Video: Herbert - Moving Like A Train



Eins für lange Nächte: Seit Wochen war nun schon eine Version von diesem wirklich tollen Video zu Herberts mindestens ebenso tollem Moving Like A Train online, die aber nach wenigen Sekunden schon abbrach. Jetzt kann man dieses ungeheuer stylische Video endlich in seiner Gänze bewundern. Mit den Silhouetteneffekten erinnert es mich ein bisschen an Shynolas Video zu Go With The Flow von Queens Of The Stone Age, aber wo dort über flammende Wüstenstraßen gesaust wurde tanzt hier ein Anzugträger famos im Discolicht vor dem Ausblick einer Zugfahrt die immer höher strebt.

[Video] Herbert - Moving Like A Train (Quicktime)
[Video] Herbert - Moving Like A Train (Youtube)


via videos.antville.org

Übrigens...

Meine Fresse, 4 Stunden habe ich jetzt mein neues Bett zusammengezimmert. Wer konnte denn ahnen dass das Ding 104 Schrauben haben würde und für jede davon erst mal die entsprechende Stelle eigenhändig vorgebohrt werden müsste? Gut, ich vielleicht angesichts des Preises, aber jetzt steht die Kiste wenigstens. Ah ja, und in Sachen Musik hat sich auch so Manches getan:


Sugarcubes

...Whoa, die Sugarcubes haben sich wiedervereinigt! Björk und ihre alten Punkkumpane haben aber zunächst mal nur ein Benefizkonzert in Reykjavik geplant, aber welche Reunion hält schon nur für ein Konzert an?

...Drei neue kostenlose Online-Sampler/Mixtapes: Auf Machtdose, dem Blog zur gleichnamigen Radiosendung, gibt es Happy Lotto mit 18 Künstlern aus Frankfurt und Umgebung, und Wir haben bezahlt ist eine Zusammenstellung der gleichnamigen Initiative die für mehr Verbraucherrechte zahlender Kunden der Musikindustrie eintritt.
Und Southern Records hat sich 16 spannende Künstler aus seinem Labelverbund herausgesucht und daraus den Sampler We Got Action gemacht.

...John Darnielle macht ein für alle Mal deutlich dass er ein Metal-Coinnosseur ist und hat auf Emusic ein paar seiner Lieblingsmetallgewitter vorgestellt.

...Bei Sleater-Kinney ist wohl wirklich Schluss, sie planen schon an einer Retrospektive im DVD-Format. Dafür sind nun alle Fans dazu aufgerufen, ihr bei Konzerten aufgezeichnetes Videomaterial zu spenden.


Malajube

...Auf Brooklyvegan gibt es ein Interview mit Malajube, die ich damit schon zum dritten Mal heute erwähnt habe.

...Interessant was Juliana Hatfield (Some Girls, Ex-Lemonheads) da mit ihrem "Honor System" anbietet. Sowohl alte als auch neue Songs zum kostenlosen Download, verbunden mit der Bitte dass man bei Gefallen per Paypal den einen oder anderen Dollar in Künstlerhänden lassen möge. Eine Frage der Ehre also, bisher scheint's halbwegs zu funktionieren.

Final Fantasy



Herzlichen Glückwunsch an Owen Pallett aka Final Fantasy für den Sieg bei der ersten Verleihung des kanadischen Polaris-Preises. Mit seinem Zweitwerk He Poos Clouds konnte er sich gegen die besten kanadischen Alben die von Juni 2005 bis Mai 2006 herauskamen durchsetzen, seine Konkurrenz bestand u.a. aus Wolf Parade, Broken Social Scene, Metric, Malajube, The New Pornographers und Cadence Weapon. Bei der Bewertung sollte allein auf die musikalische Qualität des Albums gelegt werden, so dass unbekannte wie Mainstream-Künstler gleiche Chancen hatten. Ja, in Kanada sind Broken Social Scene so Mainstream wie hier Madonna, toll oder? Und alle hat sie Pallett mit seinen himmlischen Geigenkompositionen übertrumpft. Wie schrieb schon einst Janosch nicht, "Oh wie schön ist Kanada".

[MP3] Final Fantasy - Many Lives -> 49mp
[MP3] Final Fantasy - This Lamb Sells Condos
[Video] Final Fantasy - He Poos Clouds (Google)

Owen Pallett Myspace

Malajube - Trompe-L'Oeil



Es gibt schon komische Zufälle. Es war am 31. August 2004 als ich zum ersten Mal The Arcade Fire hörte. Neighborhood No. 2 (Laika) und Crown Of Love liefen die nächste Zeit täglich auf meinem Mp3-Player (damals war das noch mein PC) rauf und runter, und Funeral wurde kurz darauf die Entdeckung und auch mein Album des Jahres.

Es war am 31. August 2006 als ich zum ersten Mal Malajube hörte, genauer die Stücke Montreal -40° und Pâte Filo. 2006 geht das mit dem Bekanntwerden im Internet etwas schneller und umfangreicher, es gibt jede Woche "die neuen Arcade Fire" die genau so schnell wieder verschwinden. Ich möchte hier auch gar keinen solchen Vergleich anstellen, aber bei The Arcade Fire war es das letzte Mal dass ich mich so irre auf ein Album einer noch unbekannten Band gefreut habe wie vergangene Woche als ich darauf wartete dass die Post mir Malajubes Trompe-L'Oeil ins Haus brachte.

Ich habe die letzten Tage schon mal versucht über dieses Album zu schreiben, aber immer wieder abgebrochen. Es ist einfach so.. seltsam. Und voll unbändiger manisch prickelnder Popenergie. Und großartig. Sicher, man kann stellenweise Vergleiche zu Unicorns und Islands ziehen, vielleicht auch mal Broken Social Scene. Nicht zuletzt bedingt dadurch dass mein Französisch absolutement horrible ist bietet dieses Album in seiner Gesamtheit wenig woran man sich leicht festhalten kann. Was ich aber mit ziemlicher Sicherheit sagen kann, wer ein Lied mag der wird so ziemlich das ganze Album lieben. Nicht dass Malajube auch nur annähernd sowas wie einen festen Stil hätten, aber der spielerische Geist, diese Originalität die man in den bereits das Internet erobernden Montreal -40° und Pâte Filo finden kann bringen Malajube zu jedem der 12 Indiepop-Juwelen hier mit.

Und verweigern sich dabei grinsend jeder Genrezuordnung wenn sie in Casse-Cou ein Glamrocksolo inklusive Lichterkette und Feuerwerk geben oder in der Mitte des Albums mit La Russe eine stampfende Rapnummer einwerfen. Montreal -40° ist Modest Mouse die sich ein paar exotische Pilze bei den Flaming Lips geklaut haben, während La Monogamie etwas von morbiden Unicorns-Popballaden wie I Don't Wanna Die hat. Ton Plat Flavori wiederum ist eine abgedrehte Tanznummer direkt aus der Muppet Show. Und wie es sich für eine so verquere Band gehört ist natürlich nach La Fin noch nicht Schluss, wie auf praktisch jeder Pop-Punkplatte der 90er erwartet einen danach noch ein kleiner Bonustrack.

Trompe-L'Oeil ist wohl das abwechslungsreichste, energetischste Album des Jahres, absolut begeisternd. Wenn ich nur wüsste was zur Hölle die Jungs singen. Aber wenn Brian Wilson in Kisuaheli gesungen hätte, hätte man seine Werke doch auch geliebt, oder?

[MP3] Malajube - Montreal -40°
[Video] Malajube - Pâte Filo (Quicktime)