mehr in den USA veröffentlichen, als LP erschien das Album aber kürzlich beim amerikanischen Noiselabel Load Records). Auf dem Cover zeigt sich der Komponist und Sänger wie eh und je langhaarig in seinem weißen T-Shirt und auch innen findet man durchaus Bekanntes wieder.

Die eingängigen Powerchords sind immer noch gigantisch und werden oft simultan auf Keyboard und Gitarre gespielt (wobei das Piano meist melodisch im Vordergrund steht), die Songtitel sind meist Programm (Not Going To Bed beginnt programmatisch mit "Are You Ready To Go To Sleep? No! PARTY!") und W.K. hält ein Energielevel als wäre er als Kind Obelix-mäßig in einen Kessel mit Endorphinen gefallen. Doch CCWBW haut keineswegs durchgängig Kracher raus, das wäre über beinahe zwei Dutzend Tracks auch kaum auszuhalten. Das beinahe-Titelstück Close Calls With Brick Walls, ein ominös-düsteres Wabern das zu Beginn des Albums fälschlicherweise ein Ende der guten Laune andeutet, zögert die erste, dadurch noch süßer werdende Freudenexplosion etwas hinaus. Teilweise geschieht das auch innerhalb von Songs, beispielsweise dem phantastisch detaillierten Hand On The Place. Mark My Grace hat schon fast arabische Anklänge während die weibliche Gesangsstimme das Finale von I Want Your Face noch dringlicher, unvergesslicher macht. Ehrlich, ich kann mich nicht entsinnen wann ich zuletzt eine so gut komponierte Popplatte gehört habe.

Rhythmisch geht es weitaus abwechslungsreicher zu, nicht mehr technoid gleichmäßig stampfende Beats an jeder Ecke wie es bei den ersten Singles der Fall war, mal swingt es, mal geht es mit straightem Rock voran oder auch mal auf abenteuerliche Prog-Ausflüge, immer wieder werden andere Dynamiken und Klangräume zwischen den Instrumenten geschaffen. So wird das Album auch auf ganzer Länge nicht eintönig und wundersamerweise ist fast jeder Song ein Ohrwurm, ein großer, euphorisierender, zu Fußwippen, Kopfnicken und Armschwenken verleitender, nicht enden sollender ideenreicher Spaß der mit nahezu perverser Häufigkeit immer wenn man ihn schon zu Ende glaubt nochmal die Kurve kriegt und sich zum nächsten Hoch aufschwingt. Das kann man alles furchtbar uncool finden und sich lieber das angesagte Indie-Abgepause von nebenan reinziehen, Andrew W.K. wird das nicht jucken. Der Mann ist nicht aus seiner Laune zu bringen und wird weiterhin alles daran setzen seine Frohnatur iweiterzuverbreiten und seinen Hörern das Leben zu verschönern.

[MP3] Andrew W.K. - You Will Remember Tonight
[Video] Andrew W.K. - Not Going To Bed
[Stream] Andrew W.K. - Close Calls With Brick Walls

Stream: Man Man - Rabbit Habits / The Breeders - Mountain Battles

Man Man wüten wieder. Bevor Honus Honus und der Rest der Truppe Ende Mai hierzulande live zu sehen sind bringen sie noch schnell das neue Album Rabbit Habits raus, und wie mir scheint geben sie sich darauf ein gutes Stück flotter und beschwingter, fast schon vergleichbar mit der Zombie-Geschwindigkeitserhöhung die von Dawn Of The Dead zu Return Of The Living Dead stattfand wird mehr galoppiert als geschlurft.

[Stream] Man Man - Rabbit Habits

Auch braucht am Freitag kein The Breeders-Fan der keine Lust auf die Videoparty hatte ungewiss in den Plattenladen zu marschieren, denn das hervorragend schroffe Mountain Battles kann nun auch in einem bildlosen Stream probegehört werden.

[Stream] The Breeders - Mountain Battles

Video: The Long Blondes - Century


Doppelte Überraschung am Abend: Nachdem The Long Blondes doch recht kurzfristig das kalter-Krieg-kalte Century statt Guilt zur ersten "Couples"-Vorabsingle gemacht hatten hatte ich gar nicht mehr mit einem Video dazu gerechnet, aber nicht nur ist der Streifen jetzt online sondern auch enorm schön anzusehen, selbst bei Vollbild keinen Deut verpixelt. Das erinnert ja fast schon an Stage6 (R.I.P.), seit wann sehen die Videos bei Myspace denn so toll aus?

[Video] The Long Blondes - Century

Ist heute Björk-Tag?

Scheint fast so. Zunächst mal ist jetzt das Stereogum-Coveralbum Enjoyed online auf dem Post, ihr vielleicht bekanntestes Album mit Songs wie Army Of Me, I Miss You und It's Oh So Quiet, von u.a. Liars, Xiu Xiu, Final Fantasy und No Age neu interpretiert wird. Außerdem kann das phantasieträchtige Video zu Wanderlust nun online angesehen werden - allerdings nicht in dem 3D-Format in dem es gefilmt wurde sondern in altmodischen zwei Dimensionen, für das volle Videoerlebnis wird man sich wohl die Single zulegen müssen.

Silent Movie Trailer

Zu ihrem Ende April erscheinenden Album Silent Movie haben Quiet Village ein enorm schönes Video online gestellt. Nach anfänglicher Schwärze begleitet die Musik entspannende Wasserbilder die auch aus ner Moods-Werbung oder einer spätnächtlichen Unterhaltungssendung für Kiffer stammen könnten, später zeigt sich aber die weniger gemütliche Seite von Quiet ViIlage und die Stimmung kippt ins Bedrohliche. Lustig, wie bei der Musik bin ich mir nicht sicher wieviel davon selbstgedreht und wieviel aus bereits bestehenden Werken gesampelt ist (die Szene mit dem Wasser-bett kommt mir verdammt bekannt vor). Achtung, NSFW wegen Nippeln.


Quiet Village Silent Movie

Now poop on them Oliver!

Apropos Verhörer (da gibt's noch mehr):

Benny Lava (oder so)