Emmy The Great



Nanu, habe ich dank Myspace auf einmal Vorurteile gegenüber Fotos von jungen Frauen bekommen? Zuerst dachte ich ich hätte mich verklickt. Wieder auf der Myspace-Seite einer selbstdarstellerischen Teenagerin gelandet, weiter unten würden dann unverständlicher Jugendslang, viel Werbung und vermutlich auch ein paar dubiose Spanner lauern, also instinktiv erst mal auf ein anderes Browserfenster geklickt. Doch dann ertönte Musik, und sie klang gar nicht schlecht, sehr gut sogar, und ich ging zurück und merkte ich war tatsächlich auf der Seite von Emmy The Great aus London gelandet.

Ich habe immer noch keine Ahnung ob sie nun 15 oder 25 ist, angesichts der Reife ihrer Musik wäre ersteres aber kaum denkbar, und da sie wohl wie ich mit der Musik von Weezer und Neutral Milk Hotel aufgewachsen ist dürfte sie eher mein Jahrgang sein. Ihre gitarrenbasierten (Anti- ?)Folksongs werden von sehr schönen Arrangements aus u.a. Geige, Percussions und Bass (musikalische Unterstützung kommt auch von Jeremy Warmsley) begleitet und erinnern mich deswegen zur Zeit so ein bisschen an Joanna Newsom, aber auch an Regina Spektor. Letztere würde wohl eher ebenfalls Lieder über Durchfall schreiben.

Live soll Emmy noch besser klingen, aber auf ihrer Myspace-Seite kann man auch ganz bezaubernde Aufnahmen u.a. ihrer ersten Single Secret Circus hören, die wohl derzeitig nur über iTunes und so digital erhältlich ist. Ein Album könnte aber nächstes Jahr in Aussicht sein und vielleicht auch ein Besuch hier drüben.

Emmy The Great Myspace
Emmy The Great bei Across The Pond

Stream: The Blood Brothers - Young Machetes



Blabla fantastisches Album blabla ausführlich schon vor ein paar Tagen geschrieben blabla nicht für jeden bla ansonsten höchstmögliche Empfehlung blabla Stream Luisterpaal blablabla erscheint diesen Freitag endlich in Deutschland blablablub

[Stream] The Blood Brothers - Young Machetes

The Blow - Paper Television



Das kommt doch bekannt vor.. Elektronikkünste treffen sympathisch gefühlvolle Gesangsstimme und nehmen zusammen ein wunderbares Elektropop-Album auf das aber irgendwie klingt nach Indiepop/-rock. Jawohl, im Folgenden werden wie wild Parallelen zu The Postal Service gezogen werden, aber durchaus begründete.

Zunächst mal kommt Khaela Maricich, die Sängerin von The Blow, aus der musikalisch ungeheuer produktiven Portland-Ecke, der auch u.a. The Thermals und Death Cab For Cutie entstammen, deren Sänger Ben Gibbard wiederum eben die Stimme von The Postal Service ist. Maricich hing aber weniger mit den Indierockern ab, schon früh kollaborierte sie noch als sie in Olympia wohnte mit der Lo-Fi-Größe Phil Elvum aka The Microphones, bis sie wie Mirah, die auch mit Elvum gearbeitet hatte, nach Portland zog. Und auch nachdem sie sich mit dem Elektronikmagier Jona Bechtold zu The Blow zusammentat blieb der Olympia/Portland-Klang erhalten, wurde aber erweitert und mit ihrem Tomlab-Debütalbum Paper Television haben die beiden das erste Elektropop-Album seit Give Up geschaffen das auch wirklich jedem Indierocker gefallen müsste.

Und wahrscheinlich auch das bessere. Was Bechtold hier für Ideensalven abfeuert ist ganz groß, neben vielen kleinen Fieps und Flops und Blieps und Blops die die Musik kauzig kolorieren sind auch die großen musikalischen Gesten toll gewählt, von den Marschtrommeln in The Long List Of Girls über die Jubelschreie in Bonjour Jeune Fille bis zu den laaang anhaltenden Synthiesounds und Klatschern in Fists Up wird hier ein Erfindungsreichtum aufgefahren mit dem Herr Tamborello von der Post schwer mithalten kann.

All das brächte natürlich wenig wenn die Songs von Grund auf nicht ganz feiner Pop wären, sie sind es aber zum Glück. Zu den Highlights zählen neben Parentheses, auf dem Maricich schon ganz zu Anfang ihre toll emotional gefärbte Stimme einsetzen kann, und Bonjour Jeune Fille, das dank seiner geschwindigen Laptopbeats wohl am ehesten an The Postal Service erinnert, besonders die beiden Stücke am Schluss. Wer beim Reinhören vor Fists Up und True Affection aufhört hat das beste verpasst. Ersteres hat einfach diese großen Mehrtonfolgen die einen Popsong unvergesslich machen aber gleichzeitig den wohl komplexesten Text auf dem Album, wie meistens auf dem Album (und wie es sich für gute Popmusik gehört) kommt aber besonders auf dem Schlussstück der düstere Kern zum Vorschein und endet Paper Television vorzüglich und schwer vergessbar.

[MP3] The Blow - Parentheses
[MP3] The Blow - Pile Of Gold

The Blow Myspace