Video: The Long Blondes - Appropriation (By Any Other Name)



Hiermit eröffne ich den offiziellen "Auf ein neues"-Countdown zum ersten Album der fabulösen The Long Blondes. In 3 Wochen erscheint erst mal die Single Once & Never Again, zwei Wochen später dann aber endlich Someone To Drive Me Home. Ich glaube es ist ziemlich genau ein Jahr her dass ich das erste Mal etwas von den überaus unblonden Damen und Herren aus Sheffield hörte, und es war dieser Song der zu meinen Favoriten 2005 gehörte und zu dem es mittlerweile auch ein Video gibt.

[Video] The Long Blondes - Appropriation (By Any Other Name) (Quicktime)
[Video] The Long Blondes - Appropriation (By Any Other Name) (Youtube)

Wolf Eyes - Human Animal



Kennt jeder das Monster aus Chris Cunninghams Video zu Come To Daddy von Aphex Twin? Diese Höllenkreatur mit der Adern gefrierenden Stimme die aus dem Bildschirm 'I Want Your Soul' herausgeiferte? Von der man tagelang Albträume (damals noch 'Alpträume') bekam, wenn man zu den Unglücklichen gehörte die das Video kurz vor dem Einschlafen im Nachtprogramm des (damals noch Musikvideos sendenden) deutschen Musikfernsehen sahen?

Nun, dieses Monster verschwand irgendwann in einer tief im Boden versenkten dunklen Kammer und ward nie mehr gesehen. Nie mehr.. bis heute. Das Monster ist erwacht, und sein furchtbares Wüten haben Wolf Eyes auf ihrem neuen Noise-Epos Human Animal akustisch eingefangen. Und so sehr ich es auch mag, ich kann es niemandem übel nehmen wenn er mit dem Album nichts damit anfangen kann. Kriterien die sonst für Musik anfallen wie Text, Melodie oder Rhythmus kann man auf Human Animal alle nicht anwenden, Wolf Eyes setzen alles daran solch klassische Merkmale von Musik zu zerstören.

Man kann allerdings sagen dass sich das was dabei herauskommt sehr atmosphärisch und verdammt cool anhört. Und wie schon unsubtil angedeutet, die Atmosphäre ist durchgängig düster, geradezu brutal wenn in Human Animal ein schrilles Fiepen ein dröhnendes und stampfendes Atmen durchbricht, wenn ein qualvoll ertrinkendes und frenetisch nach Luft japsendes Saxophon in A Million Years in ein unmenschliches Schreien übergeht. Ein weiteres Highlight ist das längste Stück des Albums, Rationed Rot, ein vage an Landschaftsmusik erinnernder Soundtrack für jedes Hieronymus Bosch-Gemälde.

Ja, keine Musik für schöne Sommertage, vielleicht gar wie der Titel des letzten Stücks verkündet Noise Not Music. Lustigerweise ist dieses kakophonische Cover der Hardcoreler No Fucker das einzige Stück auf dem Album dem man anhört dass hier tatsächlich Menschen mit Instrumenten am Werk sind.

[MP3] Wolf Eyes - The Driller
[Stream] Wolf Eyes - Human Animal